[Autoren beim gemütlichen Plausch] Susanne Ptak über “Mord in Holtland”

Hey ihr Lieben,

kürzlich konntet ihr ja schon meine Meinung zu „Mord in Holtland“ von Susanne Ptak lesen. Und ich dachte mir, ich ziehe die Autorin mal etwas näher heran und schaue, was Sie mir zum neuesten Band rund um Dr. Josefine Brenner verraten kann.

 

Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen und Entdecken


Das Interview


Liebe Susanne,
kürzlich ist mit „Mord in Holtland“ der elfte Band der Reihe rund um Dr. Josefine Brenner erschienen.
Magst du uns kurz etwas darüber erzählen?

Natürlich, gerne. Noch während Josefines Umzug in ihr neues Domizil in Holtland wird die Leiche von Clarissa Kaufmann auf einem Feldweg ganz in der Nähe gefunden. Da die Kommissare Steffen Köster und Werner Harms zu den Umzugshelfern gehören, versteht es sich von selbst, dass Josefine gleich in die Ermittlungen einbezogen wird. Wozu erst den Rechtsmediziner aus Oldenburg kommen lassen? Auch Enkelin Jessica ist mit von der Partie, genauso wie – natürlich inoffiziell – die Freundinnen Theda und Britta.
Eine erste Spur scheinen die Todesanzeigen zu sein, mit denen das Mordopfer sich kurz vor seinem Tod beschäftigt hatte. Doch auch unter den Mitgliedern der Hundeschutzorganisation, in der Clarissa Mitglied war, herrscht nicht nur eitel Sonnenschein.
Josefine und Britta können ihre Neugier nicht zügeln und ermitteln auch auf eigene Faust im Kreise der Verdächtigen. Doch mit wem sie sich dabei wirklich anlegen, merken sie erst, als es zu spät ist …

Wie entstand die Idee dazu?
Wobei mich hier wirklich interessieren würde, ob du zuerst den Anfang oder den Schluss vor Augen hattest. Oder war es vielleicht etwas ganz anderes?
Tatsächlich stammt die Idee zu diesem Krimi aus dem richtigen Leben, glücklicherweise jedoch ohne Mordopfer. Jemand aus meinem Freundeskreis hatte ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann, der vor ein paar Monaten (durch eine nachgewiesen natürliche Todesursache 😉) starb. Und wir machten uns Gedanken darüber, ob der recht eindeutige Chat-Verlauf der beiden vom Verstorbenen vor seinem Tod gelöscht worden war. Da – wie bereits erwähnt – meine Freundin noch nicht Opfer eines Mordanschlages geworden ist, gehen wir davon aus, dass der Chat gelöscht wurde … Außerdem hatte ich während dieser Zeit eine Diskussion über die Rettung von Rumänienhunden, die dann auch in die Geschichte mit einfloss. Das war alles, was ich zu Beginn des Krimis hatte. Der Rest hat sich dann beim Schreiben entwickelt.

Wie würdest du Josefine beschreiben?
Welche Schwächen,welche Stärken hat sie?
Was macht sie im Endeffekt aus?

Josefine ist ein ausgesprochen herzlicher Mensch, der das Leben, Familie, Freunde und natürlich Mops Sir Toby liebt. Ihre Stärken sind in Teilen auch ihre Schwächen, denn sie ist ausgesprochen neugierig, was einerseits hilfreich ist, sie andererseits aber auch immer wieder in gefährliche Situationen bringt. Außerdem lässt sie sich nie von ihren Zielen abbringen, die sie manchmal schon recht verbissen verfolgt. Auch diese Eigenschaft hat sie schon manchen Mordfall aufklären lassen, man kann sie jedoch auch dann nicht bremsen, wenn sie die Ermittlung besser anderen überließe. Da hat die Weisheit des Alters einen großen Bogen um die ehemalige Rechtsmedizinerin gemacht.

Josefine hat schon eine Menge erlebt.
Gibt es etwas, womit Sie eher weniger gut umgehen könnte?
Wovor hat sie am meisten Angst?

Josefine könnte nur sehr schwer damit umgehen, wenn ihren Lieben – egal ob Familie oder Freunden – etwas zustieße. Ihre größte Angst ist es, dass so etwas geschieht und sie auch noch schuld daran wäre.

Ich liebe ja Antagonisten. Eben weil nicht immer alles schwarz oder weiß ist.
Wie geht es dir dabei?

Geht mir genauso. Aus diesem Grund sind meine Täter auch selten bis nie einfach nur irgendwelche Psychopathen, die aus Spaß am Töten morden. Ich suche stets nach Motiven, die irgendwie nachvollziehbar sind, so dass man manchmal sogar Verständnis für die Täterin/den Täter aufbringt oder sogar hofft, dass sie/er nicht gefasst wird.

Welche Szene aus deinem neuen Ostfriesenkrimi ging dir besonders nahe?
Und welche hat dich zum Lachen gebracht?

Besonders nah ging mir die Szene, in der Britta und Josefine aus den Händen ihres Geiselnehmers befreit werden und Josefine sich selbst Vorwürfe macht, weil sie Britta in Gefahr brachte.
Lachen musste ich, als ich die Szene im Evenburgpark schrieb. Besonders, als Hauptkommissar Werner Harms sagt: „Ich kenne jetzt die Lebensgeschichten der halben Leeraner Einwohnerschaft siebzig plus. Und so, wie es aussieht, kennt jeder eine Ahlke Kuiper. Nur war keine dieser Ahlkes mit einem Rechtsanwalt verheiratet und heißt eigentlich auch nicht Kuiper.“

Bist du selbst eine Frohnatur oder grübelst du und denkst allgemein viel über das Leben nach?
Ich denke, ich bin inzwischen eher eine Frohnatur, was aber vermutlich meinem Alter zu verdanken ist. Mit 56 ist man irgendwie aus dem Gröbsten raus und macht sich über viele Dinge einfach keine Gedanken mehr, weil man gelernt hat, wie unwichtig manches ist, über das man früher ewig gegrübelt hätte.

Wenn du könntest, wohin würdest du gern mal reisen wollen?
Eigentlich bin ich in meinem Leben schon ziemlich rumgekommen. Wir waren häufig in den USA und da würde ich auch gerne noch mal hinfliegen. Aber nicht, solange die diesen durchgeknallten Präsidenten haben … Und ich würde gerne mal mehr von Großbritannien sehen. Bisher war ich immer nur in London, möchte aber gerne mal nach Cornwall. Und nach Schottland!

Liebe Susanne, ich freu mich schon sehr auf deinen nächsten Ostfrieslandkrimi und danke dir vielmals für deine Zeit.

 


Das Werk


Clarissa Kaufmanns Leiche liegt auf einem Feldweg im ostfriesischen Holtland. Es kam, wie es kommen musste: Kaum zieht Dr. Josefine Brenner, Rechtsmedizinerin im Ruhestand, nach Ostfriesland, geschieht in ihrer unmittelbaren Nähe ein Mord!
Im Haus des Opfers findet die Polizei die erste vielsprechende Spur. Offensichtlich hatte Clarissa sich kurz vor ihrem gewaltsamen Tod mit den aktuellen lokalen Todesanzeigen beschäftigt. Ging es bei einem vermeintlich natürlichen Tod nicht mit rechten Dingen zu und Clarissa wusste zu viel? Und wer war der mysteriöse Mann in Clarissas Leben, den keiner zu kennen scheint?
Josefine kann ihre Neugier nicht zügeln und ermittelt im Kreise der Verdächtigen. Mit wem sie sich dabei wirklich anlegt, merkt sie erst, als es zu spät ist …

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Quelle: © Klarant Verlag

 


Die Autorin


Susanne Ptak wurde 1964 in Düsseldorf geboren. 2003 zog sie mit ihrem Ehemann ins schöne Ostfriesland, wo sie sich vor einigen Jahren den Traum einer Schafskäserei erfüllt haben. Die Autorin liebt Krimis, in denen sie ihre Leidenschaft für Schafe, Wolle, Ostfriesland und leckeres Essen mit einfließen lässt. Traditionell spielen alle Krimis der Autorin in Ostfriesland und bieten Ihnen eine aufregende Mischung aus friesischer Ruhe, ländlicher Intrige und mörderischer Spannung inmitten von Weideland, Wolle, Schafen und guten Freunden.

Quelle: © Klarant Verlag

 

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