Charles Platt – Blood Crazy


Kurzbeschreibung


Blood Crazy – Eine Liebesgeschichte

Illustriert von Robert Chambers und mit einem Nachwort des Autors.

Die 16-jährige Samantha führt ein erbärmliches Leben. Ein spießiges Zuhause in der amerikanischen Vorstadt, ein sadistischer Vater, der sie missbraucht, mobbende Schulkameraden, aufdringliche Nachbarn.
Verständlich, dass sie aus diesem miesen Dasein ausbrechen will.
Und eines Tages setzt sie um, wovon andere nur träumen: den Bruch aller Konventionen, die sie an ein Leben fesseln, das sie nicht führen will.
Bis an die Zähne bewaffnet und völlig skrupellos macht sich Samantha auf die Reise in ihre eigene persönliche Freiheit – sie ist bereit, dafür über Leichen zu gehen und alle Grenzen zu überschreiten, die ihre perverse Umwelt ihr auferlegen will …

Charles Platt veröffentlichte in den 1970er-Jahren drei legendäre Sex- und Gore-Werke: THE GAS, SWEET EVIL und THE POWER AND THE PAIN.
BLOOD CRAZY ist ein weiterer dieser brutalen Romane, der jedoch bisher nicht erschien. Diese Festa-Ausgabe ist somit eine weltweite Erstveröffentlichung.

Pulp Legends – »guilty pleasure« für echte Horrorfans.

Exklusive Vorzugsausgaben ohne ISBN im Hardcover!
Mit Leseband, gebunden in der Festa-Lederoptik.
Keine eBooks.
Limitiert auf 999 Exemplare.
Verkauf ab 18 Jahre.
Quelle: © Festa Verlag


Meine Meinung


Puh, also selten hat mich eine Geschichte wohl so zwiegespalten zurückgelassen, wie es bei „Blood Crazy “ der Fall war.
Aber glaubt mir, wenn diese Geschichte eins ist, dann absolut unterhaltsam.
Aber in das Cover hab ich mich auf Anhieb verliebt, weshalb ich es auch unbedingt lesen wollte.

Charles Platt hat einen absolut fesselnden und einnehmenden Schreibstil, weshalb ich flugs ohne Probleme durch das Buch gerauscht bin.
Normalerweise hab ich das Problem, dass ich eine tiefe Bindung zu den Protagonisten brauche, damit ich es auch wirklich fühlen und erleben kann.
Aber hier war es völlig anders.
Ich mag niemanden von den Charakteren. Absolut niemand konnte sich nur annähernd meine Sympathie erkämpfen. Und trotzdem konnte ich diese Story feiern und meinen Spaß dabei haben.
Sam, Jasmine und auch Frank sind absolut ausdrucksstarke und einnehmende Persönlichkeiten, das ändert auch nichts daran, woran sie ihren Spaß haben oder wie die Welt in ihren Augen aussieht.
Sie sind böse, perfide und jeglicher Empathie beraubt, ausgenommen Jasmine, die in meinen Augen nur perfide und manipulativ ist.
Sie haben viel erleiden müssen. Ein Umstand, der sie um 180 Grad gedreht hat.
Aber kann man sich so extrem verändern, dass man völlig abstumpft und die menschliche Rasse nur noch niederwalzen möchte?
Wie ist das möglich?
Ich hätte zu gern Mäuschen in ihrem Kopf gespielt um sie wirklich und wahrhaftig sezieren zu können.
Stellen wir uns vor Augen, dass Sam noch sehr jung ist das merkt man auch stellenweise. Es gibt Momente, da wirkt sie extrem verletzlich und kindlich, was in einigen Situationen wirklich sehr gut herauskommt. Ein Punkt, weshalb ich sie auch nicht völlig aufgegeben habe.
Auf der einen Seite handelt sie sehr wohlüberlegt und koordiniert, aber auf der anderen Seite auch unbedarft und spontan, was sie immer wieder in völlig surreale Situationen hineinmanövriert. Tatsächlich ist das manchmal extrem komisch. Wenn es nicht so beklemmend wäre, hätten es echt witzige Situationen sein können.
Und mein Gott, man glaubt nicht, wie sehr ich den Humor in diesem Buch gefeiert hab. Mir ist fast einer abgebrochen dabei. Aber es gab auch Szenen die fand ich sehr grenzwertig. Vorsicht. Wer mit Gewalt gegen Kinder und Tieren nicht umgehen kann, sollte die Finger davon lassen.
Sam steuert das Ganze und das mit einer sehr unnachgiebigen und empathielosen Art.
Man schwankt zwischen Hilflosigkeit und Bestürzung. Weil genau das Sam perfekt widerspiegelt.
Karma hat wohl gerade ein Nickerchen gehalten.
Man merkt zwar Sam eine gewisse Schwäche an, aber ehe sie diese zulässt, fährt sie sofort die Mauern wieder hoch und tut das, was sie am besten kann. Alles niedermähen, was ihren Weg kreuzt.

Einige Aspekte kann man durchaus nachvollziehen, weil es aus Schmerz, Wut und Angst entstanden ist.
Denn egal ob Sam es zulässt oder nicht, sie hat Angst. In jeder verdammten Sekunde.
Sie lässt die Vergangenheit nicht ruhen. Sie schließt nicht ab, sondern läuft auf ihre Weise davon. Sie holt alles immer wieder hervor, um nicht zu vergessen.
Nun zugegeben, es ist ein sehr blutiges und brutales Weglaufen.
Sam ist völlig besessen von dem Erlebten und nimmt davon auch in keinster Weise Abstand.
Und zu keiner Zeit hatte ich einen Schimmer, wo sie eigentlich hin will und wo es enden wird.
Fest stand nur, sie will sich rächen. Für all das ,was ihr angetan wurde und das ihr niemand geholfen hat. Und dabei verliert sie jeglichen Bezug zur Realität.

Zwischenzeitlich erfährt man auch mehr aus ihrer Vergangenheit, was mich aber nur bedingt zufrieden stellen konnte.
Was man vor allem am Anfang merkt, weil man komplett ins eiskalte Wasser geworfen wurde, ohne zu wissen, wie es zustande kam.
Auch nach dem lesen blieben bei mir noch Fragen offen. Was ich doch ein wenig unbefriedigend fand.
Nichtsdestotrotz merkt man die Weiterentwicklung bei Sam. Sie wird tollkühner, gerissener, aber auch egoistischer und perfider.

Mir hat die Story dennoch unglaublich gut gefallen. Es passieren so viele Dinge und das im halsbrecherischen Tempo, das einem fast die Sinne schwinden. Manches geschieht völlig planlos und stumpf, anderes wiederum wohlüberlegt.
Man begegnet so vielen Menschen.
Manche von Ihnen sind wirklich von interessanter Struktur, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber genau diese Masse macht es, damit es nicht langweilig wird.
Der Humor herrlich. Das hat die Handlung so viel besser gemacht.
Denn machen wir uns nichts vor. Der Autor verliert sich in seinen detaillierten, brutalen und blutigen Ergüssen und wird dabei extrem erfinderisch.
Und Vorsicht, es wird sehr blutig und brutal. Daher nicht unbedingt für jeden geeignet.
Man hat auf diesem verrückten Trip das Gefühl, plötzlich bei Bonnie und Clyde gelandet zu sein.
Denn ja, es ist auf eine ungewöhnliche Art und Weise auch eine Liebesgeschichte.
Zwar wird nur zart und vielleicht etwas grobschlächtig angeklopft, aber es gibt sie.

Das Ende fand ich absolut perfekt. Alles andere hätte einfach nicht gepasst.
Unbedingt beachten sollte man das Nachwort, das ich sehr interessant fand.
Insgesamt konnte es mich absolut begeistern. Weil es verrückt, anders und skurril war und vor allem der Humor viel herausgerissen hat.


Fazit


Oh mein Gott, Blood Crazy hat mich allein durch das Cover nicht mehr losgelassen.
Diese Geschichte, wow.
Skurril, verrückt, stellenweise grenzwertig.
Wer mit Gewalt gegen Kinder und Tiere nicht umgehen kann, sollte die Finger davon lassen.
Ich mochte niemanden. Kein Stück.
Und dennoch hat mich dieser surreale, verrückte und blutige Trip absolut begeistern. Der Humor, herrlich. Stellenweise hab ich mir fast einen abgebrochenen.
Bis auf wenige Abstriche absolut gelungen.
Anders, manipulativ und durchweg fehlen jeglicher Empathie.
Wer nicht so verweichlicht ist, dem kann ich es absolut empfehlen, auch wenn mir noch ein kleiner Funken gefehlt hat.


Buchdetails


Quelle: © Festa Verlag

Autor: Charles Platt
Titel: Blood Crazy
Originaltitel: Blood Crazy
Übersetzer: Susanne Picard
Teil einer Reihe: Pulp Legends Nr. 12
Genre: Horror, Thriller
Erschienen: 26. November 2020
Verlag: Festa Verlag
ISBN: Exklusive Vorzugsausgabe ohne ISBN
Seitenanzahl: 544
Preis: Gebundene Ausgabe 34,99€
Wertung: 4/5
Bildquelle/Cover: © Festa Verlag
Nur im Festa Shop erhältlich
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