Martin Krist – Mordskalt (Paul Kalkbrenner 3)


Kurzbeschreibung


Raffiniert. Grausam. Spannend.

Zwei kleine Kinder, ausgerissen von zu Hause, verirren sich im winterlichen Berlin und geraten an die falschen Freunde.
Unterdessen hat Anna als erfolgreiche Geschäftsfrau nur wenig Zeit für die Familie. Bis ihr zehnjähriger Sohn Manuel spurlos verschwindet.
In einem Nobelhotel wird Kommissar Kalkbrenner zu einem Mordfall gerufen. Die Ermittlungen konfrontieren ihn mit den menschlichen Abgründen. Und die Uhr tickt …

Der dritte Fall für Kommissar Kalkbrenner.

»Mordskalt« – der Top-Thriller (»Trieb«) von Bestsellerautor Martin Krist in Neuausgabe.

Quelle: © Martin Krist


Meine Meinung


Die Kommissar Kalkbrenner Reihe ist wohl eine der bekanntesten von Martin Krist und mit jedem Band, entwickelt sich diese Reihe immer mehr zu meiner liebsten.
Denn nicht nur Kalkbrenner, Sackowitz und Sera Muth sind mir ans Herz gewachsen. Auch die Fälle sind enorm brisant und abgründig. Und jedes Mal denke ich, es kann nicht noch mehr einschlagen. Und jedes Mal übertrifft sich der Autor aufs Neue.

Ich möchte nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, die Bände der Reihe nach zu lesen. Die Fälle sind zwar in sich abgeschlossen. Aber das Umfeld und auch die zwischenmenschlichen Bindungen entwickeln sich mit jedem Band weiter.
Hierbei handelt es sich um den dritten Band, der ehemals unter dem Namen „Trieb“ erschien und besser hätte man es niemals auf den Punkt bringen können.
Es hat nicht lange gedauert und ich war vollends im Geschehen verschwunden. Martin Krist legt einen verdamnt rasanten Start hin, der bereits die Rädchen im Hirn ankurbelt und eine enorme Beklemmung auslöst und doch bereitet es nicht mal ansatzweise auf das vor, was einen letztendlich erwartet.
Dazu die winterliche Kälte, die auch ein Stück weit zu der Tragik und Hilflosigkeit beiträgt.

Wie gewohnt ist alles zunächst sehr undurchsichtig und verworren.
Ein Mord in einem Nobelhotel, eine überforderte junge Mutter und das Schicksal eines kleinen ausländischen Jungen. Was hat das Ganze miteinander zutun?
Und hat es das überhaupt?
Zunächst ergab sich für mich daraus überhaupt kein Bild.
Aber ich war unheimlich gefesselt vom Schicksal des kleinen Tabori, dass mir wirklich an die Nieren ging. Und das ich völlig gebannt verfolgt habe.
Dabei zeigt uns der Autor auch hier wieder die unterschiedlichsten Perspektiven.
Allen voran von Tabori, der jungen Mutter, Kalkbrenner, als auch Sackowitz.
Besonders letzteren lernt man hier nochmal richtig gut kennen. Ich finde seine Person extrem gut. Was nicht heißt, dass man ihn unbedingt mögen muss. Aber hier erlebt man ihn noch einmal völlig neu und man erblickt dabei seine eigenen Dämonen und lernt ihn besser zu verstehen.
Auch Kalkbrenner hat ordentlich zu kämpfen. Im familiären, als auch beruflichen Bereich. Dabei greift der Autor die unterschiedlichsten Themen auf, die jedes für sich genommen, unglaublich mitnehmen.
In menschlicher als auch emotionaler Hinsicht, lässt man sich drauf ein und hat eigentlich schon verloren. Denn es nimmt mit, zehrt an den Nerven und birgt so viel Tragik in sich.

Aber vor allem greift er hier eine Thematik auf, die nicht nur extrem brisant, sondern auch wichtig ist, aber dennoch ungesehen passiert.
Verschließt man die Augen davor?
Will man es nicht sehen oder kann man es nicht?
Es ist ein zweischneidiges Schwert, bei dem nicht alles so offenkundig passiert, wie man sich das vorstellt und das ist das wirklich verheerende daran.
Diese Thematik wird hier sehr eindringlich und detailliert dargebracht, damit man versteht, realisiert und nicht wegschauen kann.
Es intensiviert sich und zerrt immer weiter in die Abgründe, als man für möglich halten würde. Mein Gott, ich bin so wütend und zugleich hilflos, dass es mich schier wahnsinnig macht.
Hier werden Träume, Hoffnungen zerstört.
Das funkeln in den Augen, die Energie ,die Unschuld und die Lebendigkeit wird dem Erdboden gleichgemacht. Es verändert einfach komplett alles und niemand sieht es.
Wofür??? Ich kann meine Eindrücke und Gedanken nicht in Worte fassen, weil es mich so extrem aufwühlt und einfach so unglaublich viel nach sich zieht.Und manchmal gibt es auch keine Worte dafür, die dem nur ansatzweise gerecht werden könnten.

Ohne Frage ist dies definitiv einer der besten Thriller von Martin Krist.
Er punktet mit Charakteren, die authentisch, vielschichtig sind und einfach extrem ans Herz gehen. Hier braucht es kein Blut, denn die Nerven liegen auch so komplett blank.
Derweil entwickelt sich der eigentliche Fall weiter und erreicht immer höhere Dimensionen. Selbst wenn ich wollte, ich hätte dieses Buch nicht mehr zur Seite legen können.
Zuviel brennt in mir, zuviel Fragen müssen endlich Erlösung erhalten.
Selbst jetzt am Ende, kann ich kaum in Worte fassen, was es in mir zum klingen gebracht hat. So viel, als man es nur ansatzweise in Worte fassen kann.
Das Ende hat mich tatsächlich enorm überrascht , denn damit hatte ich einfach nicht gerechnet.

Ich war gefangen zwischen Wut und Angst und der hier herrschenden Verzweiflung und Verletzlichkeit, dass es mich völlig unter sich begraben hat.
Es geht hier um Menschlichkeit und einer Thematik, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellt.
Einsamkeit und eine Verlorenheit, die sich bis in deine Glieder hineingräbt und nicht mehr loslässt. Nicht mehr loslassen kann. Es wiegt zu schwer. Es berührt bis in die Fingerspitzen und lässt darüber hinaus auch nicht los.
Martin Krist punktet mit Wendungen, die mich absolut niedergeschmettert und schockiert haben.
Darüber hinaus ist der psychologische Aspekt noch viel schwerwiegender und fördert so unglaublich viel zutage.
Wie viele Menschen verschwinden täglich, ohne das es einem kümmert oder gar auffällt.
Aber irgendwo haben diese Menschen auch jemanden der sie liebt und vermisst.

Ich bin absolut geplättet wie extrem gut dieser Thriller ausgearbeitet wurde und dabei auch wachrüttelt. Wie sehr die Ermittler brillieren und zeigen, daß Sie auch Schwachstellen haben. Das sie an ihre Grenzen kommen und dabei einen Teil von sich selbst verlieren.
Definitiv einer der besten von ihm und einfach unglaublich wichtig.
Definitiv ein Highlight. Denn diese Thematik verdient mehr Aufmerksamkeit und vielleicht rührt es etwas im Menschen an.

 


Fazit


„Mordskalt“ ist der dritte Band der Kalkbrenner Reihe von Martin Krist und erschien ehemals unter dem Namen „Trieb“ und damit ist auch alles gesagt.
Martin Krist punktet hier nicht nur mit einem extrem vielschichtigen und abgründigen Mordfall.
Er punktet mit einer Thematik, die mich extrem erschüttert ,aufgewühlt und so maßlos wütend gemacht hat.
Nichts für schwache Nerven, denn es geht extrem an die Nieren.
Denn hier wird so unglaublich viel zerstört.
Träume, Hoffnungen,Unschuld.
Definitiv ein Highlight und einer der besten Thriller, die der Autor je zu Papier gebracht hat.
Er taucht in menschliche Abgründe ein, die dich verschlingen und etwas in dir verändern.
Psychologisch gesehen perfekt ausgearbeitet, mit einer Intensität, die dir den Atem abschnürt.
Erschütternd, wendungsreich, voller Schmerz, Angst und Verzweiflung.
Unbedingt mehr davon.
Ein absolutes Mustread für Thrillerfans

 


Buchdetails


Quelle: © Martin Krist

Autor: Martin Krist
Titel: Mordskalt
Teil einer Reihe: Paul Kalkbrenner – Band 3
Genre: Thriller
Erschienen: 08. Januar 2021
Verlag: R&K ; 2. Edition /Neopubli GmbH; 1. Edition
ASIN: B08R22QFGN
ISBN-10: 3753137065
ISBN-13: 978-3753137063
Seitenanzahl: 598
Preis: Taschenbuch 16,99€, Ebook 0,99€ (Einführungspreis, ET 20. November 2020)
Wertung: 5/5
Bildquelle/Cover: © Martin Krist

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Seriendetails


Paul Kalkbrenner

  1. Zornesblind
  2. Teufelswild (Gier)
  3. Mordskalt (Trieb)
  4. Engelsgleich
  5. Kindsschuld
  6. Märchenwald

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