[Rezension] Chevy Stevens – That Night: Schuldig für immer

Autor: Chevy Stevens
Titel: That Night – Schuldig für immer
Originaltitel: That Night
Übersetzung aus dem amerikanischen von: Maria Poets
Teil einer Reihe: /
Genre: Thriller
Erschienen: 25. Juni 2015
Verlag: Fischer Verlag
Seitenanzahl: 464
ISBN: 978-3-596-03033-0
Preis: Taschenbuch 9,99€, Ebook: 9,99€
Wertung: 5/5
Bildquelle: Fischer Verlag

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„WENN DU SIE NICHT GETÖTET HAST, WER DANN?

Sie haben dich verurteilt. Wegen Mordes an deiner Schwester. Du weißt nicht, was in jener Nacht geschehen ist. Aber du weißt, dass der wahre Mörder irgendwo dort draußen sein muss. Und jetzt kommst du frei.“

Quelle: Fischer Verlag

Ich mag die Bücher von Chevy Stevens unheimlich gern und ich habe bereits ihrem neuen Werk entgegengefiebert.
Und ich war natürlich sehr gespannt über welche Thematik sie diesmal schreibt.
Kurz gefasst könnte man sagen, sie widmet sich dem Thema Mobbing.
Aber sie befasst sich auch mit der Frage um Schuld und Unschuld.
Aber auch Liebe und Geltungsbefürfnis spielen eine nicht ganz unerhebliche Rolle.
In ihrem Buch geht es um die junge Toni.
Sie wird in der Schule gemobbt und aufs übelste drangalsiert.
Bereits als ich diese Zeilen gelesen habe, standen mir schon Tränen in den Augen.
Ich fragte mich ständig, wie Böse ein Mensch sein kann, um so etwas zutun.
Ich fand keine Antwort.
Ein paar Monate später wird Toni des Mordes an ihrer Schwester angeklagt, zusammen mit ihrem Freund Ryan.
Aufgrund von Zeugenaussagen werden die beiden schuldig gesprochen.
Und da war ich noch fassungsloser.
Es ist schlimm wenn so etwas passiert.
Aber wie groß muss erst der Hass sein, um so etwas zutun?
Denn Toni ist unschuldig.
15 Jahre später kommt sie auf freien Fuß und schwört denjenigen zu finden, der es getan hat.
Wird sie es schaffen?
Ich fand dieses Buch unheimlich bewegend. Ich glaub so viel hab ich noch nie geweint bei einem Buch.
Tonis Geschichte geht wahnsinnig unter die Haut.
Mit jeder Zeile spürt man so viel Verzweiflung und Wut, dass man es kaum ertragen kann.
Ihre Geschichte wird uns in zwei Zeitebenen geschildert.
Immer wieder im Wechsel erfahren wir vom Jetzt, 15 Jahre später und wie alles begann.
Bis wir letztendlich in der Gegenwart angekommen sind und alles miterleben können.
dadurch das wir wirklich jede Einzelheit erfahren, ist dieses Buch unheimlich intensiv und nervenaufreibend.
Man gerät dabei schier selbst an seine Grenzen.
Ich musste das Buch auch zwischenzeitlich zur Seite legen, weil es einfach kaum auszuhalten war.
Man fühlt den Schmerz und die Verzweiflung förmlich am eigenen Leib.
Aber die Autorin erzählt uns auch viel über Familienbande, Vertrauen und die Polizeiarbeit.
Sehr eindrucksvoll fand ich auch den Gefängnisalltag geschildert.
Aber es zeigt uns auch auf, dass so eine Geschichte einen Menschen gewaltig verändern kann.
Die Frage ist aber immer, wie weit.
Obwohl ich den Verlauf doch recht vorhersehbar fand, hat mich das dennoch nicht gestört.
Chevy Stevens hat es trotz allem immer wieder geschafft einige Überraschungen mit einfließen zu lassen, mit denen ich nicht gerechnet habe.
Besonders das Ende hat mich dann noch mal ziemlich schlucken lassen.
Sie hat uns auch wieder gezeigt, dass man nie jemanden wirklich kennt.
Es ist erschütternd, wenn man die Abgründe der menschlichen Seele in diesem Buch erkennt.
Man kann es einfach nicht glauben, es ist zutiefst schockierend.
Mit diesem Werk ist der Autorin wieder ein richtiger Pageturner gelungen.
Ich bin absolut begeistert.
Sie schreibt psychologisch gesehen unheimlich gut.
Sie hat es geschafft bei mir sämtliche Emotionen freizulegen.
Ich konnte alles andere ausblenden.
Eine Geschichte die mich noch jetzt nicht loslässt.
Die Charaktere fand ich unheimlich gut dargestellt. Sie wirkten sehr authentisch auf mich.
Sie hatten eine Gesicht und somit auch Leben.
Einzig etwas seltsam fand, daß bei so einem Fall nur zwei Kleinstadtpolizisten ermittelt haben.
Allen voran hat mir natürlich Toni sehr gut gefallen. Sie ist auf Anhieb sympathisch.
Eine junge Frau die ein schweres Schicksal hat und nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens weilte.
Wir erfahren alles aus Tonis Perspektive, was mir unheimlich gut gefallen hat. Wir teilen ihre Gedanken und ihre Gefühle. Das gibt ihr eine unheimliche Tiefe.
Sie hat Ecken und Kanten und das macht sie authentisch.
Man fühlt sich ihr einfach nah.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend.
Auf mich hat das Buch einen regelrechten Sog ausgeübt.
Das Cover und auch den Titel finde ich sehr passend zum Buch gewählt.
Die einzelnen Kapitel haben eine normale Länge.

Mit ihrem neuen  Thriller ist der Autorin wieder ein wahrer Pageturner gelungen.
Man gerät dabei unheimlich an seine eigenen Grenzen.
Ein Buch das nicht loslässt und psychologisch gesehen unschlagbar gut ist.
Ich bin begeistert, für mich eines meiner Highlights.
Eine mehr als klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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