Wrath James White – Der Totenerwecker


Kurzbeschreibung


ER ist der grausamste Serienmörder, den es je gab!

Seitdem der neue Nachbar Dale McCarthy in das Haus einzog, hat Sarah schreckliche Albträume. Sie träumt immer wieder, dass sie und ihr Mann in ihrer Wohnung brutal ermordet werden. Sarah weiß, dass dies nur wirre Ängste sind.

Bis sie eines Morgens erwacht und die Flecken auf dem Teppich und das Blut auf der Matratze bemerkt …

Denn ER besitzt die einzigartige Fähigkeit, seine Opfer ohne Gedächtnis zurück ins Leben zu holen – um sie wieder und wieder zu quälen und zu töten.

Jack Ketchum: »Wenn Wrath James White Dich nicht erschaudern lässt, dann sitzt Du am falschen Ende des Leichenwagens.«
Quelle: © Festa Verlag


Meine Meinung


Eine ganz Weile lag „Der Totenerwecker “ von Wrath James White schon auf dem Sub. Und jetzt hab ich ganz spontan danach gegriffen.
Zudem ist es mein erstes Buch des Autors, aber ganz sicher nicht mein letztes.
Mein Gott, dieser Mann kann schreiben, das einem Hören und Sehen vergeht.

Ich liebe Thriller, die gern auch mal etwas brutaler und blutiger sein dürfen. Bei diesem Werk ist es eine perfekte Mischung zwischen Horror und Thriller.
Bereits die ersten Seiten haben mich an meine Grenzen des Ertragbaren stoßen lassen.
Blutig. Brutal. Bestialisch.
Mit keinem Wort der Welt ist es zu beschreiben, welches Horrorszenario sich hier vor den eigenen Augen abspielt.
Dabei ist dieser manische Gewaltakt nicht mal das schlimmste.
Es ist Dale, der mir Grauen bescherte und mir eine Kostprobe davon gab, wer er wirklich ist.
Der Autor erstellt hier ein Psychogramm eines Psychopathen, das schrecklicher und verstörender kaum sein kann.
Und doch entwickelt man gerade auf den ersten Seiten Mitgefühl.
Mitgefühl, das sich danach in Rauch auflöst.

Seine Schreibweise ist unglaublich fesselnd und bildhaft. Die Spannung ist so enorm groß, das ich das Buch nicht einen Moment aus der Hand legen konnte.
In all seiner Brutalität geht der Autor sehr detailreich vor. Die Taten bekommt man minutiös vor Augen geführt.
Qual, Angst und unglaublich große Wut.
Man taucht ein, in Wahnsinn und Besessenheit und gleichzeitig ist diese kühle Überlegenheit immer präsent. Da fuhr es mir immer wieder kalt den Rücken runter.
Keine Zeit zu schreien, man hofft nur auf die erlösende Ohnmacht. Um dieser Hölle zu entrinnen.
Denn es ist im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle auf Erden.
Über Dale möchte ich auch gar nicht viel sagen. Denn wenn ich erzähle, wie ich ihn empfand, verrate ich schon zuviel.
Im Zentrum des Ganzen stehen jedoch auch Sarah und Josh.
Das perfekte Paar schlechthin. Ihr Leben gleicht einem Traum. Bis Dale gegenüber einzieht und bei dem Ehepaar das Grauen einzieht.
Ganz besonders bei Sarah , die Nacht für Nacht von heftigen Träumen heimgesucht wird, die sie sich nicht erklären kann und will.
Denn das würde sie unweigerlich zerstören und in Stücke reißen.
Stück für Stück bricht ihr glückliches und unbeschwertes Leben auseinander und sie können nur noch darum kämpfen, am Leben zu bleiben.

Sarah ist eine sehr mutige und starke junge Frau, die mich wirklich beeindruckt hat.
Egal was kommt, sie gibt nicht auf. Versucht Lösungen und Erklärungen zu finden.
Katastrophal wird es, wenn es keine Erklärung gibt und alles dem Untergang geweiht wird.
Wie will man einen Mörder überführen, der eigentlich ja niemanden getötet hat? Und das ist das wirklich verstörende und beängstigende daran.
Er ist quasi unbesiegbar.
Wie also soll es einen Ausweg geben?

Ich muss zugeben, die Idee finde ich wirklich genial. Einen psychopathischen Serienkiller zu erschaffen, der ja eigentlich keiner ist.
Von daher war ich wirklich auf den Ausgang und die Auflösung gespannt. Denn in diesem Punkt, hat mich der Autor doch enorm überrascht.
Man erfährt zum einen die Perspektive von Sarah und hin und wieder Dales. Was ich wirklich unglaublich gut fand.
Die Charaktere sind dabei sehr tiefgründig und facettenreich gestaltet und überaus greifbar.
Ganz besonders Josh‘ Hintergrund hat mich wirklich berührt, schockiert und beschäftigt.
Sarah hat mich in der ersten Zeit mit ihrer unbeschwerten Art sehr zum lachen gebracht.
Aber auch die Nebencharaktere haben mich absolut begeistert. Vor allem die Detectives die hier im Fokus standen. Es war richtig schön, sie bei den Ermittlungen zu begleiten. Sie zeigen Menschlichkeit und Respekt.
Sie sind lebendig, voller Facetten und ich hab sie total ins Herz geschlossen.

Die Handlung ist nicht nur brutal. Sie ist vor allem auf der psychologischen Ebene sehr gut ausgearbeitet und man erlebt welche innere Zerrissenheit und Verzweiflung Sarah umtreibt.
Wie sie sich von einer unbeschwerten jungen Frau, in eine verzweifelte Person verwandelt, die an sich Stärken entdeckt, die sie nie in ihrem eigenen Selbst vermutet hätte.
Das ganze gleicht einem Psychoterror, der wirklich nahe geht und an die Grenzen bringt.
Weil man die Charaktere liebgewonnen hat.
Weil man mit ihnen leidet und zittert und sie gleichzeitig anfeuert.
Und weil man keinen Ausweg sieht.
Mir hat die Story auch unglaublich Spaß gemacht.
Über Dale hab ich immer wieder den Kopf geschüttelt, weil seine Gedanken oft sehr naiver und perfider Natur waren.
Er ist verdammt gerissen und manipulativ, was ihn nur umso gefährlicher macht.
Oft dachte ich, warum man nicht das sieht, was am naheliegendsten war.
Sarah dagegen reagiert immer sehr besonnen und klug, was sie letztendlich am Leben erhält.

Hier wurde eine Handlung geschaffen, die natürlich nicht immer logisch erklärbar ist.
Aber die mich auch wirklich total fasziniert und nicht losgelassen hat.
Man erlebt so viele Gefühlsausbrüche.
Wut, Angst, Liebe, Glück.
Es gab einige Wendungen , die mich überrascht haben und die ich so nicht erwartet habe.
Ganz besonders der Ausgang hat mich absolut schockiert und fassungslos zurückgelassen.
Das Ende empfinde ich als sehr offen und Fragezeichen tummeln sich noch immer in meinem Kopf herum. Doch trotz allem fand ich diesen Abschluss wirklich gut. Es lässt mich jetzt zwar etwas planlos zurück , aber passt gut zur Gesamtstory und rundet sie für mich perfekt ab.

Letztendlich wurde hier ein richtig genialer Horror-Thriller geschrieben, der äußerst brutal und blutig, aber auch psychologisch gesehen , sehr gut ausgearbeitet ist.
Es ist mir unter die Haut gegangen, es hat mich wahnsinnig gemacht, mich fasziniert und einfach unglaublich gefesselt.
Wrath James White taucht hier in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele ein und offenbart dabei unglaubliches.
Von diesem Meisterwerk bin ich sehr begeistert, hoffe aber auch sehr darauf, daß es noch eine Fortsetzung geben wird.
Denn so kann man das unmöglich stehen lassen.


Fazit


Mit dem Totenerwecker ist Wrath James White ein äußerst verstörender , brutaler und blutiger Horror – Thriller gelungen, der vor allem auf der psychologischen Ebene glänzt und unglaublich unter die Haut geht .
Ein Psychopath dem nicht beizukommen ist.
Und ein Ehepaar das kämpft, bis es nichts mehr zu kämpfen gibt.
Ich bin absolut begeistert und möchte unbedingt mehr davon.
Ein Werk , das mich wirklich fasziniert und zugleich verstört hat. Und definitiv nichts für sanfte Gemüter ist. Denn der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund und geht sehr detailreich vor, was den Magen vor eine große Herausforderung stellt.
Wer es gern mal etwas extremer mag, für den gehört der Autor unbedingt auf die Must Read Liste.
Ich hab definitiv Blut geleckt und möchte unbedingt mehr von ihm.


Buchdetails


Autor:  Wrath James White
Titel: Der Totenerwecker
Originaltitel: The Resurrectionist
Übersetzer: Manfred Sanders
Teil einer Reihe:
Genre: Horror, Thriller
Erschienen: 17. August 2013
Verlag: Festa Verlag
ISBN: 978-3-86552-221-4
Seitenanzahl: 352
Preis: Taschenbuch 13,95€, Ebook 4,99€
Wertung: 5/5
Bildquelle/Cover: © Festa Verlag

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