[Rezension] Dan Wells – Overworld: Ein Mirador Roman (Mirador 2)

Autor: Dan Wells
Titel: Overworld: Ein Mirador Roman
Originaltitel: Ones and Zeroes
Übersetzer: Jürgen Langowski
Teil einer Reihe: Mirador – Band 2
Genre: Science Fiction, Fantasy
Erschienen: 1.Dezember 2017
Verlag: Piper
ISBN: 978-3492280228
Seitenanzahl: 432
Preis: Broschiert 13,00€, Ebook 9,99€
Wertung: 4/5
Bildquelle/Cover: © Piper Verlag 

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„Los Angeles im Jahr 2050: Overworld ist das beliebteste Virtual-Reality-Spiel der Welt. Als Marisa Carneseca die Einladung erhält, an dem exklusiven Overworld-Turnier Forward Motion teilzunehmen, ist sie begeistert. Für Marisa ist dies die einmalige Chance, sich als professionelle Spielerin zu etablieren und ihrer Familie finanziell unter die Arme zu greifen. Doch Forward Motion hat auch eine dunkle Seite – und die ist gefährlicher, als Marisa es sich vorgestellt hat. Das Turnier wird beherrscht von Machtkämpfen und Korruption. Als Marisa dem mysteriösen Untergrundkämpfer Alain begegnet, wird ihr klar: Die einzige Möglichkeit, lebend aus diesem Spiel herauszukommen, ist, es zu gewinnen …“

Quelle:© Piper Verlag

Schon der Auftakt der Mirador Reihe konnte mich begeistern, daher war ich sehr auf den Folgeband gespannt. Das Cover passt hervorragend zur Geschichte und auch der Klappentext versprach viel Lesevergnügen.
Bereits Band 1 befasste sich mit Marisa und ihrer Geschichte. Hier geht es fast nahtlos weiter, lediglich ein paar Monate sind dazwischen verstrichen.
Dabei erfährt man auch Marisas Perspektive, was sie von allen am greifbarsten macht.
Aber nicht nur Marisa versteht zu überzeugen und für sich einzunehmen. Auch die Mädels von Cherry Dog konnte mich sofort in den Bann ziehen und mehr als einmal zum grinsen bringen. Gerade weil sie so unterschiedlich sind, wird es nie langweilig und man entdeckt immer wieder neues an Ihnen. Besonders gut hat mir dabei Anja gefallen, da ich sie als besonders herausragend und auch unvorhersehbar empfand. Sie alle bilden eine gute Einheit, die einfach gut zusammenspielt und für ordentlich Zündstoff sorgt.
Schade empfand ich dabei, das die Emotionalität leider etwas zu kurz kam und ich sie nicht vollends auskosten konnte.
Daneben konnte mich auch ein neuer Charakter für sich einnehmen. Alain. Ein Mann der zunächst sehr geheimnisvoll erscheint, der jedoch einiges in sich trägt, was mir enorm gut gefallen hat.
Dieser Teil befasst sich mit dem Virtuell Reality Spiel Overworld, in dem Marisa und ihre Mädels an einem Turnier teilnehmen. Dabei gibt es einiges, was für ordentlich Adrenalin sorgt.
Nichts ist dabei irgendwie vorhersehbar, was für einige Überraschungen sorgt.

In die Handlung selbst kam ich auch sofort gut hinein. Ich brauchte zwar etwas bis ich mit allem warm wurde. Doch durch die ein oder anderen Rückblicke, gelang mir das relativ schnell.
Man befindet sich hier im Jahre 2050 , alles ist sehr technisch versiert und ohne Elektronik kommt man gar nicht mehr aus. Bereits im ersten Band bekam man diesbezüglich einen sehr guten Einblick und konnte sich daher gut darauf einlassen. Es gibt viele Begriffe, die man nicht sofort versteht, daher ist das Glossar am Ende des Buches sehr empfehlenswert und man tappt nicht mehr so blind durch die Gegend.
Man betritt hier eine Welt die extrem beängstigend ist. So weit hergeholt ist es nicht, was es auch beängstigender macht. Dan Wells gelingt es mit viel Eindringlichkeit und Subtilität mich immer tiefer in das Geschehen abtauchen zu lassen. Empfand ich alles noch zunächst als relativ klar, so verschoben sich nach und nach die Blickwinkel immer mehr. Die Spannung nahm immer mehr zu und ich war schließlich vollkommen gefesselt.
Dabei hat man hier auch verschiedene Handlungsstränge, die zunächst etwas verwirrend und viel erscheinen,nach und nach nimmt es jedoch an Form an und man kann alles überblicken.

Leider habe ich es vermisst, mehr über Marisas Vergangenheit zu erfahren. Denn diese spielt nach wie vor eine nicht unerhebliche Rolle. Ich hoffe im nächsten Band wird man darauf etwas mehr eingehen.
Hier geht es sehr wirtschaftlich zu und man entdeckt einige Aspekte, die doch sehr erschreckend und abgründig sind. Nichts ist wie es scheint und man muss nach wie vor entscheiden, wem man vertrauen kann.
Kein leichtes Unterfangen, da man immer mit neuen Überraschungen rechnen muss.
Altbekannte Charaktere tifft man wieder, die erneut für Gänsehaut sorgen.
Die Handlung selbst ist dabei sehr abwechslungsreich und konnte mich gut unterhalten. Dennoch muss ich sagen, konnte mich der Vorgänger noch ein kleines bißchen mehr begeistern.
Der Autor schreibt jedoch so fließend und bildgewaltig, das man kaum zu Atem kommt und einfach wissen muss, wie es am Ende ausgeht.
Auch wenn es hier vordergründig um das Videospiel gehen sollte, so hatte ich doch mitunter das Gefühl, es gehe etwas unter. Was wirklich schade ist, denn ich fand es sehr interessant und wäre gern mehr darin abgetaucht.
Nichtsdestotrotz konnte er mich auch hier wieder komplett fesseln und in den Bann ziehen.
Ich bin gespannt, womit sich der nächste Band beschäftigen wird.

Band 2 der Mirador Reihe versteht es auf eindringliche und subtile Art und Weise , komplett für sich einzunehmen. Die Spannung ist hoch und man verliert sich völlig in dieser Geschichte.
Marisa und ihre Mädels sind einfach toll und absolut greifbar, sie machen die Geschichte lebendig und sorgen für ordentlich Zündstoff.
Eine Fortsetzung die sehr gelungen ist und defintiv Lust auf mehr macht.
Ein Zukunftsszenarium das erschreckend und beängstigend ist und dabei auch gar nicht so weithergeholt wirkt.

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