[Autoren beim gemütlichen Plausch] Elke Nansen über „Tödliches Wangerooge“

 

Guten Morgen ihr Süßen,

wie ihr ja gestern schon in meiner Buchbesprechung zu „Tödliches Wangerooge“ feststellen konntet, liebe ich besonders diesen Ostfrieslandkrimi über alle Maßen.
Er ist schlichtweg etwas ganz besonderes. Eben weil er sich doch von den anderen Teilen stark hervorhebt und wirklich viel über die zwischenmenschlichen Bindungen preisgibt.
Daher musste ich Elke Nansen auch hierzu etwas löchern.
Ich kann einfach nicht anders. Ich muss euch die Faber und Waatstedt Reihe, die Elke Nansen im Klarant Verlag veröffentlicht hat, unbedingt ans Herz legen.

Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen des kleinen Interviews


Das Interview


Liebe Elke,
ich danke dir von Herzen, dass du dir etwas Zeit für mich nimmst.
„Tödliches Wangerooge“ ist der siebte Band rund um Faber und Waatstedt.
Ich kann es nicht anders sagen, als das ich diese Reihe abgöttisch liebe. Ganz besonders Opa Knut. Es ist jedes Mal, wie nach Hause kommen.
Ich liebe es einfach.
Magst du uns kurz etwas zum neuesten Fall erzählen?

Dieser Fall ist sehr persönlich für den Kriminal- und Ermittlungsdienst Emden und vor allem für Rike und Faber. Denn es geht um Opa Knuts Glück und seiner Freiheit. Während eines Urlaubs auf Wangerooge lernt Knut eine sechzigjährige Dame kennen und auch lieben. Als er sie seinen Kindern, die ihn auf der Insel besuchen, vorstellen möchte, ist Rena verschwunden. Dann findet man die Leiche einer Frau am Strand und plötzlich ist Knut der Hauptverdächtige.
Besonders Faber muss sich zwischen seinem Job und der Familie entscheiden und das ist sehr hart für ihn. Was den wirklichen Täter betrifft, so ist das Team gezwungen, weit in die Vergangenheit zurückzugehen. In das Jahr 1968, das Jahr der Studentenunruhen und Demonstrationen. Mehr will ich gar nicht verraten.

Opa Knut gerät diesmal ins Visier.
Warum hast du dich für diese Option entschieden?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich da ordentlich mitgelitten habe. Weil er mir wahnsinnig ans Herz gewachsen ist.
Wenn einer der Hauptpersonen betroffen ist, dann wird eine Geschichte sehr persönlich. Mir ging es darum, wie weit man für seine Familie geht und ich wollte Faber ganz klar vor eine Entscheidung stellen. Ich denke, im Endeffekt sind sich Richard und Knut durch die Ereignisse noch einen ganzen Schritt näher gekommen.

Mittlerweile ist es ja wirklich schon der siebte Band und das ist wirklich großartig.
Ist denn ein Ende in Sicht?

Vorerst ist kein Land (Ende) in Sicht!
Es stimmt, ich schreibe bereits an Band 8, der nach dem so persönlichen Fall Nr.7 eher wieder ein ganz normaler Kriminalfall wird. Ich hoffe, wir können dann im Januar/Februar veröffentlichen. Des Weiteren sind in 2020 noch drei neue Fälle geplant. Ich denke, auch 2021 werden Waatstedt/Faber und Opa Knut weiter ermitteln.

Gibt es eine Thematik über die du wahnsinnig gern mal schreiben würdest, dich aber nie getraut hast?
Eigentlich nicht, weil ich jede Thematik, die gerade in mir rumort in meine Romane einbaue. Natürlich erntet man dann auch von gewissen Lesern Kritik, doch ich finde es wichtig, auch ein gesellschaftliches Thema in meine Romane zu legen. Seien es Drogen, soziale Netzwerke, Homosexualität, Rechtsextremismus oder auch mal, den Hintergrund der RAF zu streifen. Natürlich geht es mir in erster Linie darum, gute Unterhaltung für meine Leser zu produzieren. Doch das kann ich nur, wenn ich beim Schreiben selbst Spaß habe und mit meinem Werk zufrieden bin.
Daher ist die Antwort nein, wenn ich ein Thema für wichtig halte, dann schreibe ich auch darüber.

Es wird jetzt langsam kalt und wir gehen langsam, aber stetig auf Weihnachten zu.
Liebst du diese Zeit und wie verbringst du sie am liebsten?

Was ich besonders an der Weihnachtszeit liebe, ist die Ruhe. Wenn die Menschen draußen erstaunlicherweise immer hektischer werden, ist es bei mir sehr still und besinnlich. Dann habe ich die meiste Zeit zu schreiben und zu lesen. Für mich ist es immer großartig, wenn ich dann alle Weihnachtsgeschenke für meine Lieben zusammenhabe. Gleich wirst du neidisch, ich habe bereits alle Geschenke, auch in der Hinsicht gibt es keinen Stress. Dieses Jahr feiere ich Weihnachten mit ganz vielen Freunden und lasse mich zur Abwechslung mal bekochen und verwöhnen. Wir werden viel Wandern und am Heiligen Abend etwas ganz Besonderes machen. Anstatt für die kurze Weihnachtszeit einen Tannenbaum zu fällen, und ins Haus zu stellen, gehen wir am Heiligen Abend in den Wald. Wir sind dann eine große Gruppe und jeder hat eine kleine Kugel, ein Ornament oder einen Strohstern dabei. Wir suchen uns einen lebenden Tannenbaum aus und schmücken ihn. Es wird gesungen und wer ein Gedicht aufsagen kann, tut das. Ich denke, ich nehme eine Thermoskanne mit Glühwein mit und hoffe, es schneit ordentlich.

Jetzt bin ich tatsächlich neidisch “gg”, ich hab noch nicht mal angefangen, Geschenke zu kaufen.
Liest du denn auch gern Weihnachtsromane?

Eher selten, es sei denn, mir wird für Rezensionszecke ein solcher Roman zugeschickt. Du weißt ja, dass ich nebenbei noch für eine Kulturzeitung Buchbesprechungen mache.

Hast du vielleicht ein Weihnachtsrezept für uns, was dich immer wieder begeistert?
Also Ende Oktober ziehe ich immer los und sammle die letzten Äpfel von den Bäumen in unserer Gegend. Man darf das hier, da es bewusste als Fallobst angepflanzt wird. Aus den Äpfeln koche ich dann mein winterliches Apfelmus, das es Weihnachten zum Essen gibt.
Dafür brauchst du:
Circa 3 Kilo Äpfel, eine Handvoll Rosinen, abgeriebene Schale einer Bio-Orange, Zimtstange, zwei Pimentkugeln, drei Wacholderbeeren, Kardamomkügelchen, eine Tasse Rotwein, ein Stich Butter und Agavendicksaft (als Zuckerersatz, Zucker geht natürlich auch!). Ein Spritzer Zitronensaft für diejenigen, die es etwas saurer mögen.

Die Äpfel schälen und nicht zu klein schneiden, mit Butter ein bisschen anbraten, dann die Tasse Rotwein darauf. Zimtstange zugeben und die Gewürze in einem Teesieb oder einem Teefilter in den Topf. Eventuell noch eine Tasse Wasser aufgießen. Mit Agavendicksaft süßen und die Rosinen hinzufügen. Alles nur wenige Minuten köcheln lassen, dann ausschalten und mit den Gewürzen im Topf über Nacht stehen lassen. Am anderen Tag müssen die Zimtstange und die Gewürze herausgenommen und die Masse noch einmal richtig erhitz werden. Dann in ausgebrühte, heiße Gläser füllen und sofort verschließen. Das Apfelmus ist dann eingekocht und hält sich ein paar Monate.
Schmeckt sowohl zur Weihnachtsgans als auch heiß zum Vanilleeis oder als Nachtisch pur.

Schreibst du denn inzwischen schon am nächsten Band und worauf dürfen wir uns freuen?
Ja, ich bin momentan auf Seite 80 meines neuen Romans. Es wird gruselig in Ostfriesland, denn es geht um Moor, viel Nebel und verschwundene Mädchen. Aber es geht auch um einen Teil der jungen Generation zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren, der es schwerfällt Risiken zu erkennen, und Verantwortung zu übernehmen.

Das hört sich richtig düster und spannend an. Da können wir uns defintiv auf etwas freuen.

Welche Stelle von „Tödliches Wangerooge“ liegt dir besonders am Herzen?
Da sind so viele Stellen, weil mir dieser Roman sehr am Herzen liegt. Deshalb ist er auch ausnahmsweise länger geworden als die anderen Bücher der Reihe. Doch die Szene mit Faber und Knut am Ende, wenn Knut besorgt bei Richard sitzt (ich will nicht zu viel verraten), die liebe ich sehr. Das ist so eine rührende Szene, bei der ich mich immer wieder wundere, dass ich das geschrieben habe.

Ich weiß, was du meinst. Mich hat diese Szene auch sehr berührt. Ganz einfach weil sie unheimlich viel aussagt.
Was wünschst du dir für das neue Jahr?

Gesundheit für meine Lieben und mich, keine Unfälle haben (wie in diesem Jahr), mehr Friede und weniger Hass-Hetze auf der Welt. Und eine verantwortungsvollere Politik, die sich um Menschenwohl kümmert und nicht auf Geld reduziert werden muss.
Abgesehen von diesen eklatanten Wünschen: Mehr Zeit verbringen mit Freunden und lieben Menschen. Unbedingt wieder zum Tauchen gehen wie dieses Jahr und die guten Sachen im Leben mit lieben Menschen genießen und teilen.
Ach, habe ich da etwas vergessen? Vielleicht mal einen Bestseller schreiben!

Liebe Elke, ich danke dir recht herzlich und wünsche mir, dass wir noch ganz viel rund um Faber und Waatstedt, aber vor allem über Opa Knut lesen werden.


Das Werk


Am Strand der Nordseeinsel Wangerooge liegt die angespülte Leiche einer Frau. Doch wie die Obduktion ergibt, ist die Baroness Renata von Wintershausen keineswegs ertrunken, sondern wurde mit der tödlichen Überdosis eines Herzmedikaments aus dem Leben gerissen. Als die Kripo Emden mit den Ermittlungen betraut wird, ahnen die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt nicht, dass ihnen ihr emotionalster Fall bevorsteht. Denn unter Mordverdacht gerät ausgerechnet Rikes Opa Knut, der auf Wangerooge seinen Urlaub verbringt und das Opfer hier kennengelernt hat. Plötzlich belastet ihn ein Beweis nach dem nächsten – soll er als Sündenbock herhalten? Geht es in Wirklichkeit um das gewaltige Erbe der in Ostfriesland ansässigen Adelsfamilie? Kaum dass die Ermittler beginnen, in der Gegenwart und Vergangenheit der Baroness zu graben, werden sie wegen Befangenheit von dem Fall abgezogen. Aber Knut einfach hängenzulassen, ist keine Option …

zur kompletten Buchvorstellung
zur Rezension

Quelle: © Klarant Verlag


Die Autorin


Elke Nansen ist das Pseudonym einer Autorin, die den Norden und Ostfriesland liebt. Die Nordsee, die unendliche friesische Weite, das platte Land mit seinen ganz speziellen Charakteren – diese Region hat ihren eigenen rauen Charme, hier kann Elke Nansen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Und so schreiben sich die spannendsten Geschichten manchmal wie von selbst … Besonders angetan haben es der Autorin die ostfriesischen Inseln, die sie alle schon besucht hat. Als leidenschaftliche Taucherin liebt Elke Nansen die See und das Wasser. 8 Jahre hat sie im niedersächsischen Städtchen Verden an der Aller gelebt.

Unter einem anderen, sehr bekannten Pseudonym hat Elke Nansen schon viele erfolgreiche Krimis geschrieben, doch angesichts ihrer Liebe zur Nordseeregion ist es nun an der Zeit, sich einem neuen Genre zu widmen, dem des Ostfrieslandkrimis.

Quelle: © Klarant Verlag

 

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