[Rezension] B.C. Schiller – Rattenkinder

Autor: B.C. Schiller
Titel: Rattenkinder
Teil einer Reihe: Tony Braun – Band 6
Genre: Thriller
Erschienen: 8.Oktober 2015
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404172641
Seitenanzahl: 448
Preis: Taschenbuch 8,99€, Ebook 6,99€
Wertung:4/5
Bildquelle:  https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/thriller/rattenkinder/id_5118761

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„Die Angst hat einen neuen Namen: Viktor Maly.
Eine junge Mutter wird grausam zugerichtet auf einer Parkbank gefunden, neben sich ihr quicklebendiges Baby – und ein Rattenschädel. Das ist nicht der einzige geheimnisvolle Hinweis, den Chefinspektor Tony Braun erhält: Ausgerechnet Viktor Maly, ein Insasse der Psychiatrie, scheint mehr über den Fall zu wissen. Doch er hat seit über einem Jahr keinen Kontakt mehr zur Außenwelt. Wurde die Frau Opfer eines lange geplanten Komplotts? Da geschieht eine weitere Bluttat. Und es gibt nur einen Zeugen: Viktor Maly …

Wer seine Ermittler unkonventionell mag, seine Morde blutig und die Dunkelheit der Seelen ganz, ganz tief, der kann sich mit den Thrillern um Chefinspektor Tony Braun auf ein besonderes Lesevergnügen freuen.“

Quelle: https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/thriller/rattenkinder/id_5118761

Der Thriller begann für mich eher unspektakulär, aber ich war gespannt wie sich das ganze entwickeln würde.
Schnell machen wir die Bekanntschaft von Viktor Maly.
Eine Person die mir ziemliche Rätsel aufgab. Er wirkte unnahbar und verschlossen. Man konnte ihn eigentlich nie richtig verstehen. Aber ich kann nicht leugnen, daß er mich fasziniert hat. Ich wollte unbedingt wissen , was er verbirgt und wer er eigentlich ist.
Er hat mir aber auch Angst gemacht, das kann man nicht von der Hand weisen. Ich hab mich ständig gefragt, was hat er mit den Morden zutun?
Ist er tatsächlich die ganze Zeit in der Psychiatrie eingeschlossen oder gab es ein Schlupfwinkel?
Eine weitere Frage die mich beschäftigte. Wusste er wirklich nicht wer er war?
Anschließend lernt man Inspector Braun kennen. Ihn mochte ich gleich. Er ist eine Person die doch ziemliche Ecken und Kanten aufweist. Er war mir sympathisch, vielleicht weil er so ist, wie er ist. Er geht den Sachen auf den Grund, auf seine Weise. Seine doch etwas unkonventionellen Ermittlungsmethoden haben mir recht gut gefallen.
Die Story startet ziemlich schnell mit einem Mordfall an Amelie Frey.
Eine Tat die wirklich bestialisch ist.
Doch bei dieser einen Tat soll es nicht bleiben, doch wer steckt dahinter?
Zeitgleich lernen wir die junge Tara aus den Roma-Slum Dogcity aus Tchechien kennen.
Sie hat sofort etwas in mir berührt. Ich habe Anteil an ihrem Schicksal genommen.
Sie hat es nicht leicht, aber sie versucht sich durchzukämpfen.
Für ihren Sohn Dimitriu.
Doch hat sie überhaupt eine Chance dem ganzen Elend zu entkommen?
Je mehr die Geschichte voranschritt, umso mehr stieg mein Adrenalinpegel.
Immer mehr Wahrheiten kommen ans Licht, die kaum zu überblicken sind.
Ich war geschockt, zutiefst erschüttert und emotional vollkommen involviert.
Vor uns tut sich ein tiefer Abgrund auf, der sämtliches Grauen zutage führt.
Man kann kaum glauben, was sich hier offenbart. Es ist einfach zu bestialisch und abgründig.
Braun hat hierbei auch zu knabbern und irgendwann muss auch er sich fragen, wem er überhaupt noch trauen kann.
Und vor allem wer ist wirklich, was er vorgibt zu sein?
Die Entwicklung ist deutlich spürbar .
Aber auch die Charaktere haben sich weiterentwickelt und sind ziemlich facettenreich und interessant gestaltet.
Obwohl ich es ziemlich vorhersehbar fand, ist es den Autoren gelungen mich dennoch hin und wieder durch einige Wendungen zu überraschen.
Der zentrale Kern dieser Geschichte hat mich beschäftigt und nicht losgelassen.
Es zeigt uns das Elend und die Ausweglosigkeit, vor allem was man oft nicht sieht.
Durch Tara lernt man das Ganze sehr gut kennen und spürt es im Laufe der Geschichte am eigenen Leib.
Das Zusammenspiel der Ernittler und die Methoden dabei wurden gut dargestellt und ich konnte sie gut nachvollziehen.
Die Spannung hielt sich die ganze Zeit über konstant und flaute an keiner Stelle ab.
Über dem ganzen Buch liegt eine drückende Atmosphäre, die den zentralen Kern sehr gut unterstreicht.
Durch die Beschreibungen der Umgebungen und der Gefühle der einzelnen Charaktere kann man sich alles sehr gut vorstellen. 

Die Charaktere sind klar und authentisch gestaltet, sie gewinnen dabei immer mehr an Tiefe und Leben. Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Einige mag man, andere weniger. Aber die einzelnen Schicksale haben mich doch ziemlich aufgewühlt.
Die Handlung an sich ist gut durchstrukturiert und baut aufeinander auf. Am Ende wirkt alles recht schlüssig.

Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektive von Inspector Braun. Aber auch andere Sichtweisen erfährt man, wie z.b. von Tara, Franka und Victor Maly. Das hat dem ganzen mehr Raum und Tiefe verschafft.
Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge.
Der Schreibstil der Autoren ist fließend und stark einnehmend, dabei auch ziemlich mitreißend gestaltet.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.

Ein Thriller der das nackte Grauen zutage fördert und mit einem großartigen Ermittler aufwartet.
Die Grundidee dabei hat mich ziemlich erschüttert, aber auch nachdenklich gemacht.
Abgründig, wendungsreich, emotional.
Es ist zwar der 6.Band der Reihe um den Ermittler Tony Braun, dennoch kann man die Bände unabhängig voneinander lesen.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten.

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