[Rezension] James Patterson, David Ellis – Todesflammen

Autor: James Patterson, David Ellis
Titel: Todesflammen
Originaltitel: Invisible
Übersetzer: Helmut Splinter
Teil einer Reihe: /
Genre: Thriller
Erschienen: 19.Juni 2017
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3442484812
Seitenanzahl: 384
Preis: Broschiert 12,00€, Ebook 9,99€
Wertung:  4/5
Bildquelle/Cover: © Goldmann Verlag 

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„Alle halten die FBI-Analystin Emmy Dockery für verrückt. Nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester Marta beharrt sie darauf, dass es sich bei dem Feuer in deren Wohnung nicht um einen Unfall gehandelt hat, sondern um Brandstiftung mit mörderischer Absicht. Emmy ist besessen von der Idee, dass es eine Verbindung zu zahlreichen anderen Fällen gibt. Jede Nacht quälen sie Albträume eines alles zerstörenden Feuers. Aber keiner glaubt ihr, bis sie einen Hinweis findet, den niemand ignorieren kann – und der enthüllt, wie qualvoll ihre Schwester wirklich sterben musste …“

Quelle: © Goldmann Verlag

Dieser Thriller ist nicht das, was ich zunächst erwartet hatte, hat mich aber immer tiefer in einen undurchdringlichen Sog hineingezogen.
Emmy ist FBI-Analystin, derzeit aber vom Dienst suspendiert.
Der Tod ihrer Zwillingsschwester hat sie völlig aus der Bahn geworfen und sie ist der Überzeugung, es handele sich um Mord.
Doch ist dem tatsächlich so?
Oder macht sich Emmy etwas vor.
Interessant fand ich bei diesem Thriller die Perspektiven. Da wäre zum einen die von Emmy und zum anderen die von einer männlichen Person. Letztere erfolgt in Form von Tagebucheinträgen.
Emmy selbst ist eine sehr interessante Persönlichkeit. Auch wenn man ihren Schmerz nicht wirklich tief spürt, so hat er mich dennoch erreicht. Es ist ihre Art sich zu geben, sich dem Leser zu offenbaren.
Ihre Stärke und ihr Mut haben mir Respekt abgezollt. Egal wie schwierig es auch ist, sie gibt nie auf und geht ihren Weg immer weiter.
Was tun wenn keiner dir glaubt, du dir aber sicher bist, das es dennoch der Wahrheit entspricht?
Man macht weiter, egal wieviele Stolpersteine deinen Weg säumen.
Man wächst über sich hinaus und entwickelt sich währenddessen immer weiter.

Die Tagebucheinträge fand ich genauso faszinierend. Sie offbarten viel Intelligenz, Kalkül und Besonnenheit. Man möchte ergründen, wer dahinter steckt und was denjenigen antreibt.
Und vor allem möchte man wissen, wo die Ursache zu finden ist.
Die Atmosphäre empfand ich als sehr drückend , aber auch geheimnisvoll und düster.
Es ist schwer, kaum zu grreifen und man hat das Gefühl, man laufe durch einen Nebel der sich niemals lichtet.
Der Einstieg gelang mir gleich recht gut, auch wenn gerade im ersten Teil des Buches nicht allzu viel passiert und mitunter auch ein paar Längen entstanden.
Der fließende und stark einnehmende Schreibstil hat es mir leicht gemacht, durch die Seiten zu gleiten. Die kurzen Kapitel taten ihr übriges.
Die Taten an sich empfand ich als ziemlich genial.
Man grübelt die ganze Zeit ob es Morde oder tatsächlich nur Unfälle waren.
Man kommt auf keinen Nenner und ist hin- und hergerissen.
Je weiter ich kam, umso mehr Schmerz, und Qual empfand ich.
Ich empfand es nicht als allzu sehr tiefgründig, dennoch konnte ich mich gut in die Szenarie und die Charaktere hineinversetzen, sie verstehen und fühlen.
Es hatte etwas einsames und absolut abgründiges an sich, dem ich mich nicht entziehen konnte.
Und plötzlich zog auch die Spannung merklich an. Dabei ist diese eher unterschwellig spürbar und ist vor allem auf der psychologischen Ebene sehr gut ausgebaut.
Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, ich übersehen etwas, kann es nicht ganz greifen.
Es zog mich immer weiter in einen Strudel aus Beklemmung und schierer Verzweiflung.
Ich war der Lösung des Problems so nah und doch zwangen mich die gut platzierten Wendungen immer wieder zum umdenken.
Ich war völlig sprachlos und entsetzt darüber, wohin mich das Ganze führte und empfand es gleichzeitig als ziemlich genial.

Die Ermittlungen habe ich voller Interesse begleitet und jede Sekunde mitgefiebert und mitgezittert.
Das Ende habe ich nicht so kommen sehen, es hat mich überrascht und plötzlich haben sich die Blickwinkel auch nochmal verschoben.
Ein Thriller der anders als erwartet ist, voller Finesse und Abgründigkeit .
Bei dem man Gefahr läuft sich selbst zu verlieren und in einen Abgrund abzurutschen.
Aber obwohl mich dieser Thriller wirklich ziemlich begeistert hat, so habe ich doch eine gewisse Emotionaltität vermisst. Ich hätte mir einfach gewünscht, daß es mir noch ein Stück weit mehr unter die Haut gegangen wäre.
Die Hintergründe empfand ich jedoch als zufriedenstellend, meine Fragen wurden mir hinreichend beantwortet.
Ein Thriller, der so manches offenbart und eine blutige Mordserie hinter sich herzieht.

„Todesflammen“ ist ein sehr abgründiger und wendungsreicher Thriller voller Finesse und Düsternis.
Er hat mich in einen Sog fallen lassen, dem ich allein nicht entkam.
Besonders die düstere und schwere Atmosphäre passt hier perfekt zum Geschehen und hat mich auf ganzer Ebene mitgerissen.
Eine perfide und gleichzeitig genial ausgearbeitete Mordserie nimmt ihren Lauf und mittendrin die FBI-Analystin Emmy, die schweres durchmachen musste.
Ein Katz- und Mausspiel bei dem letztendlich nur einer den Kopf oben behalten kann.
Perfide, dramatisch und komplex.
Beklemmend, subtil, einnehmend.
Eine klare Leseempfehlung.

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