[Rezension] Annie J. Dean – Seelenhauch

Autor: Annie J. Dean
Titel: Seelenhauch
Teil einer Reihe: /
Genre: Fantasy
Erschienen: 28.Oktober 2016
Verlag: Dark Diamonds bei Carlsen
ISBN: 978-3-646-30010-9
Seitenanzahl: 439
Preis: Ebook 4,99€
Wertung: 5/5
Bildquelle:  © Dark Diamonds by Carlsen Verlag

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„**Für einige Geheimnisse muss man direkt in die Vergangenheit reisen…**

Die 20-jährige Helen glaubt nicht an Geister. Als fertig ausgebildete Krankenschwester hat sie bereits einige Menschen sterben sehen, aber nie wurde sie von einer rastlosen Seele heimgesucht. Das ändert sich schlagartig, als sie sich nach einer scheinbar harmlosen Partie Gläserrücken plötzlich nicht mehr allein fühlt und von einem sterbenden Patienten um einen letzten Gefallen gebeten wird: Sie soll das Zuhause eines gewissen Kilian aufsuchen. Ihre Recherche führt sie in ein steinreiches Villenviertel und direkt in die Arme des attraktiven Jungdesigners Elias. Zusammen versuchen sie der Geschichte des verstorbenen Erben auf die Spur zu kommen – und werden dabei direkt in die Vergangenheit katapultiert…

//Dies ist ein Roman aus dem neuen Carlsen-Imprint Dark Diamonds. Jeder Roman ein Juwel.//“

Quelle: https://www.carlsen.de/epub/seelenhauch/84791

Auf den neuen Roman der Autorin hab ich mich sehr gefreut, bereits ihre Lana Reihe konnte mich sehr fesseln. Von daher war ich gespannt, wie es mir im paranormalen Bereich gefallen würde.
Wobei wir ja auch direkt bei der Grundthematik sind. Wir bewegen uns im Bereich des paranormalen, was nicht unbedingt ein einfaches Gebiet ist.
Der Drahtseilakt zwischen Realität und und der Grenze zum übernatürlichen ist schmal und dieses abzugrenzen, nicht unbedingt einfach. Doch die Autorin hat es von Anfang an gut verstanden, dieses zu trennen. Was aber nicht heißt, daß man es nicht an der ein oder anderen Stelle anders wahrnimmt.
Bereits der Einstieg ist sehr gelungen und hat meine Neugier entfacht. Es ist so tragend, das man gleich wissen und ergründen möchte , was es mit dem ganzen auf sich hat.
Zentrale Personen hierbei sind in erster Linie Helen und Elias.
Zwei sehr unterschiedliche Personen, die doch auch über genug Ecken und Kanten verfügen, um authentisch zu wirken.
Besonders Elias hatte es mir angetan. Er hatte so eine Art an sich, die mich sofort in den Bann gezogen hat. Ich musste unbedingt wissen, was es mit seinem Hintergrund auf sich hat.
Helen hat mich vor allem mit ihrer Verletzlichkeit und ihrer Wandelbarkeit überrascht und auch berührt.
Beide machen im Laufe des Buches eine eigene Entwicklung durch, die sie spürbar verändert. Eine Veränderung die doch auch wichtig ist und sie stärker macht.
Beide glauben eigentlich nicht an Geister.
Doch ein Erlebnis stellt ihr Leben komplett auf dem Kopf und ändert einfach alles.
Ich war komplett fasziniert von dem ganzen Geschehen.
Teilweise fand ich es wirklich gruselig und hätte nicht unbedingt in der Haut der Protagonisten stecken mögen.
Doch zwischendrin merkt man auch den ganzen Schmerz, die Qual und die tiefe Traurigkeit die allem innewohnt.
Was hier zutage kommt ist wirklich nicht einfach zu verkraften und hat mir doch mehrere Schockmomente verpasst.
Besonders weil man hier hinter die Fassade blickt. Man möchte nicht mehr und doch kann man sich einfach nicht lösen.
Man zittert, man leidet und es ist einfach kaum zu ertragen, bei dem was sich hier offenbart.
Es ist schmerzlich, berührend und zeigt Dinge auf, die schrecklicher und abgründiger kaum sein können.
Mit unheimlich viel Gefühl hat die Autorin einen paranormalen Roman verfasst, der sowohl Vergangenheit, als auch Gegenwart einschließt und in dessen Verlauf, man irgendwann nicht mehr weiß, wohin mit seinen Emotionen.
Ein Roman der mich sehr gefordert hat und auch aufgrund der gut platzierten Wendungen, mich fassungslos und entsetzt dasitzen ließ.
Auch die Beschreibungen führen dazu, daß die eigene Fantasie ein Eigenleben entwickelt und man alles noch intensiver wahrnimmt. Das gibt dem ganzen nochmal eine völlig neue Dimension und man ist gefangen in einem Strudel voller Höhen und Tiefen, die es in sich haben.
Auf ganzer Ebene gelungen.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Helen und Elias, was ihnen mehr Raum und Tiefe verschafft.
Die Charaktere sind ausdrucksstark, lebendig und nehmen für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind gut nachvollziehbar gestaltet.
Die Atmosphäre ist mystisch und sehr geheimnisvoll, aber zugleich auch sehr traurig und düster.
Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge.
Der Schreibstil ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel passen sehr gut zum Inhalt des Buches.

Endlich etwas neues von der Autorin.
Mit ihrem paranormalen Roman hat sie mich zutiefst bewegt und in Abgründe schauen lassen, die schlimmer nicht sein könnten.
Auf sehr gefühlvolle Art und Weise entführt sie uns in eine Welt, die alles verändert.
Magisch, abgründig und voller Wendungen, die einfach alles anders machen.
Eine klare Leseempfehlung. 

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