Britta Keller – Flashback: Verraten (Flashback-Trilogie (Die Organisation), Band 1)


Kurzbeschreibung


Mason, der Sohn des amerikanischen Filmstars Rouven Gardner wird drei Wochen lang vermisst, bevor er eines Tages gefesselt und bewusstlos im Wald gefunden wird. Ihm fehlen jegliche Erinnerungen an diese Zeit, bis ihm die ersten Flashbacks die grausame Wahrheit verraten.

Verfolgt von aufdringlichen Paparazzi, flüchtet er schließlich nach Montana. Auf der abgelegenen Farm seiner Verwandten versucht er sich zu erholen, doch die wiederkehrenden Erinnerungen bringen ihn an seine Grenzen.
Unerwartet bekommt er Besuch von Luana, seiner besten Freundin, die seine Gefühlswelt zusätzlich durcheinanderbringt. Wird er je wieder ein normales Leben führen können?

Nicht für Menschen mit Trauma geeignet. Ab sechzehn Jahren.

Quelle: © Britta Keller


Meine Meinung


Nachdem ich kürzlich Band 2 dieser Reihe entdeckt habe, war für mich klar, dass ich zunächst mit dem ersten beginnen muss.
Umgekehrt würde ich es nicht empfehlen, da man sich dabei selbst spoilert und damit kontinuierlich die Spannungsmomente herausnimmt.

Ich mag das Cover unglaublich gern und auch wenn es mich ein wenig an eine Dystopie erinnert, so passt es doch hervorragend zum Inhalt des Buches. Mit einer Dystopie hat es aber nichts zutun.
Viel eher wird hier den Abgründen der menschlichen Seele auf den Grund gegangen.
Und wie leicht man in die falschen Kreise geraten kann. Das hat die Autorin überaus authentisch und nachvollziehbar dargestellt.
Dem zugrunde liegen wahnhafte Obsession, Macht, Unterwerfung und völlige Kontrolle.
Aber das ist nur der Anfang.
Denn da es um diese Organisation geht, wird man sich in den Folgebänden wohl noch intensiver damit auseinandersetzen.
Aber alleine diesen Vorlauf oder das erste herantasten,fand ich schon extrem beängstigend und erschütternd.
Aber am meisten hat mich wirklich die Hilflosigkeit schockiert, wenn man jeglicher Hoffnung und Würde beraubt wird. Die Autorin geht dabei wirklich sehr detailliert zu Werke, was mitunter ziemlich verstörend und beklemmend sein kann.
Es ist nicht nur menschenunwürdig und seelisch grausam. Es stellt vor allem einen gravierenden Einschnitt in die Persönlichkeit und die Seele des Opfers dar.
Wie kann man so etwas verkraften?
Wie es überstehen oder sich überhaupt aus dieser Hölle befreien.
Der Mensch ist ein zerbrechliches Wesen und verändert sich durch das Erlebte Stück für Stück. Was in Masons Fall sehr eindringlich und ungeschönt klargemacht wird.
Wir erleben das „Danach“ und erfahren in Form von sogenannten „Flashbacks“ oder Erinnerungen, was sich alles in diesem grausamen Martyrium zugetragen hat.

Es ist eine Thematik, die nicht kaltlässt und so dermaßen schockiert, dass man nicht weiß, was man denken oder fühlen soll.
Um ehrlich zu sein, hab ich lange nicht verstanden, aus welchem Grund das alles passiert ist.
Am Ende war es mir fast zu banal und einfach nichtssagend.
Ich dachte mir wirklich, dass das nicht ihr ernst sein kann. Aber ich vermute stark, dass noch mehr dahintersteckt und die wahren Fäden von allem noch nicht an die Oberfläche gedrungen sind.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Masons und Luanas Sicht erzählt. Hier hätte ich mir wirklich noch mehr Sichtweisen gewünscht. Um einfach auch die Gegensätze ergründen und spüren zu können.
So blieb alles sehr düster und einfach wenig greifbar.
Was aber nicht heißt, dass mich die Story nicht trotzdem gut unterhalten hätte.
Lediglich am Anfang brauchte ich etwas, weil die Sprache sehr einfach gehalten wurde.
Dafür erkennt man jedoch wie es soweit kommen konnte.
Masons Beweggründe sind durchaus nachvollziehbar.
Er handelt sehr unbedacht und naiv, was vielleicht seinem jugendlichen Alter zuzuschreiben ist.
Dennoch hat ihn das Erlebte geprägt und sein Umfeld ebenso.
Ich fand die einzelnen Charaktere sehr interessant, aber doch relativ blass.
Dafür haben mich die Nebencharaktere sehr in den Bann gezogen.
Insgesamt könnten sie jedoch noch etwas mehr Feinschliff vertragen.

Das es jeden treffen kann, egal aus welcher Gesellschaftsschicht man stammt, ist wohl am erschütternsten.
Es zeigt einfach ,dass du machtlos bist und ständig an deine Grenzen kommst und kaum Hoffnung auf Erlösung besteht.
Es behandelt darüber hinaus Themen wie Drogen, Misshandlung und Alkoholkonsum. Und es zeigt, wie sehr Mason in der Rolle als Sohn eines bekannten Mannes getrieben ist.
Das Ängste und Einsamkeit ihm nur zu vertraut sind. Das man diese Leere in ihm nicht einfach so abtun sollte, sondern ihn erdet. So wie Luana es tut.
Das Freundschaft und Vertrauen einfach so unglaublich wichtig ist, mehr als man für möglich halten würde.
Insgesamt macht es sehr neugierig auf die Trilogie, auch wenn mich die Wendungen hier nicht besonders überraschen konnten.
Ich freu mich schon sehr auf den zweiten Band, der hier schon etwas angeteasert wird.

 


Fazit


Masons Story bildet den Auftakt der Flashback Trilogie und taucht in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele ein.
Beängstigend, erschütternd, ausweglos.
Ein Martyrium, das man immer wieder von neuen durchlebt und dir einfach zeigt, wie gebrochen und seelisch geschunden du bereits bist.
Ein solider Auftakt, dessen Verlauf mich zwar nicht sehr überraschen, aber dennoch gut unterhalten konnte.
Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

 


Buchdetails


Quelle: © Britta Keller

Autor: Britta Keller
Titel: Flashback: Verraten
Teil einer Reihe: Flashback Trilogie – Band 1
Genre: Jugendbuch, Jugendthriller
Erschienen: 30. Juni 2020
Verlag: epubli
ISBN-10: 3752970111
ISBN-13: 978-3752970111
Seitenanzahl: 368
Preis: Broschiert 12,99€, Ebook 1,99€
Wertung: 3,5/5
Bildquelle/Cover: © Britta Keller

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Seriendetails


Flashback Trilogie

  1. Flashback: Verraten
  2. Flashback: Verschleppt (27. März 2021)

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