[Rezension] Veit Etzold – Todesdeal

Autor: Veit Etzold
Titel: Todesdeal
Teil einer Reihe: /
Genre: Thriller
Erschienen: 1. Oktober 2015
Verlag: Droemer TB
ISBN: 978-3426304341
Seitenanzahl: 480
Preis: Broschiert 14,99€, Ebook 9,99€
Wertung: 4/5
Bildquelle:  © Droemer Knaur Verlag

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„Packend und hochrelevant – und viel näher an der Wirklichkeit, als einem lieb ist.“ Sebastian Fitzek

„Brandheißes Thema! Für mich der Polit-Thriller des Jahres.“ Andreas Eschbach

Im afrikanischen Kongo wütet seit Jahrzehnten ein grausamer Krieg. Es ist ein Kampf um die kostbaren Rohstoffe, die dieses ansonsten so bitterarme Land in Fülle abbaut und die in jedem digitalen Gerät stecken. Martin, ein junger Berliner Journalist, reist für seinen ersten großen Rechercheauftrag in den Kongo. Kurz nach seiner Ankunft wird er von den Milizen eines Warlords in Geiselhaft genommen. Ausgelöst wird er von einer Geschäftsfrau aus Ruanda. So gerät der unerfahrene Journalist in die gnadenlosen Hände von russischen Oligarchen, chinesischen Investoren und deutschen Waffenhändlern. Zu spät stellt Martin fest, dass auch er nur Verhandlungsmasse in einem geopolitischen Schachspiel ist, in dem die Rohstoffverteilung für das 21. Jahrhundert festgelegt wird. Und dass dieser erste große Rechercheauftrag vielleicht sein letzter sein könnte.

Quelle: http://www.droemer-knaur.de/buch/8107079/todesdeal

Auf den neuen Stand-alone Thriller von Veit Etzold war ich sehr gespannt, weil es mal etwas völlig anderes von ihm war.
Seine anderen Thriller habe ich mit Begeisterung verschlungen.
Hier hat er sich an einen Politthriller rangewagt und er hat es verstanden mich zu fesseln und in den Bann zu schlagen.
Es hat mich jetzt nicht komplett überrollt und meine Emotionen auch nicht völlig entfesseln können, aber er hat mich doch sprachlos gemacht.
Hierbei lernen wir gleich zum Anfang den Journalisten Martin Fischer kennen, der in den Kongo für eine große Story reisen soll. Martin sieht darin die Chance seines Lebens, aber er hat auch Bedenken. Die jedoch von seinem Kollegen Bernd weggewischt werden.
Auf seiner Reise trifft er auch auf seine Ex-Freundin Janine, diese ist noch immer emotional an ihn gefesselt.
Martin war mir sympathisch. Obwohl er anfangs noch etwas naiv und gutgläubig wirkte, wandelte er sich im Laufe der Geschichte immer mehr. Das Grauen und die Wirklichkeit die ihm begegneten, haben ihn erwachsen und härter werden lassen. Dennoch hat er dabei seine Menschlichkeit nicht verloren. Das fand ich recht authentisch.
Gleich am Anfang schafft es Veit Etzold uns eindringlich aber auch rasant in Form von kurzen Sätzen, in die Materie einzuführen.
Im großen und ganzen geht es um das Rohstoffvorkommen in Afrika, von dem jeder etwas abhaben will, denn es ist in vielen digitalen Geräten heutzutage zu finden. Aber niemand macht sich die Mühe und hinterfragt woher dies alles kommt.
Dadurch herrscht seit Jahren im afrikanischen Kongo ein grausamer Krieg.
Diese Thematik hat mich doch sehr nachdenklich gemacht.Es war doch schockierend zu erfahren wie skrupellos die Machenschaften sind und Martin immer mehr zu einem Spielball zwischen allen wurde.
Aufgrund der vielen Perspektiven die man erstmal erfährt, wirkt es noch etwas wirr. Aber die Ansätze sind erkennbar und die Spannung stieg immer mehr.
Man begreift langsam, was es für Ausmaße annimmt und das sich jeder scheinbar selbst der nächste ist.
Erschreckend hierbei fand ich, was für Parteien darin involviert waren und wie die Fäden doch recht geschickt gesponnen wurden.
Man erfährt immer mehr Hintergrundinformationen und das macht es leicht dem Ablauf zu folgen.
Man merkt aber auch das man niemandem vertrauen kann.
Setzt man Vertrauen, so könnte es schon im nächsten Momente das eigene Todesurteil sein.
Das zentrale Thema hat mir sehr gut gefallen und es wird auch recht gut dargestellt.
Man saugt alles auf und ist angespannt, man spürt aber gleichzeitig auch das Grauen, daß hier herrscht.
Zu einigen Personen konnte ich hierbei Zugang finden, zu anderen weniger.
Macht und Profit spielt hier eine große Rolle und man merkt schnell die Unterschiede.
Teilweise war ich wirklich entsetzt was sich mir hier offenbart hat.
Die Handlung hatte eine sehr gut Tiefe, ebenso die einzelnen Personen. Hilfreich fand ich hier noch das Personenverzeichnis. Da es doch recht viele sind, die hier eine Rolle spielen.
Der Verlauf war spannend, wenn auch unterschwellig spürbar. Es ist gut durchdacht und die roten Fäden finden immer mehr zusammen. Große Überraschungen gab es für mich nicht, daß hat mich jedoch nicht gestört.
Das Ende  fand ich authentisch und gut gelungen.

Die Charaktere sind authentisch und geradeheraus und verfügen über eine gute Tiefe, dadurch kann man sich ein sehr gutes Bild von Ihnen machen und ihr Handeln und Fühlen leichter nachvollziehen.
Die vielen Beschreibungen Affrikas , der Lebensumstände und der Gefühle der einzelnen Personen lassen dieses Buch lebendiger erscheinen.

Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektive von Martin. Der Erzähler schafft es aber auch uns die Perspektiven von anderen Personen zu offenbaren, was ich doch recht gut fand. Denn hinter jeder Person, steckt auch eine Geschichte.
Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, die einzelnen Kapitel sind relativ kurz gehalten, dadurch ist man auch in einem Rutsch durch.
Mitunter gab es für mich jedoch auch ein paar Längen, das hat die Spannung zwischendurch ein klein bisschen gemindert.
Der Schreibstil des Autors ist fließend und intensiv, aber auch mitreißend und bildgewaltig.
Das Cover und der Titel passen gut zum Buch.

Veit Etzold beweist mit diesem Werk, daß er auch Politthriller schreiben kann.
Fesselnd und eindringlich.
Mir hat es recht gut gefallen, was vor allem an dem Hauptprotagonisten lag, aber auch die Handlung ist abwechslungsreich gestaltet.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten, weil es noch kleinere Schwächen aufweist.

Ein Kommentar

  • Schlaubibasti

    Hey, coole Rezension. Ich habe das Buch jetzt im Zuge der Neuauflage des Taschenbuches rezensiert. Irgendwie konnte ich mit der Figur des Martin nicht wirklich anfreunden, spannend das es die da anders ging. Der Roman hat aufjeden fall nichts von seiner aktualität verloren. LG Sebastian

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