Rezension: Maria Zaffarana – Getrübter Blick
Autor: Maria Zaffarana
Titel: Getrübter Blick
Seitenanzahl: 262
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform; Auflage: 1 (6. Dezember 2014)
ISBN: 978-1505395129
Ebook: 4,61€
Taschenbuch: 9,90€
Erhältlich: hier
Bilderquelle und Infos zum Buch: hier
Maria Zaffarana, Jahrgang 1973, war zehn Jahre lang als Promi-Reporterin
bei zwei Illustrierten tätig und promovierte nebenher in
Literaturwissenschaften. Sie machte sich 2009 als Freie Journalistin
selbstständig. Seit 2014 ist sie Chefredakteurin des Genießer-Magazins
CarpeGusta.de. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in
Köln.
Unter mariazaffarana.de finden Sie weitere Informationen
zur Person, Links zu Rezensionen und Hinweise auf bevorstehende
Veröffentlichungen.
Ein Psychothriller, in dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick
scheint! Die Begegnung mit der blinden Runa stößt in Robert das Tor zu
einer schleierhaften Welt auf. Der Journalist lässt sich von der
eigenwilligen jungen Frau in den Bann ziehen. Nicht Liebe zieht ihn
jedoch zu ihr hin; die beiden verbindet vielmehr eine tiefe
Seelenverwandtschaft. Dabei fühlt er sich von ihr anfangs gleichzeitig
auch abgestoßen – insbesondere, nachdem Runa ihm völlig unvermittelt
offenbart, dass er in Gefahr sei. Weshalb, das weiß sie zunächst selbst
nicht. Doch im Laufe der Zeit werden ihre Warnungen immer spezifischer.
Die orakelhaften Worte der Blinden lassen Robert fortan nicht mehr los.
Sie haben eine regelrecht hypnotische Wirkung auf ihn. Der ohnehin
gesundheitlich angeschlagene Robert gerät dadurch in einen Strudel
voller Selbstzweifel, Ängste und zermürbender Gedanken. Außer sich vor
Sorge macht seine Freundin Nina die vermeintliche Nebenbuhlerin für
Roberts Kummer verantwortlich und versucht, diese Freundschaft zu
unterbinden. Ninas Gefühle schlagen allerdings rasch in Hass und
Aggressionen gegenüber Runa um – so sehr, dass Robert beginnt, sich vor
der übermächtigen Nina zu fürchten. Wegen Runa kommt es zwischen ihr und
ihm immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen, bis die Situation
eines Tages eskaliert: Bei einem handfesten Streit bringt Robert Nina
um. Noch am selben Abend stellt er sich. Aber die Leiche ist auf
mysteriöse Weise verschwunden. Schlimmer noch: Es fehlt jegliche Spur
von ihr…
Robert führt ein ausgeglichenes Leben, er arbeitet als Jourmalist und ist seit einem Jahr mit seiner Freundin Nina zusammen.
Nur seine Gesundheit macht ihm Sorgen und bringt ihn an seine Grenzen.
Er kämpft mit Selbstzweifeln, Ängsten und Schlaflosigkeit.
Als er aus beruflichen Gründen die blinde Runa kennenlernt, ändert sich sein Leben schlagartig.
Er fühlt sich aus unerklärlichen Gründen zu ihr hingezogen.
Mit Nina gerät er ständig in Streit wegen Runa, bis es eines Tages eskaliert…
Ein Roman der völlig anders ist, als ich erwartet habe.
Aber er übt einen Sog aus, dem man nicht entkommen kann.
Man ist hin- und hergerissen zwischen aufhören und weiterlesen.
Ich habe natürlich weitergelesen und habe es nicht bereut.
Ich kann nicht behaupten, daß ich Robert sympathisch fand. Er wirkte auf mich viel zu undurchsichtig. Aufgrund seinen Selbstzweifeln, Ängsten und der Schlaflosigkeit.
Hatte ich nur einen Gedanken: Was hat er bloß?
Ich habe immer darauf gewartet, daß dieses Rätsel endlich gelöst wird.
Aber nichts.
Stattdessen machte er die Bekanntschaft mit Runa, was sein Leben für mich noch undurchsichtiger machte.
Runa ist eine Person, die auch sehr interessant ist.
Sie ist blind und hat sich ihre ganz eigene Welt erschaffen.
Als sie Robert kennenlernt, ändert das auch ihr Leben.
Auch sie fühlt sich eigenartigerweise zu ihm hingezogen. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft.
Zwei Seelen die sich gefunden haben.
Ich kann nicht sagen, daß ich dieses Buch, von vorne bis hinten spannend fand. Es war eher so, daß es eine gewisse Faszination ausübte. Es fesselte und lässt nicht mehr los.
Über dem ganzen Buch liegt eine düstere Atmosphäre.
Es ist sehr tiefgründig und geht unter die Haut.
Hier ist nichts wie es scheint.
Oft sieht man nur das, was man sehen möchte. Ich denke, daß trifft auch hier zu.
Die Spannung die hier herrscht ist eher unterschwelliger Natur.
Auch wenn vieles anfangs noch verwirrend ist, am Ende findet alles seinen Platz.
Hier war nichts vorhersehbar und das Ende war selbst für mich sehr überraschend.
Ein Buch das schockiert und uns nachdenklich zurücklässt.
Die Autorin hat hier ein wichtiges und schwieriges Thema aufgegriffen, daß aufwühlt.
Ihr ist es gelungen, den Kern dieses Buches sehr glaubhaft darzustellen.
Und das die Frage aufwirft: Was wissen wir von den Menschen, die wir kennen?
Alles in allem ein Buch, daß uns auf die Dinge aufmerksam macht, die wir sonst nicht sehen.
Den Schreibstil empfand ich als etwas langatmig, hin und wieder wurde mir zuviel drumherum geredet.
Dennoch war ich mit diesem in einem Rutsch durch.
Die Kapitel weisen eine normale Länge auf. Sehr schön fand ich, daß die Kapitel nicht numeriert waren. Sondern durch ein Symbol gekennzeichnet waren.
Wir erfahren alles aus Roberts Sicht.
Das bringt ihn uns zwar als Person näher. Aber mehr Sichtweisen wären mir lieber gewesen. So hätte man erfahren, wie die Umwelt Robert sieht. Und es hätte diesem Roman mehr Tiefe verliehen.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
Was Cover und Titel angeht, so spiegelt es genau den Inhalt des Buches wieder.
Also sehr passend gewählt.
Ein etwas anderer Psychothriller, der im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht.
Das Lesen fand ich etwas beschwerlich, aufgrund des Schreibstils.
Dennoch hat es mich enorm gefesselt und ich war in einem Rutsch durch.
Ein Buch, daß man nicht so leicht vergessen wird.
Es ist eins dieser Bücher, die erst im nachhinein wirken müssen.
Ich bin gespannt auf eure Meinungen.