Maya Shepherd – Die Grimm-Chroniken 12: Das Mondmädchen
Kurzbeschreibung
Der Mond von Engelland war ein Mädchen, das jede Nacht sein schützendes Licht über die Menschen warf, ohne je ein Teil ihres Lebens zu sein. Besonders lagen ihr jene Kinder am Herzen, die vom Schicksal benachteiligt zu sein schienen, denn mit ihnen fühlte sie sich verbunden. Sie war ihre Freundin, die den Monstern unter den Betten und in den Schränken keine Chance gab, herauszukommen, solange sie ihr silbriges Licht in die Zimmer warf.
Es war eine Nacht wie unzählige zuvor, als das Mondmädchen zwischen den dunklen Bäumen des Finsterwaldes die kleine Gestalt eines Jungen entdeckte, der in größter Gefahr schwebte, und beschloss, zur Erde hinabzusteigen.
Quelle:© Sternensand Verlag
Meine Meinung
“Das Mondmädchen” ist eine ganz besondere Folge.
Sie ist ruhig, trotzdem actionreich und nervenzehrend.
Aber auch unheilvoll, düster und voller Melancholie.
Seit gefühlt ewiger Zeit arbeiten wir auf ein ganz besonderes Ereignis hin und gleichzeitig fürchten wir uns unglaublich davor.
Ich hatte Angst davor und hätte liebend gern das Buch zugeschlagen , um diesem zu entgehen.
Aber dann wäre ich ja auch nicht schlauer , oder?
Vielmehr würde es mich weiter quälen.
Wie auch in den vorherigen Bänden hat mir auch die Zusammenfassung der bisherigen Bände sehr gut gefallen. Es hat nicht nur dabei geholfen mich zu erinnern.
Nein , ich wurde wehmütig. Dachte voller Liebe an bereits dagewesenes und schwelgte in Erinnerungen.
Für mich hatte diese Folge doch einen kleinen Wermutstropfen. Es war kein Platz für Mary. Sie war da ohne Frage. Das ist sie immer. Aber nicht so wie ich es mir gewünscht, es mir ersehnt hätte.
Doch dafür traf ich Simonja wieder. Meine Augen leuchteten als ich das Mädchen mit dem roten Umhang wiedersah. Ich mag sie einfach so unheimlich gern. Sie ist für mich wie ein Licht am Himmel. Auch wenn Ihre Persönlichkeit das Gegenteil ausdrückt. Simonja hat es nicht leicht. Um ehrlich zu sein, trifft es sie in dieser Folge ziemlich hart.
Doch wie auch alle anderen, muss sie sich beugen und das Beste herausholen.
Für sich. Für ihr Umfeld. Für Engelland.
Wird sie am Ende das richtige tun?
Auch hier betreten wir wieder verschiedene Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir Ember, Julia und Joe. Dabei haben mir alle drei wirklich sehr gut gefallen. Am meisten hat mir tatsächlich Julia zu denken gegeben. Ich wusste einfach nie , wie ich sie einschätzen sollte.
Ihre Rolle ist sehr facettenreich und so hat sie mich auch diesmal ziemlich überrascht.
Doch ich denke, es ist nur der Anfang und es kommt noch gewaltiges auf uns zu. Über Joe musste ich manchmal schmunzeln, weil er einfach in die seltsamsten Situationen geriet.
In Engelland dagegen steht Margerys Geburtstag bevor und darum dreht sich auch alles.
Dabei treten einige unvorhergesehene Ereignisse ein, die mich erschüttert und doch auch aufgewühlt haben. Daneben spürt man die nagende Verzweiflung und Angst sehr deutlich.
Maya Shepherd hat es aber dennoch geschafft Wendungen einzuweben, die wieder ein neues Licht auf alles werfen.
Und schlussendlich treffen wir noch auf eine neue Protagonistin. Dieser Punkt lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Einerseits war es herzzerreißend, aufwühlend und ein Stück weit traurig und auf der anderen Seite auch sehr ruhig und hat nachdenkliche Momente geschaffen. So ganz überzeugen konnte es mich noch nicht, auch wenn es wirklich toll ausgearbeitet und in Szene gesetzt ist. Denn gerade die Verwundbarkeit kommt hier sehr gut hervor.
Aber was die Autorin wirklich wieder sehr gut aufgezeigt hat, das jede Persönlichkeit zwei Seiten hat und man immer die Wahl hat , sich für die richtige Seite zu entscheiden. Aber gleichzeitig ist dies auch mit sehr vielen Herausforderungen verbunden.
Entscheidet man sich für Stärke oder Schwäche?
Ebenso hat der einnehmende und bildhafte Schreibstil der Autorin wieder dafür gesorgt, das ich es in einem Rutsch inhaliert hab.
Das Ende ist nicht ganz so gewaltig wie vermutet und somit kann ich ganz gelassen auf den nächsten Band hinfiebern.
Schlussendlich bietet auch dieser Band einige Antworten und bildet wieder neue Fragen.
Es ist emotional, tiefgreifend und abwechslungsreich in seiner Handlung.
Einzelne Stränge finden an ihren Platz und als Leser hat man kaum die Möglichkeit zu Atem zu kommen.
Ein sehr interessanter und faszinierender Band, der es in sich hat.
Fazit
Unaufhaltsam rollt uns die alles entscheidende Frage entgegen.
Düster und unheilvoll.
Beklemmend, melancholisch und dramatisch.
Maya Shepherd spielt gekonnt mit Emotionen und Märchenelementen.
Einzelne Stränge finden an ihren Platz und gleichzeitig bilden sich wieder neue lose Fäden.
Ein Band der es definitiv in sich hat und für jeden Leser etwas bereithält.
Gelungen, obwohl mir persönlich noch etwas gefehlt hat, was ich nicht genau benennen kann. Es ist ein Gefühl .Etwas das hineingehört. Ich aber nicht finde. Dennoch konnte es mich wieder mitreißen, aufwühlen und in Grübeleien versinken lassen.
Buchdetails
Autor: Maya Shepherd
Titel: Die Grimm Chroniken 12: Das Mondmädchen
Teil einer Reihe: Die Grimm Chroniken – Band 12
Genre: Fantasy
Erschienen: 5. April 2019
Verlag: Sternensand Verlag
ISBN:
Seitenanzahl: 274
Preis: Taschenbuch 12,95€, Ebook 3,99€ Vorbestellerpreis 2,99€)
Wertung: 4/5
Bildquelle/Cover: © Sternensand Verlag
Seriendetails
Die Grimm Chroniken
- Die Apfelprinzessin
- Asche, Schnee und Blut
- Der schlafende Tod
- Der Gesang der Sirene
- Der goldene Apfel
- Der Tanz der verlorenen Seelen
- Das Aschemädchen
- Dornen, Rosen und Federn
- Die verbotene Farbe
- Der schwarze Spiegel
- Träume aus Gold und Stroh
- Das Mondmädchen