Chris Carter – Death Call: Er bringt den Tod (Hunter und Garcia, Band 8)


Kurzbeschreibung


Tanya Kaitlin freut sich auf einen entspannten Abend. Plötzlich klingelt ihr Handy, ein Videoanruf von ihrer besten Freundin. Tanya nimmt den Anruf an und der Alptraum beginnt: Ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt. Tanya hat eine Chance, die Freundin zu retten, hört sie von einer tiefen, unheimlichen Stimme. Sie muss nur zwei Fragen richtig beantworten. Sie scheitert – und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet.
Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia haben einen neuen Fall: ein Serienmörder, der seinen Opfern in den sozialen Medien auflauert. Er studiert ihre Fehler und nutzt sie für sein perfides Spiel. Und das hat gerade erst begonnen …

 

Quelle: © Ullstein Verlag


Meine Meinung


Ich habe keine Ahnung weshalb ich erst jetzt nach diesem Thriller gegriffen habe. Denn eins ist sicher, Chris Carter muss definitiv sofort gelesen werden.
Ich weiß nicht, wie er es anstellt, aber er schafft es immer wieder mich zu überraschen.
So auch mit dem neuesten Fall von Hunter und Garcia.
Eins vorweg, seine Thriller sind ein Auf und Ab an Emotionen. Man kann sie nicht annähernd auch nur irgendwie gerecht besprechen.
Sie sind aufwühlend, explosiv und verdammt nervenzehrend.
Man fühlt sie viel mehr, als das man sie liest. Es ist eine Kunst, die hier fabriziert wird und mit viel Liebe zum Detail hat er einen Thriller geschrieben, der so viel mehr offenbart, als man mit bloßem Auge erblickt.
Wie man es bereits kennt, ist sein Schreibstil sehr intensiv, fesselnd und fließend. Darüber hinaus aber auch sehr bildhaft und einnehmend.

Bereits zu Beginn bekommt man auf sehr intensive Art und Weise das Grauen zu spüren. Man bekommt nicht nur eine Ahnung davon, man spürt es am eigenen Leib.
Dabei wird direkt offengelegt wo das wahre Grauen lauert. Nicht in den Taten selbst, wobei diese auch sehr brutal sind. Aber viel extremer und verstörender ist die psychologische Ebene. Denn dort hinterlässt es Spuren, die nicht einfach wieder weggehen.
Es brennt sich ein, ob man will oder nicht.

Nachdem ich den ersten Mord erstmal einigermaßen überstanden hatten, traf ich endlich Hunter und Garcia wieder. Ja, ich liebe sie beide. Besonders die Dialoge zwischen ihnen. Ich hab so unglaublich viel gelacht dabei, was die ganze Atmosphäre immens aufgelockert hat. Sie sind einfach zum knuddeln und für ihre Gegner zum fürchten. Ich mag es unheimlich gern, wie sie jedesmal aus sich herausgehen und damit auch etwas Leichtigkeit in ihren ernsten Alltag bringen.
Daneben wird auch die Zwischenmenschlichkeit nicht außer Acht gelassen und man bekommt einige Momente voller Wärme und Romantik geboten.
Zudem gibt es auch wieder einige Rückblicke bezüglich Hunters Vergangenheit, was ich immer wieder richtig genieße.
Hunter ist einfach brilliant, es erstaunt mich immer wieder aufs neue , wie er seine Schlüsse zieht und auch seine spontane und impulsive Art macht ihn ungeheuer sympathisch und authentisch.
Ebenso sind die Ermittlungsmethoden sehr gut nachvollziehbar gestaltet.
Wie man es von dem Autor gewohnt ist, erfährt man wieder unterschiedliche Perspektiven.
Opfer, Täter, Ermittler
Dadurch betrachtet man verschiedene Blickwinkel und kann seine eigenen Schlüsse ziehen.
Seine Charaktere sind dabei authentisch, mit Leben gefüllt und mit reichlich Ecken und Kanten versehen. Gerade ihre Schwachstellen machen sie sehr authentisch.
Neben den beiden Ermittlern hat mich in diesem Band ganz besonders Mr.J gefesselt und nicht mehr losgelassen. Ich hab ihn unglaublich ins Herz geschlossen und konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen.
Oh bitte, kann Mr.J nicht bleiben?
Er hat mich einfach ganz besonders fasziniert und berührt mit seiner Art.
Dazu muss man auch sagen, das die Charaktere sehr tiefgründig gestaltet sind. Man gerät an einen Punkt, an dem man sich emotional gesehen, nicht mehr von Ihnen trennen kann. Ein brillianter Schachzug, denn so zittert und fiebert man auf jeder Ebene mit.
Ebenso lehrt der Täter das pure Grauen.
Man blickt in unglaublich tiefe Abgründe.
Man sieht den Tod und nichts kann ihn aufhalten.
Kälte, Kaltblütigkeit und Perfidität erster Güte.
Aber dazwischen erblickt man auch die menschliche Seite, die nicht minder unter die Haut geht.

Ich möchte hier auch wirklich betonen, das es nicht unbedingt für zarte Gemüter geeignet ist, denn es fließt reichlich Blut. Selbst für mich war es stellenweise schon etwas viel.
Der Fall entwickelt eine Brisanz die kaum zu übertreffen ist und einfach nur extreme Angst und Verzweiflung verursacht.
Es entbrennt ein mörderisches Katz- und Mausspiel, bei dem eigentlich unklar ist, gegen wen oder was man kämpft.
Ein Phantom, nicht zu fassen.
Die Anspannung, der Schmerz, die Trauer und Angst.
Man rennt gegen Mauern und sieht überall nur Schatten und Dämonen.

Chris Carter weiß, wie man mit den Ängsten der Leser spielt.
Zudem macht der Autor auch ganz klar wie verletzlich und schutzlos wir in Zeiten der sozialen Netzwerke sind. Angreifbar und dadurch leichte Opfer.
Eine ernste Thematik die man leicht im Alltag vergisst. Die man jedoch nie unterschätzen sollte.
Dieser Thriller hat mir wirklich schlaflose Nächte bereitet.
Nicht weil er wendungsreich, beängstigend und enorm abgründig ist.
Nein. Der Autor tut mit den Lesern das, was der Täter, mit den Opfern tut.
Er wirft seine psychologischen Netze aus und das auf sehr brilliante Art und Weise.
Kreist ihn ein, bis man nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist.
Verwirrung, Entsetzen, Angst
Verzweiflung, Wut, Fassungslosigkeit
Man hat keine Ahnung was man denken, geschweige denn tun soll.
Ich hab wirklich ständig mitgegrübelt und über alles sinniert. Doch irgendwann spielte mein Hirn nur noch verrückt und ich war völlig verwirrt.
Bis zum Schluss ist es mir nicht gelungen dem Täter auf die Spur zu kommen.
Man irrt hilflos im Dunkeln umher, während schon der nächste Tote wartet.
Das Ende hat mich schlussendlich vollkommen ausgelaugt.
Ich war sprachlos, glücklich und auch sprichwörtlich am Ende.
Denn der Autor hat hier Dinge eingewoben, die ich einfach nicht erwartet hätte.
Man baute zu jedem eine Verbindung auf und auch wenn man es nicht möchte, entwickelt man Verständnis , Mitgefühl und Anteilnahme. Dinge, die man einfach nicht fühlen möchte oder sollte.
Aber man ist so emotional involviert, das man einfach nicht mehr anders kann.
Mich hat er absolut mitgerissen, fasziniert und mehr als überzeugt.
Für mich zählt dieses Werk zu seinen Besten, die er je geschrieben hat.
Voller Finesse und Ausdruckskraft.


Fazit


Chris Carter schafft es einfach immer wieder.
Ich hab keine Ahnung wie, aber es ist so.
Dieser Thriller hat mich schlichtweg umgehauen.
Aber was mich noch mehr fasziniert, welch brillianten Schachzüge der Autor beim Leser einsetzt.
Hunter und Garcia haben mich wieder komplett begeistert und Tränen lachen lassen.
Daneben bekommt man einen Mordfall, der nicht nur unter die Haut geht, sondern auch verdammt beängstigend und abgründig ist.
Für mich wieder ein absolutes Highlight.
Wendungsreich, nervenzehrend und extrem explosiv, dabei aber auch wahnsinnig emotional.
Definitiv eines seiner besten Werke.


Buchdetails


Autor: Chris Carter
Titel: Death Call: Er bringt den Tod
Originaltitel: The Caller
Übersetzer: Sybille Uplegger
Teil einer Reihe: Hunter und Garcia – Band 8
Genre: Thriller
Erschienen: 11.08.2017
ISBN: 9783548289526
Verlag: Ullstein Verlag
Seitenanzahl: 416
Preis: Taschenbuch 10,99€, Ebook 9,99€
Wertung: 5/5
Bildquelle/Cover: © Ullstein Verlag

 

 

 

 


Seriendetails


Hunter und Garcia

  1. Der Kruzifix Killer
  2. Der Vollstrecker
  3. Der Knochenbrecher
  4. Totenkünstler
  5. Der Totschläger
  6. Die stille Bestie
  7. I Am Death: Der Totmacher
  8. Death Call: Er bringt den Tod
  9. Blutrausch: Er muss töten (24.August 2018)

 

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