[Autoren beim gemütlichen Plausch] Rolf Uliczka über “Fährentod auf Norderney” Ostfrieslandkrimi

Guten Morgen ihr Lieben,

 

Ganz frisch ist heute endlich der zweite Band rund um Kommissarin Femke Peters von Rolf Uliczka aus dem Klarant Verlag erschienen. Ich freu mich riesig darauf und hoffe, ich schaffe es alsbald, ihn zu lesen.

Kürzlich hab ich ihn euch auch vorgestellt und heute hab ich dazu ein Interview mit dem Autor für euch.
Und glaubt mir, er ist nicht nur sehr sympathisch, sondern auch äußerst flexibel. Was ich enorm klasse finde 🙂

Was bleibt mir noch zu sagen?
Habt verdammt viel Spaß beim Lesen des Interviews und vor allem beim Lesen von „Fährentod auf Norderney“.


Das Interview


Vielen Dank, dass Sie sich etwas Zeit für mich nehmen.
Femke Peters hat einen grandiosen Start hingelegt und nun endlich geht es weiter.
Mögen Sie uns kurz etwas zum Inhalt von „Fährentod auf Norderney“ verraten?

Bei Ankunft der Norderney-Fähre liegt der Immobilien-Experte Günter Grundmann tot auf der Rückbank seines SUV. Er war Initiator eines geplanten, aber nicht unumstrittenen Bauprojektes auf der Insel. Für Femke und ihr Team stellen sich im Zuge der Ermittlungen schon sehr schnell einige Fragen: Besteht da ein Zusammenhang mit dem Bauvorhaben, welches er gerade potenziellen Investoren vorstellen wollte? Welche Rolle spielt seine Ex-Frau, die er für die 30 Jahre jüngere gutaussehende Vanessa verließ? Hat ihn die Hübsche wegen seines Geldes oder wegen eines Auftrages verführt? Und dann ist Vanessa plötzlich wie vom Erdboden verschluckt …

Worum geht es Ihnen ganz explizit in diesem Band? Worauf liegt der eigentliche Fokus?
In diesem Band möchte ich auf ein aktuelles Problem aufmerksam machen, welches sicher nicht nur die ostfriesische Urlaubsinsel Norderney betrifft. Nach Versterben von Insulanern wandeln Erben bzw. Erbengemeinschaften den geerbten Wohnraum gerne in Ferienwohnungen um. Sicher zur Freude der Touristik und der im Grunde sehr willkommenen Urlaubsgäste. Die Problematik ist aber dabei, dass für Einheimische und Personal auf den Inseln immer weniger bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht.

Wenn Sie eine Szene wählen könnten, in der Sie dabei mitspielen, welche wäre das und warum?
Der ermordete Günter Grundmann hatte zur Lösung des Problems, des fehlenden bezahlbaren Wohnraums für Insulaner und Personal der Insel, ein lukratives Investoren-Konzept entworfen. Die Erstellung eines solchen Konzeptes wäre eine Szene, in der ich mich durchaus zu Hause fühlen würde. Der Grund: Nach meinem ersten Berufsleben (28 Jahre) als Soldat habe ich umgeschult und war 20 Jahre als Spezialist für steuerbegünstigte Kapitalanlagen (auch Immobilien) und als Referent für „Verbraucherinformations-Veranstaltungen“ tätig.

Was für eine Persönlichkeit ist Femke?
Hat Sie Geheimnisse oder vielleicht sogar eine bewegte Vergangenheit, auf die wir uns freuen können?

Erste Kriminalhauptkommissarin Femke Peters ist in Ostfriesland geboren und aufgewachsen. Dann hat sie ihr beruflicher Werdegang nach Lübeck verschlagen, wo sie ihren Mann, ebenfalls ein Polizist, kennenlernte. Leider kam ihr Mann bei einem Einsatz ums Leben. Sie nutzte dann ein Stellenangebot der Polizeiinspektion Aurich für ihre Rückkehr in die ostfriesische Heimat.

Als alleinerziehende Mutter einer zwölfjährigen Tochter versuchte sie den Spagat zwischen dienstlichen Anforderungen und mütterlicher Fürsorge hinzubekommen. Dabei hilft ihr, dass sie ein ehemaliges Ferienhäuschen auf dem Ferienhof ihrer Eltern in Großheide im Landkreis Aurich bewohnt und ihre Eske bei Bedarf liebevoll von den Großeltern versorgt wird.

Sie ist eine Fallanalytikerin mit wachem Verstand und ausgeprägten Instinkt. Sie liebt Herausforderungen. Dabei macht sich ihre Erfahrung als wettkampferprobten Fechterin positiv bemerkbar: Die Stärken und Schwächen des Gegners erkennen und reaktionsschnell parieren oder agieren. Dabei ist sie einfühlsam und teamorientiert. Kann aber durchaus auch einen bissigen bis zu sarkastischem Humor entwickeln.

Was sie noch so an kleinen Geheimnissen aus ihrer bewegten Vergangenheit mit sich herumträgt, da dürfen sich meine lieben Leserinnen und Leser noch überraschen lassen.

Wie entstand eigentlich die Idee zu dieser neuen Reihe?
Eine Frage, die immer wieder gestellt wird. Meine erste Reihe, „die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens ermitteln“ für das Polizeikommissariat im Landkreis Wittmund. Das war der Tatsache geschuldet, dass ich schon in den achtziger Jahren in Neuharlingersiel Campingurlaub gemacht hatte und mir auch die Badeorte Bensersiel und Carolinensiel bekannt waren. Mein 12. Band befindet sich dazu übrigens gerade im Lektorat.

Immer wieder bekam ich von Leserinnen und Lesern die Anfrage, ob meine Kommissare nicht auch mal in anderen Küstenorten ermitteln könnten. Da ich diesbezüglich authentisch bleiben wollte – die Wittmunder Kommissare sind nun mal nur im Landkreis Wittmund zuständig – war die Idee einer zweiten Reihe über die Polizeiinspektion Aurich nur konsequent.

Müssen Ermittler eigentlich immer sympathisch sein, oder finden Sie gerade spürbare Ecken und Kanten besonders interessant?
Wenn man nach deutschen Krimiserien im Fernsehen geht, scheinen manche Regisseure es zu bevorzugen, wenn die Protagonisten in den Ermittlerteams einen pöbelhaften Umgang miteinander pflegen (soll wohl für Ecken und Kanten stehen). Dazu gehört auch die Anrede nur mit dem Nachnamen. Da ich selbst in militärischen Führungsfunktionen war, stoßen mich persönlich solche „Pöbeleien“ ab. Es wäre mir nie in den Sinn gekommen einen untergebenen Dienstgrad nur mit dem Nachnamen anzusprechen. Das hätte auch nicht den Richtlinien der „Inneren Führung“ entsprochen. Auch der niedrigste Mannschaftsdienstgrad wurde z.B. mit Herr Gefreiter Müller oder zumindest mit Herr Müller angesprochen.

Ich kenne einige Polizeibeamte persönlich, die das genauso sehen wie ich. Einige schauen sich – unter anderem auch aus diesem Grund – keine deutschen Krimis im Fernsehen mehr an. Zudem ist in Ostfriesland unter Kollegen eher das Du und die Anrede mit dem Vornamen üblich. Bei der Bundeswehr war das allerdings – zumindest in Offizierskreisen – eher unüblich. Da war das Du einer über das Kameradschaftliche hinausgehenden Freundschaft vorbehalten.

Was aber deswegen nicht bedeutet, dass meine Ermittler und auch ihre Teammitglieder keine Ecken und Kanten haben. Aber trotzdem ist mir wichtig (wie ich es auch in meiner 28-jährigen Dienstzeit gehalten habe), dass der Umgang miteinander teamorientiert, höflich und konstruktiv bleibt. Übrigens wird das in vielen Rezensionen sehr positiv vermerkt.

Nun zu Ihnen.
Sind Sie ein Mensch der sich leicht anpassen kann? Wie gehen Sie mit Konflikten und Kritik um?

Ich bin kein Mensch, der sein Fähnchen nach dem Wind hängt. Dennoch würde ich mich selbst als flexibel bezeichnen, wenn mich Argumente überzeugen. Bei der Bundeswehr wurden Argumente schon mal durch militärische Vorgesetzte durch „Befehl und Gehorsam“ ersetzt, denen man als Soldat widerspruchslos zu folgen hatte. Allerdings hat mich dies nicht davon abgehalten, gegebenenfalls später ein respektvolles – wenn auch offenes – Gespräch mit dem jeweiligen Vorgesetzten zu suchen.

Kameraden honorierten das damit, dass ich mehrfach in verschiedenen Dienststellen zum Vertrauensmann und im Studium zum Hörsaal- und Schulsprecher gewählt wurde. Entsprechend war und ist auch mein Umgang mit Konflikten und Kritik immer lösungsorientiert ausgerichtet. Das ist etwas, was sich auch bei meinen Protagonisten in meinen Büchern wiederfindet.

Gibt es eine Textstelle aus „Fährentod auf Norderney“ die Ihnen besonders am Herzen liegt?
Ja, die ereignisreiche und spannungsgeladene Begegnung mit meinen beiden Protagonisten aus meiner ersten Osfrieslandkrimi-Reihe, die Kommissare Bert Linnig und Nina Jürgens des Polizeikommissariats Wittmund. Diese übernehmen im Rahmen der Amtshilfe eine Schlüsselszene mit überraschend dramatischem Ausgang.

Wasser oder Tee? – Wasser

Schokolade oder Studentenfutter? – Studentenfutter

Jeans oder Jogginghose? – Jeans

Fahrrad oder Auto? – früher Fahrrad – heute Auto

Zeitschrift oder Buch? – Zeitschrift – für Bücher fehlt mir einfach die Zeit

Ich danke Ihnen sehr für dieses Gespräch und hoffe, wir dürfen bald noch mehr über Femke Peters lesen.

 


Das Werk


Quelle: © Klarant Verlag

Ein mysteriöser Mordfall überschattet die Ankunft der Norderney-Fähre auf der idyllischen Nordseeinsel. Zunächst scheint nur ein führerloser SUV die Abfahrt der Autos von der Fähre zu behindern. Doch in Wirklichkeit haben Kommissarin Femke Peters und ihr Team von der Kripo Aurich einen neuen Fall, denn der Fahrer liegt tot auf der Rückbank! Wer hat dem charismatischen ostfriesischen Immobilienunternehmer Günter Grundmann die tödliche Giftspritze verpasst?

Die Ermittler stoßen auf eine Vielzahl an Verdächtigen. Gibt es einen Zusammenhang mit Grundmanns neuestem Bauprojekt auf Norderney, das erbitterte Proteste hervorrief? Oder steckt seine gehörnte Ex-Frau hinter der Tat, die er für die dreißig Jahre jüngere Vanessa verließ? Und hat die junge Schönheit nur mit dem renommierten Unternehmer angebandelt, um für einen Auftraggeber an brisante Dokumente zu gelangen? Nicht ohne Grund ist Vanessa plötzlich wie vom Erdboden verschluckt …

⇒ zur kompletten Buchvorstellung ⇐

 

Quelle: © Klarant Verlag


Der Autor


Rolf Uliczka ist geboren und aufgewachsen am Rande der romantischen Holsteinischen Schweiz und lebt mit seiner Frau seit einigen Jahren im Saterland. Menschen in all ihren Facetten und ihre Geschichten haben ihn schon immer fasziniert. Auch das Schreiben war und ist eine seiner größten Leidenschaften. Ostfriesland, das Land der Leuchttürme, des Wattenmeeres, der grünen Landschaften mit seinen geheimnisvollen Mooren und Inseln, wo jährlich Millionen ihren Urlaub verbringen, bietet ihm viel Stoff für das Unerwartete. Genau das macht auch die Spannung seiner Ostfrieslandkrimis aus.

Quelle: © Klarant Verlag


 

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