[Autoren beim gemütlichen Plausch] Susanne Ptak über „Der Giftmord“ Ostfrieslandkrimi

 

Guten Morgen ihr Lieben,

ganz frisch ist die neue Reihe rund um Insa Warnders von Susanne Ptak beim Klarant Verlag erschienen.
Mir hat schon der erste Band unglaublich gut gefallen und ich bin wahnsinnig gespannt, wie es damit weitergeht.
Unbedingt musste ich sie dazu etwas näher befragen.
Ich musste schmunzeln, war überrascht und gerührt.
Susanne ist einfach ein total herzlicher und ungemein sympathischer Mensch und Autorin.
Es bereitet mir immer wieder Vergnügen, ihr Fragen zu stellen 🙂

Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen und Entdecken


Das Interview


Liebe Susanne, herzlichen Dank, dass du dir etwas Zeit für mich nimmst.
Für Dich immer gerne, liebe Namensvetterin 🙂

Kürzlich ist eine ganz neue Reihe von dir erschienen. Und ich hab mich wirklich riesig darauf gefreut und musste den ersten Band auch sofort lesen.
Das Zentrum bildet Insa Warnders, die hier ermittelt.
Was macht sie in deinen Augen aus?
Insa ist ein Mensch, mit dem ich gerne befreundet wäre. Sie ist keine Superheldin, sondern eine ganz normale Frau und Mutter, die beruflich Kriminalfälle löst. Ein wenig chaotisch, dafür aber mit einer ordentlichen Portion Humor, nimmt sie jede Herausforderung an. Insa ist keine Einzelkämpferin. Hilfe von Familie und Freunden nimmt sie gerne und dankbar an und auch im Beruf ist sie eine Team-Spielerin. Ihrer Fehler und Schwächen ist sie sich durchaus bewusst und hadert auch manchmal damit. Grundsätzlich akzeptiert sie sich aber selbst so wie sie ist, was sie auch verständnisvoll gegenüber Fehlern anderer macht.

Ich fand „Der Giftmord“ große Klasse, ich liebe einfach deinen Humor und die ganze Atmosphäre, die es versprüht.
Magst du uns etwas zum ersten Band erzählen?
Vielen lieben Dank. Das freut mich riesig! Und natürlich erzähle ich gerne etwas zum ersten Band:
Einige meiner Stammleser waren ein wenig verblüfft, dass ich die Geschichte von Insa selbst erzählen lasse. Vor einiger Zeit fand ich heraus, dass es mir sehr viel Spaß macht, aus der Ich-Perspektive zu erzählen und so kam die Idee zu Insa Warnders.
Da es der erste Band ist, erfahren wir natürlich sehr viel über Insas Familie. Und da sie in ihre Heimat Ostfriesland zurückkehrt, auch über ihre Freunde von damals. Bevor sie auch nur ansatzweise die Gelegenheit bekommt, sich ein wenig einzugewöhnen, steckt sie auch schon mitten in einem Mordfall. Und dieser Fall ist nicht ohne, denn er konfrontiert sie mit ihrer Vergangenheit und der damit verbundenen zerbrochenen Liebe zu Tjarko Benninga.

Welcher Protagonist ist denn dein Liebling?
Besonders gerne mag ich Insas Tochter Lea. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickeln wird. Ist ihr plötzlich erwachtes Interesse für die Landwirtschaft und den Nachbarsjungen nur von kurzer Dauer oder sind das schon Schritte in Richtung Zukunft?

Mir ist aufgefallen, dass die Namen wirklich sehr ausgefallen sind. Wie gehst du auf die Suche nach ihnen und welche Kriterien spielen dabei eine Rolle?
Es gibt eine tolle Webseite, vornamen-weltweit.de, auf der man auch jede Menge ostfriesische Vornamen findet. Dabei sind Namen, die selbst ich noch nie gehört habe, obwohl ich jetzt seit fast 17 Jahren in Ostfriesland lebe. Das einzige Kriterium bei der Auswahl ist, dass der Name zu dem jeweiligen Protagonisten passt, den ich vor meinem geistigen Auge sehe.

Ich mag ja Hilke und Tjarko total gern. Hast du vielleicht Lust, die beiden etwas näher zu charakterisieren?
Gerne. Ich fange mal mit Hilke an. Sie und Insa waren beste Freundinnen schon seit dem Kindergarten, wobei Hilke immer etwas schüchtern war, während Insa mit ausgefahrenen Ellenbogen den Weg für sie beide freimachte. Hilke hingegen erreichte ihre Ziele meist, weil jeder das hübsche, zurückhaltende und höfliche Mädchen mochte. Auf diese Weise ergänzten sich die beiden über viele Jahre prächtig. Bis sie sich auf dem Gymnasium beide in Tjarko verliebten …
Tjarko hingegen ist Insa sehr ähnlich. Es waren also eher nicht die Gegensätze, die die beiden anzogen. Auch er ist ein humorvoller Mensch, der sich allerdings ab und zu gerne selbst im Weg steht. Die Familie, die er sich gewünscht hätte, war ihm bisher nicht vergönnt, dafür steckt er seine gesamte Leidenschaft in seinen Beruf als Schreiner. Zu spät wurde ihm damals klar, dass Insa die Liebe seines Lebens ist, was er bis heute bereut.

Was macht für dich einen guten Ostfrieslandkrimi aus und liest du selbst welche?
Puh … die Frage ist für mich sehr schwer zu beantworten. Ja, ich lese selbst Ostfrieslandkrimis, weil einige meiner Freunde ebenfalls in diesem Genre schreiben und ich Cozy-Mystery, also Krimis, die nicht brutal sind, sehr mag. Ob ein Krimi in Ostfriesland spielt, ist für mich eigentlich nebensächlich. Grundsätzlich schreibe ich die auch nur, weil ich nun mal in Ostfriesland lebe. Ich finde es toll, wenn es dem Autor gelingt, den Leser in die Atmosphäre Ostfrieslands zu holen. Wenn er es schafft, dass ich das Sonnenlicht im Wasser der Wieken funkeln sehe oder ich das vom Regen nasse Gras der Weiden riechen kann, an deren Rand die Leiche gefunden wurde, dann ist das für mich ein guter Ostfrieslandkrimi. Auf jeder dritten Seite einen Straßennamen oder ein real existierendes Geschäft zu nennen finde ich überflüssig und wird man in meinen Krimis auch nicht häufig finden. Auch wenn das sicher den einen oder anderen Leser enttäuscht.

Wie lange hast du denn an diesem Roman geschrieben und wie entstand die Idee zu dem Cover (falls du dazu etwas sagen kannst)?
Wie lange ich genau an einem Krimi schreibe, das kann ich gar nicht sagen. Im Schnitt benötige ich bis zur Abgabe ins Lektorat 2 Monate (wobei meine Geschichten ja auch nicht so umfangreich sind).
Ja, natürlich kann ich etwas zum Cover sagen, denn Klarant-Verlag bindet mich dankenswerterweise in die Covergestaltung ein. So werde ich anfangs gefragt, welches Motiv ich gerne fürs Cover hätte und dann bekomme ich eine Auswahl an Bildern zugesandt, aus der ich eins aussuche. Da Insa auf den elterlichen Bauernhof zurückkehrt, wollte ich auch gerne etwas in dieser Richtung. Und die Kuh passt ja nun mal perfekt zu einem Milchviehbetrieb. Dazu der dramatische Himmel für den kriminellen Hintergrund. Außerdem äußerte ich den Wunsch, das Design etwas anders zu gestalten als bei den Titeln meiner anderen Krimireihen. So kamen wir auf die Idee mit dem Bilderrahmen, der, wie ich glaube, hervorragend zum ländlichen Idyll passt.

Hast du denn schon Ideen für den weiteren Verlauf der Reihe?
Ein paar Morde habe ich schon noch auf Lager, falls Du das meinst :-D. Wie es aber grundsätzlich weitergeht, z.B. mit Insa und Tjarko, das weiß ich selbst noch nicht. Aber so etwas weiß ich nie vorher. Ich folge einfach dem Eigenleben meiner Protagonisten und lasse mich überraschen.

Was trinkst du denn am liebsten?
Falls jetzt jemand die Antwort „Ostfriesentee“ erwartet, muss ich denjenigen enttäuschen. Zwar mag ich den auch, dennoch kann ich die Rheinländerin in mir nicht verleugnen und trinke am liebsten Kaffee. Und Cola mag ich auch sehr gerne.

Was ist denn deine Lieblingsstelle, die dich vielleicht auch zum Schmunzeln gebracht hat?
Hach, eigentlich habe ich mehrere Lieblingsstellen. Aber ich entscheide mich mal für diese Szene, auch wenn sie nicht zum Schmunzeln ist:
»Ach, ich denke, bei Trennungen ist es mit der Vernunft allgemein nicht weit her.«
»Na, wir haben uns nicht wie die Kesselflicker gestritten, oder?«
»Nein, haben wir nicht. Dazu stand zumindest ich auch viel zu sehr unter Schock, als du mich in die Wüste geschickt hast.«
»Unter Schock? Du?« Ich lachte auf. »Du warst doch froh, dass ich Schluss gemacht habe und du das nicht tun musstest. So hast du dir eine Flut von Mädchentränen erspart.«
»So war das nicht.«
»Du erinnerst dich aber schon noch daran, warum ich unsere Beziehung beendet habe?«
Tjarko schaute mich nur an. Er wirkte traurig.
»Du hast mich nicht geliebt«, stieß ich hervor, und die Intensität, mit der ich das tat, verwirrte mich zutiefst. Warum sagte ich das? Warum wärmte ich den ganzen Mist nach so vielen Jahren wieder auf? Verdammt! Ich war eine einundvierzigjährige, dreifache Mutter und kein hormongestörter Teenager. Krampfhaft suchte ich nach einem blöden Spruch, den ich hinterherschicken konnte, um nicht ganz so erbärmlich zu wirken, doch mein Gehirn war wie leergefegt.
»Doch, das habe ich«, erwiderte Tjarko ernst. Er nahm meine Hand. »Ich hab’s nur zu spät begriffen.«
Ich starrte ihn einfach nur an, unfähig, irgendetwas zu sagen.
Tjarko fuhr fort: »Heute glaube ich, dass ich es einfach nur nicht zulassen wollte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die erste Frau in meinem Leben auch die Liebe meines Lebens sein könnte.« Er rückte näher an mich heran.
Mein Herz raste und in meinem Magen vollführten ganze Schwärme von Schmetterlingen einen Looping nach dem anderen. Im selben Moment, in dem seine Lippen meine berührten, setzte mein Verstand wieder ein. Ich fuhr zurück und sprang auf. »Sorry, aber das geht mir gerade echt zu schnell.«

Welchen Traum möchtest du dir unbedingt einmal erfüllen?
Eine Lesung in meiner alten Heimat Düsseldorf 🙂

Und natürlich möchte ich wissen, wann es weitergeht. Kannst du dazu vielleicht schon etwas verraten?
Das kann ich in der Tat, denn die Verträge für 2020 sind bereits unterschrieben. Und ich darf verkünden, dass Insa Warnders schon im Frühjahr ihren nächsten Fall lösen wird.

Vielen Dank für das Gespräch liebe Susanne
Ich bedanke mich für die spannenden Fragen, liebe Susanne.

 


Das Werk


Ein grausiger Fund erschüttert die ostfriesische Stadt Leer. Beim Spielen im Wald entdecken Kinder die Leiche einer Frau. Wie die Obduktion ergibt, starb Karina Benninga an einer tödlichen Dosis Parathion, auch bekannt als »Schwiegermuttergift«. Die attraktive Zugezogene war durch ihre direkte Art so manchem auf die Füße getreten, aber wer hatte ein Motiv, Karina umzubringen?
Für die Kommissarin Insa Warnders ist der Giftmord der erste Fall in Leer, denn die gebürtige Ostfriesin hat sich gerade erst in ihre alte Heimat versetzen lassen. Unverhofft muss sie in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis von damals auf Mörderjagd gehen. Tjarko Benninga, der Ehemann des Opfers, ist gar Insas erste große Liebe aus Jugendtagen. Eine Abgabe ihres ersten Falles aus Befangenheit kommt für die Ermittlerin jedoch nicht infrage …

Quelle: © Klarant Verlag

zur kompletten Buchvorstellung
zur Rezension

 


Die Autorin


Susanne Ptak wurde 1964 in Düsseldorf geboren. 2003 zog sie mit ihrem Ehemann ins schöne Ostfriesland, wo sie sich vor einigen Jahren den Traum einer Schafskäserei erfüllt haben. Die Autorin liebt Krimis, in denen sie ihre Leidenschaft für Schafe, Wolle, Ostfriesland und leckeres Essen mit einfließen lässt. Traditionell spielen alle Krimis der Autorin in Ostfriesland und bieten Ihnen eine aufregende Mischung aus friesischer Ruhe, ländlicher Intrige und mörderischer Spannung inmitten von Weideland, Wolle, Schafen und guten Freunden.

Quelle: © Klarant Verlag

 


 

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

4 × vier =