[Autoren beim gemütlichen Plausch] Jette Janssen über ihren neuen Ostfrieslandkrimi „Stille auf dem Fehn“

 

Hey ihr Lieben,

Gerade geht es ratz fatz , was Interviews angeht.
Gerade habe ich den neuen Ostfrieslandkrimi von Jette Janssen aus dem Klarant Verlag gelesen und daher war es mir auch ein wichtiges Anliegen, die Autorin darüber etwas zu befragen.
Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß, wie ich es hatte.


Das Interview


Liebe Frau Janssen, vor kurzem ist der zweite Band rund um den Psychologen Maxim Henndorf erschienen.
Mögen Sie uns kurz etwas dazu sagen?
Maxim Henndorf möchte, wie es seine Art ist, im Grunde einfach seine Ruhe haben. Aber da er nun mal nicht allein auf der Welt – sprich nicht einsam im ostfriesischen Leer – lebt, sieht er es nicht nur als berufliche Pflicht, Menschen beizustehen. Als Helga und Biggi, die zwei Damen, die ihm einige Monate zuvor das Leben retteten, eine Leiche am Idasee in Ostrhauderfehn entdecken, verlässt er sein gemütliches Haus in der Altstadt und ja, mehr möchte ich nicht verraten…

Was war die erste Szene, die Sie dabei vor Augen hatten?
Eine Gruppe Frauen beim Powerwalken am Idasee.

Lieblingsplatz von Jette Janssen /Quelle: © Jette Janssen

Ich gebe zu, manchmal bereitete mir das Platt doch etwas Probleme. Aber ich finde es gehört dazu.
Wie sehen Sie das?
Ich muss gestehen, mir bereitet es auch Probleme, zumindest das Sprechen. Verstehen kann ich sehr viel. Eine Generation vor mir hat noch sehr gut Platt gesprochen, ich habe es nie gelernt. Aber für diese Stellen habe ich eine Expertin, die mich unterstützt und mir ist es wichtig, es so einfließen zu lassen, dass Leser, die des Plattdeutschen nicht mächtig sind, der Handlung trotzdem problemlos folgen können.

Wenn ich mir ansehe, wie lange Band 1 her ist, den ich übrigens auch toll fand. So hat es doch etwas gedauert, was aber keineswegs schlimm ist.
Wie genau geht bei Ihnen der Schreibprozess vonstatten?
Ich freue mich sehr, dass Ihnen auch der erste Band schon gefallen hat.
Der zweite Band war früher geplant, leider gab es unvorhersehbare Probleme und nun ist er erst 13 Monate nach „Schwarze Stille“ erschienen. Manchmal ist doch nicht alles planbar.
Mein Schreibprozess? Nun, ich habe eine Idee und denke über sie nach, ob sie eine Geschichte trägt und und lege dann los. Während des Schreibens plotte ich parallel die Kapitel. In diesem Fall habe ich natürlich erst noch einmal den ersten Band in aller Ruhe gelesen, um den Figuren wieder nahe zu kommen.

Mich hat vor allem der Täter emotional mitgerissen.
War es Ihnen wichtig, etwas mehr von ihm zu zeigen?
Ja, das war mich ganz wichtig. Denn ein Mörder wird ja nicht als Mörder geboren und so ein Verbrecher handelt nicht in allen Dingen verbrecherisch. Ich mag es, das Warum näher zu beleuchten.

Was lieben Sie besonders an Ostfriesland?
Die freundlichen Menschen, der nahe Himmel und der Wind, der einen nur ganz selten im Stich lässt.

Schreiben Sie denn gegenwärtig schon am nächsten Band und worauf dürfen wir uns freuen?
Der nächste ist in Planung und sobald meine Erkältung weg ist und ich logistisch andere Dinge erledigt habe und aus meinem Kopf bekommen, geht es weiter mit Maxim Henndorf. Er hat ja noch viel vor und seine Sehnsucht nach dem Meer ist bisher ungestillt, weil er sich scheut, die Lieblingsplätze seiner verstorbenen Frau aufzusuchen. Und auch sein rühriger Schwiegervater und Helga und Biggi werden ihm keine Ruhe lassen. Ein nächstes Verbrechen naht ganz bestimmt.

Wieviel von Ihnen selbst, steckt in ihren Romanen?
Das ist schwer zu sagen, denn als Schreiberin bin ich ja mit Leib und Seele bei meinen Figuren und auch irgendwie in meinen Figuren. Ich würde sagen: In meinen Romanen bin ich immer zu finden.

Arbeitsplatz von der Autorin/ Quelle: © Jette Janssen

Gibt es eine besondere Szene in „Stille auf dem Fehn“, die Ihnen ganz besonders viel bedeutet?
Nein, ich kann keine Szene herausheben für mich. Es ist alles aufeinander angewiesen, jede Szene bedarf der anderen. Wenn es darum geht, welche ich sehr gern mag, dann würde ich sagen, es ist die des ersten Leichenfundes am Idasee.

Was mich besonders interessiert, entwickeln Sie zuerst den Täter und dann die Taten.
Wie genau funktioniert das am besten für Sie?
Das ist tatsächlich unterschiedlich. Hier war es zuerst die Tat und dann habe ich mir überlegt, was für ein Mensch wäre in der Lage, so etwas zu tun.

Bevorzugen Sie selbst E-Reader oder Printexemplare?
Wenn möglich lese ich Prints, aber auf längeren Reisen auch sehr gern Ebooks.

Was war das schönste Erlebnis, das Sie jemals hatten?
Oh, jetzt muss ich grübeln. Das schönste Erlebnis? Nein, das hatte ich nicht. Ich habe sehr viele schöne Erlebnisse gehabt und erleben zum Glück immer wieder welche. Zu den Favoriten zählt auf jeden Fall, wie ich meinem Mann das erste Mal begegnet bin.

Und zum Abschluss, was sind Sie selbst für ein Mensch?
Wie würden Sie sich charakterisieren?
Ich denke nicht, dass man sich selbst ehrlich charakterisieren kann und sollte. Ich kann nur sagen, was ich gern mache (wenn ich nicht schreibe): ich lese sehr viel, ich denke viel nach, ich fahre gern Rad und ich liebe Esel.

 


Das Werk


Am idyllischen Idasee in Ostfriesland wird eine Joggerin ermordet. Die Polizei sucht zunächst im Umfeld des Opfers nach dem Täter. Als aber in Idafehn eine weitere junge Frau getötet wird, ist es aus mit der friesischen Beschaulichkeit: Der Leeraner Hauptkommissar Ole Freerichs muss von einem Serientäter ausgehen. Da es augenscheinlich keine Verbindung zwischen den Opfern gibt, wird der Psychologe Maxim Henndorf als Profiler eingesetzt. An den Tatorten spürt er die verzweifelte Wut des Täters, ahnt, dass eine grausame Eskalation bevorsteht, doch seine Hinweise laufen ins Leere. Nichts scheint zusammenzupassen, es gibt keine Spuren, keine Zeugen. Und dann kommt es zu einem dritten Mordanschlag, diesmal am Gulfhaus in Ostrhauderfehn. Das Opfer wird in letzter Sekunde gerettet – doch es ist klar, dass der Täter völlig außer Kontrolle gerät. Sie stellen ihm eine Falle, aber dann droht alles aus dem Ruder zu laufen …

Quelle: © Klarant Verlag

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Die Autorin


Quelle: © Jette Janssen

Jette Janssen lebt als Schriftstellerin mit ihrer Familie im südlichen Ostfriesland. Sie schreibt mit großer Leidenschaft Kriminalromane. Die Ideen zu ihren Geschichten entwickeln sich bei ausgedehnten Radtouren durch die geheimnisvollen Fehnlandschaften entlang der Deiche und Kanäle. Oft fährt sie an die Küstenorte wie Neuharlingersiel, Bensersiel und Greetsiel, um die raue Nordseeluft einatmen zu können, ohne die sie sich ein Leben kaum mehr vorstellen kann.

Die Ostfrieslandkrimis um den Psychologen Maxim Henndorf entstehen in ihrer kleinen Schreibstube nahe der Stadt Leer.

Quelle: © Klarant Verlag


Seriendetails


Maxim Henndorf ermittelt

  1. Schwarze Stille
  2. Stille auf dem Fehn

 

Die Ostfrieslandkrimis von Jette Janssen können unabhängig voneinander gelesen werden.

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