[Autoren beim gemütlichen Plausch] Susanne Ptak über „Tod eines Loverboys“
Guten Morgen ihr Lieben,
Vor einiger Zeit erschien ja der zweite Fall für Insa Warnders von Susanne Ptak beim Klarant Verlag und ich liebe diese Reihe einfach. Daher hab ich es mir nicht nehmen lassen, die Autorin etwas diesbezüglich zu löchern.
Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß bei diesem Interview, wie ich es hatte 🙂
Das Interview
Liebe Susanne,
„Tod eines Loverboys “ ist der zweite Fall für Insa Warnders.
Magst du uns kurz etwas dazu verraten?
Ich mag die Reihe schon jetzt unglaublich gern.
Vielen Dank! Das freut mich riesig! Und natürlich verrate ich gerne etwas zu Insas aktuellem Fall:
Als im Leeraner Naherholungsgebiet Westerhammrich die Leiche der sechzehnjährigen Leonie gefunden wird, ist das der Anfang einer Mordermittlung, die Insa Warnders an ihre emotionalen Grenzen bringen wird. Kurze Zeit später wird auch Leonies Freund Jannik tot aufgefunden und die Ermittler müssen sich durch die Verstrickungen von Missbrauch, Erpressung, Eifersucht und familiären Problemen kämpfen, um den Täter zu finden.
Natürlich bleibt auch Insas Familie nicht außen vor. So schafft es diesmal Tochter Lea, sich in eine lebensbedrohliche Situation zu bringen.
Besonders toll finde ich, dass Insa ihre Familie mit einbezieht. Besteht die Möglichkeit, dass sie irgendwann in ihre Fußstapfen treten?
Bei Tochter Lea sehe ich das nicht. Sie hat ihr Herz an die Landwirtschaft verloren. Doch die Zwillinge Philip und Raphael versuchen stets, ihrer Mutter irgendwie bei den Ermittlungen zu helfen. Ich denke, zumindest einer der beiden wird eine Polizeikarriere anstreben.
Mir ist der Fall sehr nahe gegangen. Denn es hat wieder gezeigt wie beeinflussbar junge Mädchen sind. Besonders wenn Sie eher Einzelgänger sind.
Wie stehst du dem Ganzen gegenüber?
Mir ging es genauso, als mir zum ersten Mal der Begriff „Loverboy“ und seine Bedeutung zu Ohren kamen. Das war auch der Moment, in dem ich beschloss, das in einem Krimi zu thematisieren, auch in der Hoffnung, nicht nur spannende Unterhaltung zu bieten, sondern vielleicht den einen oder anderen in dieser Richtung zu sensibilisieren.
Denkst du die Erziehung spielt eine große Rolle, dabei, in welche Richtung sich die Kinder bewegen?
Ich denke, es ist weniger die Erziehung als die familiäre Bindung. Ein Kind, das sich innerhalb der Familie geborgen fühlt und das mit jedem Problem zu seinen Eltern kommen kann, wird weniger gefährdet sein als eines, das nach Geborgenheit sucht. Dennoch waren wir alle mal Teenager und manche von uns können sich noch sehr gut daran erinnern, wie empfänglich man gerade in dieser Zeit für Aufmerksamkeiten ist. Und machen wir uns nichts vor – wenn da ein toller Typ kommt, um den einen jede Freundin beneidet …
Warst du in der Schulzeit eher Einzelgänger oder hattest du einen großen Freundeskreis?
Tatsächlich war ich als Kind mehr so die kleine Stille, die hervorragend in das Klischee des Einzelgängers gepasst hätte. Doch aus irgendeinem Grund hatte ich immer recht viele Freunde. Einige davon übernahmen sogar eine Bodyguardfunktion. Niemand hätte es gewagt, der kleinen Susi zu nahe zu treten. Ich war also definitiv nie gefährdet. Übrigens bestehen einige dieser Freundschaften nach inzwischen fünfzig Jahren noch heute, worüber ich sehr glücklich bin.
Was ich auch sehr klasse finde, ist Insas Privatleben. Ich finde Carsten, als auch Tjarko unglaublich toll.
Für wen würdest du dich an ihrer Stelle entscheiden?
Um ganz ehrlich zu sein, bin ich derzeit noch genauso hin- und hergerissen wie Insa 😀
Wie lange müssen wir denn warten, bis der Nachfolger erscheint?
Eine Weile wird’s leider noch dauern, denn jetzt sind erst einmal Dr. Josefine Brenner und die Spinngruppe dran. Anfang nächsten Jahres geht es mit Insa weiter. Ab 2021 wird Insa allerdings zweimal im Jahr ermitteln, dafür wird die Spinngruppe zukünftig nur noch gemeinsam mit Josefine auf Mörderjagd gehen.
Gibt es eine Stelle, die dir besonders viel bedeutet oder am Herzen liegt?
Es gibt eine Stelle, die ich besonders mag, weil sie verdeutlicht, dass auch eine Kriminalkommissarin sich mit stinknormalen Problemen herumärgert:
„Ein Blick in den Spiegel bestätigte, dass ich genauso aussah, wie ich mich fühlte. Na, bravo! Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, bestenfalls etwas Kajal und ein wenig Wimperntusche zu benutzen, musste heute das volle Programm zur Fassadenrenovierung her. Doch als ich damit fertig war, stellte ich wieder einmal fest, dass ich dafür so gar kein Talent besaß. Aus dem Spiegel schaute mich eine Mischung aus Zombieapokalypse und Bozo, dem Clown an. Dieses Erscheinungsbild würde nicht weniger Aufmerksamkeit erregen als mein ursprünglicher Zustand. Also schrubbte ich alles wieder runter und machte mich darauf gefasst, die besorgten Fragen von Tochter, Mutter und Großmutter beantworten zu müssen.“
Entdeckst du Gemeinsamkeiten zwischen dir und Insa?
Ja, es gibt Gemeinsamkeiten. Wie Insa bin auch ich ein eher nachdenklicher Mensch. Wir beide lieben das Landleben, Treffen mit Freunden und gutes Essen. Aber im Gegensatz zu Insa habe ich keine Kinder (und wollte auch keine) und ich bin auch nicht annähernd so taff wie die Frau Kommissarin 😀
Was würdest du der heutigen jungen Generation gern mit auf den Weg geben?
Gebt Acht aufeinander und verbringt Zeit miteinander. Und zwar im richtigen Leben, nicht per WhatsApp und Co.
Wieviel Zeit verbringst du täglich mit Schreiben?
Hast du dir ein festes Ziel gesetzt oder geschieht das eher impulsiv und spontan?
Ich schreibe schon recht diszipliniert. Sonst würde wahrscheinlich nie ein Buch fertig … Was meine Arbeitszeit angeht, bin ich mehr so beamtenmäßig unterwegs von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Das ist aber nicht reine Schreibzeit, denn ich muss ja auch noch andere Dinge rund um das Autorendasein erledigen. Die genaue Zeit kann ich gar nicht benennen, denn die ist eigentlich jeden Tag unterschiedlich. Mal läuft’s von ganz allein, mal muss man um jeden Satz kämpfen. Mein tägliches Schreibpensum liegt aber bei ca. 2.000 Wörtern.
Das wars leider auch schon.
Ich danke dir sehr für deine Zeit und freu mich schon sehr auf Insas nächsten Fall. Kannst du uns vielleicht verraten, um was es da gehen wird?
Ich bedanke mich ganz herzlich für die interessanten Fragen, die ich gerne beantwortet habe. Leider kann ich noch nicht verraten, was demnächst auf Insa zukommt, weil ich es selbst noch nicht weiß …
Das Werk
Die sechzehnjährige Leonie wird im ostfriesischen Leer tot aufgefunden. Wenig später liegt ihr vermeintlicher Freund Jannik ermordet in einem nicht weit entfernten Waldstück. Ist ein jugendliches Eifersuchtsdrama aus dem Ruder geraten?
Kommissarin Insa Warnders ahnt zunächst nicht, welche Abgründe sich in diesem Fall auftun. Jannik Dreesen war ein Loverboy – ein Mann, der junge Mädchen emotional abhängig macht und sie zum Äußersten zwingt. Stecken verzweifelte Eltern hinter der Tat? Aber wieso musste dann auch Leonie sterben?
Von einem weiteren jungen Mädchen fehlt jede Spur, genauso wie von dem Hauptverdächtigen. Plötzlich ermittelt Insas Tochter Lea ungefragt auf eigene Faust und begibt sich dabei in größte Gefahr …
⇒ zur kompletten Buchvorstellung ⇐
⇒ zur Rezension ⇐Quelle: © Klarant Verlag
Die Autorin
Susanne Ptak wurde 1964 in Düsseldorf geboren. 2003 zog sie mit ihrem Ehemann ins schöne Ostfriesland, wo sie sich vor einigen Jahren den Traum einer Schafskäserei erfüllt haben. Die Autorin liebt Krimis, in denen sie ihre Leidenschaft für Schafe, Wolle, Ostfriesland und leckeres Essen mit einfließen lässt. Traditionell spielen alle Krimis der Autorin in Ostfriesland und bieten Ihnen eine aufregende Mischung aus friesischer Ruhe, ländlicher Intrige und mörderischer Spannung inmitten von Weideland, Wolle, Schafen und guten Freunden.
Quelle: © Klarant Verlag