Rezension: Lisa Unger – Wer Böses in sich trägt
Autor: Lisa Unger
Titel: Wer Böses in sich trägt
Originaltitel: In the Blood
Originalverlag: Touchstone
Übersetzung aus dem englischen von:
Bonné
Genre: Psychothriller
Seitenanzahl: 384
Verlag: Goldmann Verlag (16. März 2015)
Sprache: deutsch
ISBN: 978-3442480920
Ebook: 8,99€
Taschenbuch: 9,99€
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Lisa Unger, geboren in Connecticut, ist in den USA, England und Holland
aufgewachsen. Sie hat in einem Verlag gearbeitet, bevor sie sich
entschloss, selbst Schriftstellerin zu werden. Gleich mit ihrem ersten
Thriller um die Journalistin Ridley Jones, „Das Gift der Lüge“, gelang
ihr ein Bestseller. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie heute in
Florida.
Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Website: www.lisaunger.com
Quelle: >> Hier <<
Lana führt ein ruhiges und sorgenfreies Leben in der idyllischen
Kleinstadt The Hollows, New York. Niemand ahnt, dass die junge Studentin
hinter einem sorgfältig geknüpften Netz aus Lügen und Halbwahrheiten
ein dunkles Geheimnis verbirgt. Bis plötzlich Lanas Freundin Beck
spurlos verschwindet. Um ihr Geheimnis zu schützen, behält Lana die
Wahrheit über die Nacht, in der sie Beck das letzte Mal sah, für sich.
Damit gerät sie jedoch nicht nur in den Fokus der Ermittlungen. Jemand
weiß um Lanas Lügen, verwickelt sie in ein gefährliches Spiel und lockt
sie in eine tödliche Falle …
Der Prolog dieses Psychothrillers geht schon sehr sagenhaft und vielversprechend los.
Danach lernen wir Lana kennen.
Wie im Klappentext bereits erwähnt hat sie einiges zu verbergen.
Sie befindet sich seit Jahren in Therapie und muss Medikamente einnehmen.
Doch warum ist das so?
Im Laufe des Buches erfahren wir mehr über sie und ihr Leben.
Man weiß nicht so recht ob man sie mögen soll oder nicht, da sie doch recht unergründlich ist.
Da das Buch aus Lanas Perspektive geschrieben ist, bekommen wir ein sehr gutes Gespür für sie.
Immer mehr Abgründe tun sich auf. Doch wer glaubt man kenne Lana wirklich, der täuscht sich gewaltlich.
Sie gibt nur das preis, was sie für angemessen hält.
Als sie anfängt als Lukes Babysitterin zu arbeiten, wird sie in einen Strudel aus Manipulation und Faszination gezogen.
Sie entdeckt immer mehr Parallelen zu sich selbst .
Als ihre Freundin Beck verschwindet, schweigt sie, aus Angst das jemand ihr Geheimnis errät.
Aber es weiß jemand Bescheid.
Wer kennt sie und ihr Leben so genau?
Je mehr sie erfährt und von sich selbst preisgibt umso mehr gerät sie in ein tödliches Spiel.
Man ist gefangen zwischen Abneigung und Faszination.
Immer mehr Abgründe tun sich auf, es gibt immer neue Richtungen, so daß man am Ende nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist.
Der explosive und gewaltige Showdown gestaltet sich als sehr komplex. Viele Fäden laufen an dieser Stelle zusammen und plötzlich ist alles gut nachvollziehbar.
Dieses Buch zeigt uns, welche Gründe es haben kann, daß ein Mensch abgrundtief böse sein kann.
Liegt es in der Kindheit?
Wird man so geboren oder sind es die Gene?
Liebe allein hilft da selten.
Die Abgründe der menschlichen Seele werden hier sehr gut dargestellt.
Aber es zeigt uns auch, daß nichts ist, wie es am Anfang scheint.
Aber nicht nur Lanas Geschichte ist so fesselnd an diesem Buch, immer wieder sehen wir Tagebucheinträge von einer Frau die mit einem schwierigen Kind zu kämpfen hat.
Es spiegelt uns ihre Gefühle und Gedanken wieder. Ihre Verzweiflung und Hilflosigkeit , die ihre Situation ausmachen, ist förmlich spürbar.
Die Tagebucheinträge belaufen sich über Jahre hinweg und halten den Leser förmlich in Atem.
Lange Zeit war mir nicht klar, worauf das hinausläuft und um welches Kind es sich handelt.
Sicher hatte auch ich Vermutungen, lag aber etwas daneben, als es dann endlich klick gemacht hat, war ich mehr als überrascht.
Lisa Unger schafft es, den Leser im Laufe des Buches immer wieder zu überraschen und zu fesseln.
Ständig möchte man nur wissen, was es mit Lana und mit Luke auf sich hat.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr subtil und einnehmend. Ich liebe ihre Art zu schreiben, sie fördert immer eine unterschwellige Spannung zu tage.
Die beiden Hauptprotagonisten Lana und Luke schaffen es immer wieder eine Eiseskälte zu erzeugen und uns fassungslos und schockiert zurückzulassen.
Das Buch ist in 2 Teile aufgeteilt, die einzelnen Kapitel sind jedoch nicht allzu lang.
Mich hat das Buch jedoch so gebannt, daß ich eine Nachtschicht eingelegt habe. Es hat einen unheimlichen Sog auf mich ausgeübt und ich konnte es einfach nicht weglegen.
Hier zeigt sich auch wieder, daß die menschliche Psyche unergründlich ist.
Die Umschreibungen der Umgebung hat mir sehr gut gefallen, man fühlte sich direkt dorthin versetzt.
Ich mag seit jeher die Bücher von Lisa Unger und mit diesem Buch hat sie wieder einen nervenzerreißenden Psychothriller erster Sahne aufs Parkett gelegt.
Für alle Thrillerfans empfehlenswert.
Es ist ein Buch das später noch nachhallt und uns nachdenklich zurücklässt.
Die einzelnen Charaktere fand ich sehr gut dargestellt, sie wirken authentisch und haben bei mir ein Kopfkino produziert, was mich immer wieder zusammenzucken ließ.
Bis zu einem gewissen Punkt, ist alles unvorhsehbar, aber irgendwann lichtet sich das Dunkel und der Leser beginnt zu verstehen.
Die Autorin schafft es jedoch trotzdem noch, am Ende eine gewaltige Bombe platzen zu lassen.
Ich mag das Cover von dem Buch gern, es ist relativ simpel und gerade das macht es so passend zu dem Inhalt des Buches.
Der Titel spiegelt sehr gut die Seele des Buches wieder.
Ich freu mich schon sehr auf das nächste Werk der Autorin.
Ein abgrundtiefer Psychothriller erster Klasse.
Es übt einen extremen Sog auf den Leser aus.
Man ist gefangen zwischen Abneigung und Faszination.
Die sehr facettenreichen Charaktere und die komplexe Handlung verleihen diesem Buch eine enorme Tiefe.
Ich bin wieder sehr begeistert, von mir gibt es 5 von 5 Sternen.
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