[Autoren beim gemütlichen Plausch] Alfred Bekker über „Die Tote am Borkumkai“
Hey ihr Lieben,
es wurde mal wieder Zeit für ein Autoreninterview und dazu hab ich mir Alfred Bekker ins Boot geholt, um ihm mal etwas auf den Zahn zu fühlen.
Dabei geht es vor allem um seinen neuen im Klarant Verlag erschienen Ostfrieslandkrimi „Die Tote am Borkumkai“.
Ich wünsch euch ganz viel Spaß beim Lesen und Entdecken 🙂
Das Interview
Lieber Herr Bekker, ich freu mich sehr, daß Sie sich einen Augenlick Zeit nehmen um mit mir ein Gespräch zu führen.
Vor kurzem ist im Klarant Verlag „Die Tote am Borkumkai“ erschienen.
Möchten Sie uns kurz etwas darüber erzählen?
Am Emder Borkumkai wird ein Arm gefunden. Jetzt wird gerätselt, was geschehen ist. Schnell stellt sich heraus, dass der Arm von einer Frau stammt, die sich im Leben viele Feinde gemacht hat – und dass sie ermordet wurde. Außerdem spielt ein Schatz aus den im Mittelalter untergegangenen Dollart-Dörfern eine Rolle. Die Küste Ostfrieslands hat sich ja in der Vergangenheit durch Sturmfluten mitunter drastisch verändert.
Es ist der vierte Band rund um Kommissar Steen.
Was zeichnet den Kommissar in ihren Augen aus und ist er ein Charakter aus ihrer Reihe, den sie am liebsten mögen oder gibt es da noch jemanden?
Kommissar Steen behält immer die Ruhe, egal was passiert. Das ist sein wichtigster Charakterzug. Er ist so etwas wie ein Fels in der Brandung – auch für den Leser. Eine andere wichtige Person ist die Polizistin Altje Remels. Sie ist eine übergewichtige, hemdsärmelige, etwas polterige Walküre, die immer gerade heraus sagt, was sie denkt. Oft ist sie dabei sehr direkt. Nicht nur die Passform der Uniform macht ihr zu schaffen, sondern auch die Doppelbelastung als Nebenerwerbslandwirtin auf dem Hof ihrer Eltern. Wenn sie davon spricht, einen Bullen bei den Hörnern zu nehmen, meint sie jedenfalls nicht ihre Kollegen.
Wer war für sie besonders schwer in seiner Umsetzung?
Ich musste mich diesmal sehr genau über einen Teil der ostfriesischen Geschichte informieren – eben die untergegangenen Dörfer. Und über die Frage, was eigentlich passiert, wenn jemand einen Schatz findet…
Wie entstand die Reihe?
Gab es dabei eine Inspiration, die sie nicht losgelassen hat?
Also die Tatsache, dass ich Krimis in Ostfriesland ansiedle, hat damit zu tun, dass meine Großeltern väterlicherseits dort beheimatet waren. Mein Vater ist in Rysum geboren, mein Großvater war dreißig Jahre Bürgermeister von Twixlum (gehört heute zu Emden) und die dortige Thedastraße ist nach meiner Großmutter benannt, denn sie entstand in Eige
narbeit der Bürger, was mein Großvater organisierte.
Was viele Leser auch sehr interessiert, findet man auch Liebe in ihren Ostfrieslandkrimis?
Nicht im Sinne eines Liebesromans. So etwas habe ich auch geschrieben, etwa „Die Bernsteinhändlerin“, einen Roman, der zur Zeit der Hans angesiedelt ist. Aber die Steen-Bücher sind Krimis, keine Romanzen.
In dem Rahmen, wie das in einem Krimi verträglich ist, spielt Liebe dann natürlich doch eine Rolle. So hatte auch die Tote vom Borkumkai vor Kurzem ein Verhältnis begonnen, was den betreffenden Mann in den Fokus der Ermittler rückt.
Die Bücher sind jedoch nur eine Seite, denn das Herzstück befindet sich hinter dem Papier.
Was sind Sie für ein Mensch?
Wie würden Sie sich charakterisieren?
Als jemanden, der Freiheit und Selbstständigkeit schätzt.
Wollten Sie schon immer Krimis schreiben oder können Sie sich auch ein anderes Genre vorstellen?
Ich habe hauptsächlich Fantasy und Science Fiction geschrieben. Daher komme ich auch als Leser.
Sind sie eher Land- oder Stadtmensch?
Ich habe sowohl in der Stadt als auch auf dem Land gelebt. Es hat beides seine Vorteile.
Was brauch ein Autor um bei Kräften zu bleiben und Energie zu tanken?
Nicht rauchen und nicht trinken.
Was ist ihre große Leidenschaft?
Meine Frau.
Was lesen Sie selbst am liebsten und haben sie vielleicht Vorbilder?
Im Bereich des Krimis fand ich immer Dashiell Hammet gut. Der konnte mit wenig Worten sehr viel ausdrücken.
Sind sie eher der Chaot oder muss bei Ihnen alles gut organisiert und durchgeplant sein?
Ich bin leider eher ein Chaot.
Um wieder zu ihren Werken zurückzukommen, wann können wir denn mit dem 5. Band rechnen und können Sie uns vielleicht schon etwas darüber verraten?
Den 5. Band schreibe ich gerade. Er beginnt am „Großen Meer“ und es gibt gleich zu Beginn gleich mehrere Tote.
Und zum Abschluss: Haben Sie eine Lieblingsstelle aus „Die Tote am Borkumkai“ ?
Wenn ich die verraten würde, würde ich zuviel verraten.
Das Werk
Am Borkumkai in Emden wird ein grausiger Fund gemacht: Ein menschlicher Arm hat sich in der Schiffsschraube der Fähre verfangen. Das Team um den Hauptkommissar Steen beginnt mit den Ermittlungen, denn schnell können sie einen Unfall ausschließen. Schon die Identifizierung des Opfers gestaltet sich schwierig, nicht weniger dann die Suche nach dem Motiv. Zunächst steht nur fest, dass das Opfer eine Frau war. Der Kapitän Frauko Willarts gerät in Verdacht. Aber ist er wirklich ein Mörder oder verbirgt er noch ein ganz anderes Geheimnis? Und je mehr die Ermittler um Kommissar Steen über die Tote vom Borkumkai in Ostfriesland herausfinden, desto klarer wird auch, dass dies eine Frau mit vielen Feinden war …
Zur kompletten Buchvorstellung
Quelle/Cover: © Klarant Verlag
Der Autor
Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Krimis, Fantasy-Romanen und Jugendbüchern. Seine Romane erreichten eine Gesamtauflage von über 3 Millionen Exemplaren und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Väterlicherseits stammt seine Familie aus Ostfriesland. So lag es für ihn nahe, diese Gegend auch zum Schauplatz seiner Kriminalromane zu machen. Mit dem Ostfrieslandkrimi “Der Tote von der Knock” ist Band 3 der neuen Ostfrieslandkrimi-Reihe “Kommissar Steen ermittelt zwischen Dollart und Großem Meer” von Alfred Bekker im Klarant Verlag erschienen.
Quelle:© Klarant Verlag