[Autoren beim gemütlichen Plausch] Thorsten Siemens über „Tod in Emden“ Ostfrieslandkrimi
Hey ihr Lieben,
Und schon steht das nächste Interview für euch in den Startlöchern. Momentan war ich etwas kreativ und hab ein bißchen für euch nachgeforscht.
So stellt sich auch Thorsten Siemens bereitwillig meinen Fragen zu seinem neuen Ostfrieslandkrimi „Tod in Emden“, den er kürzlich im Klarant Verlag veröffentlicht hat.
Ich wünsch euch ganz viel Freude beim Lesen und Entdecken und hoffe, ihr bekommt so auch ein Gespür für die Personen hinter den Romanen.
Das Interview
Vor kurzem ist Ihr neuer Ostfrieslandkrimi „Tod in Emden“ beim Klarant Verlag erschienen.
Was war das für ein Gefühl, die ersten Meinungen abzuwarten?
Jede Neuveröffentlichung ist immer wieder sehr aufregend für mich. Ich habe so viel Zeit und Herzblut in mein aktuellstes „Buchbaby“ gesteckt und hoffe dann natürlich, dass es den Lesern auch gefällt.
Können Sie mit Lob als auch mit Kritik umgehen?
Über Lob freue ich mich natürlich mehr, aber ich freue mich auch über sachliche Kritik. Jedes Feedback gibt mir die Chance, mich weiter zu verbessern.
Können Sie uns kurz einen Umriss geben, worum es in „Tod in Emden“ geht?
Ein Jugendlicher, der Enno sehr ans Herz gewachsen ist, bittet ihn um Hilfe. Sein in Emden lebender Kumpel wird des brutalen Mordes an einem Teenager verdächtigt, beteuert aber seine Unschuld. Hedda begleitet ihren Freund in ihre alte Heimatstadt und beide beginnen auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell stoßen sie dabei auf Ungereimtheiten und nach und nach tauchen immer mehr Tatverdächtige auf.
Wer den dritten Fall „Tod in Norddeich“ bereits gelesen hat, weiß, dass Hedda und Enno außerdem vor einer wegweisenden Entscheidung standen, die sie zwischenzeitlich natürlich längst getroffen haben und die entsprechenden Einfluss auf die Geschichte hat. Mehr werde ich hier aber noch nicht verraten. 😉
Es ist bereits der vierte Band rund um Hedda Böttcher.
Was ist das Besondere an Hedda und warum genau haben Sie ihre Persönlichkeit als Ermittlerin auserkoren?
Hedda ist eine normale junge Frau, mit einem ungewöhnlichen Interesse für den Tod. Sie ist weder schüchtern, noch prüde und redet oft, bevor sie sich über die Wirkung ihrer Worte Gedanken macht. Dennoch steht sie nicht gerne im Mittelpunkt. (Zum Glück ahnt sie nicht, dass ich sie als Hauptcharakter für meine Bücher ausgewählt habe. )
Ich habe mich für einen sehr jungen Charakter entschieden, weil ich so sehr viele Möglichkeiten habe, die Figur zu entwickeln. Hedda hat noch alles vor sich und wird daher vieles davon gemeinsam mit ihren Lesern erleben.
In den Romanen der Reihe entwickelt sich zudem die Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Polizisten Enno. So gibt es neben Mord und Totschlag einen schönen romantischen Kontrast.
Ist es Ihnen wichtig mit ihren Ostfrieslandkrimis aufzurütteln oder möchten Sie einfach nur gut unterhalten?
Vorrangig geht es mir um die gute Unterhaltung, aber wenn ich die Gelegenheit sehe, meine Leser zum Nachdenken über bestimmte Themen zu bewegen, dann nutze ich diese auch.
Welchen Part würden Sie selbst in ihren Ostfriesenkrimis spielen.
Den des Ermittlers, des Täters oder einfach als Nebenprotagonist?
Ich möchte auf jeden Fall nicht das Opfer sein! 😉
Ermittler oder Täter? Als Autor bin ich ja ohnehin ein wenig von beidem.
Tatsächlich wäre ich am liebsten einer der Nebenprotagonisten, der sich die Sache von der sicheren „Seitenlinie“ aus ansehen kann und vielleicht durch einen kurzen Geistesblitz die Ermittlungen in die richtige Richtung lenkt.
Welcher Charakter aus „Tod in Emden“ hat Sie ganz besonders gefordert?
Der Mörder!
Ich will seinen Namen hier lieber nicht spoilern, aber die Vorstellung, dass es wirklich Menschen gibt, die ihre Skrupellosigkeit so gut verbergen können, finde ich sehr erschreckend.
Was lesen Sie selbst gern?
Ich lese sehr gerne Thriller (z. B. Sebastian Fitzek) und philosophische Romane (z. B. Jostein Gaarder). Selbstverständlich mag ich auch die Ostfrieslandkrimis meiner Verlagskollegen sehr gerne.
Haben Sie auch ein Lieblingsbuch?
Es gibt so viele gute Bücher, da könnte ich mich überhaupt nicht entscheiden. Aus Kindertagen hat immer noch „Die Brüder Löwenherz“ von Astrid Lindgren einen besonderen Stellenwert. Meine eigenen Bücher bedeuten mir selbstverständlich auch sehr viel, da ich in jedem Buch auch persönliche Erlebnisse und Erinnerungen verarbeite/einbaue.
Was lieben Sie außer dem Schreiben am meisten an ihrem Leben?
Meine Frau und meine Kinder.
Sie sind selbst gebürtiger Ostfriese, was ist für Sie das Besondere an Ostfriesland?
Die Besonderheit Ostfrieslands erkennt man als Ostfriese auch erst dann, wenn man mal eine Zeitlang nicht dort gewesen ist. Und das ist jetzt nicht auf meine aktuelle Heimat bezogen. In Friesland ist es eigentlich genauso schön.
Ich denke, in Ostfriesland gehen die Uhren einfach noch ein wenig langsamer. Hier gibt es nicht die Anonymität und Hektik der Großstädte. Traditionen werden noch gepflegt und wertgeschätzt. Vor allem mag ich es aber, inmitten einer unglaublich schönen Natur zu leben.
Zum Abschluss des Interviews mit Ihnen möchte ich gern wissen, was möchten Sie den Lesern Wichtiges mit auf den Weg geben?
Als ich mit dem Scheiben begonnen habe, hatte ich noch große Angst vor der Reaktion meiner Mitmenschen. Gerade in den letzten Jahren habe ich aber gelernt, dass man nur wirklich glücklich sein kann, wenn man sein Leben nach seinen eigenen Plänen und Wünschen ausrichtet und sich nicht „verbiegt“, nur weil es irgendwer von einem erwartet.
Eine Lieblingsstelle von Ihnen aus „Tod in Emden“
»Du hältst mich jetzt sicher für verrückt, oder?«
»Nein!« Seine Antwort kam ohne einen Augenblick des Zögerns. »Ich mache mir nur Sorgen um dich!«
Eine Woge der Erleichterung durchströmte Heddas Körper. »Hauptsache du verlässt mich nicht, weil du dir eine ganz normale Freundin wünschst.«
»Niemals!« Enno grinste. »Außerdem ist eine normale Frau doch sowieso nur ein Mythos.«
»Du blöder Spinner!« Hedda gab ihm einen Klaps auf die Schulter und kuschelte sich anschließend sofort wieder an ihn. Mit seiner frechen Antwort hatte er auch ihre verbliebenen negativen Gefühle nahezu verblassen lassen.
Das Werk
In der ostfriesischen Stadt Emden sorgt ein brutaler Mord für Aufsehen. Ein Teenager wurde erschlagen aufgefunden. Ist ein Streit unter Jugendlichen eskaliert? Die polizeilichen Ermittlungen haben schnell einen möglichen Täter im Visier, doch ein Freund des Verdächtigen ist von seiner Unschuld überzeugt. Er bittet Enno Frerichs und Hedda Böttcher um Hilfe, und die beiden ostfriesischen Ermittler rollen den bizarren Fall noch einmal auf. Schon bald stoßen sie auf einige Ungereimtheiten und schreckliche Details. Der Fall nimmt eine völlig neue Wendung, die Zeit drängt, denn der perfide Mörder verfolgt einen abscheulichen Plan …
Zur kompletten Buchbvorstellung
Quelle/Cover: © Klarant Verlag
Der Autor
Thorsten Siemens lebt mit seiner Frau und beiden Kindern in Sande / Landkreis Friesland. Als gebürtiger Ostfriese (Emden) schreibt der Autor mit Vorliebe spannende Krimis, die sowohl in seiner alten, als auch in seiner neuen Heimat spielen. Seine Begeisterung für die Bewohner der ostfriesischen Halbinsel und deren einzigartige Kulissen finden sich in seinen Friesland-Thrillern und Ostfrieslandkrimis wieder. Genau richtig für die Leser, die den ostfriesischen Charme und Lokalkolorit lieben!
Quelle: © Klarant Verlag