Hans-Rainer Riekers – Leybuchtmord (Ein Fall für Grote und Lessing – Band 4)


Kurzbeschreibung


In Ostfriesland endet ein schwerer Verkehrsunfall auf Bauer Tönsens Wiese und setzt damit eine Kettenreaktion in Gang, die die Auricher Sonderermittler Stefan Grote und Stine Lessing an ihre Grenzen bringt. Simon Wegmann wurde bei dem Unfall zwar nicht lebensgefährlich verletzt, doch kurze Zeit später ist seine Ehefrau Heike, die an sein Krankenbett geeilt ist, tot und er selbst verschwunden. Bei ihren Ermittlungen stoßen Grote und Lessing auf dunkle Geheimnisse Wegmanns und etliche ungeklärte Vermisstenfälle. Zudem gesteht Grote seiner jungen Kollegin, dass Heike Wegmann in seinem früheren Leben einmal eine Rolle gespielt hat. Als dann noch ein Zusammenhang mit einer in der Schleuse Leysiel aufgetauchten Leiche entdeckt wird, ergibt sich ein verstörendes Bild. Wer ist dieser Simon Wegmann? Mit Hilfe von Skipper, ihrem Kollegen aus Emden, lichtet sich langsam der Nebel. Erst jetzt wird ihnen die wahre Dimension dieses Falles bewusst: Es bleibt nicht bei zwei Toten und plötzlich ist sogar Stefan Grotes Leben in Gefahr…
Quelle: © Klarant Verlag


Meine Meinung


Nach langer Zeit brauchte ich einfach mal wieder einen leichten Ostfrieslandkrimi und da ich die Kommissare Lessing und Grote bereits seit Beginn ins Herz geschlossen habe, bot es sich für mich an, sie auf ihrem vierten Fall zu begleiten.
Zudem klang es so spannend, dass meine Neugier direkt geweckt wurde.

Hans-Rainer Riekers gelang es spielend leicht, mich mit seiner einnehmen und mitreißenden Art in den Bann zu ziehen.
Zudem schafft er eine wunderbare Atmosphäre, dass man sich direkt wohlfühlt.
Stine und Stefan brillieren wieder auf ganzer Ebene und zeigen dabei mehr von sich selbst.
Besonders Stefans Verletzlichkeit kommt hier sehr deutlich zutage. Wodurch einem klar wird, dass er auch nur ein Mensch mit Stärken und Schwächen ist, denn dieser Fall verlangt Ihm so einiges ab.
Stine punktet dagegen mit Souveränität und Einfühlungsvermögen. Sie beweisen damit wieder, was für ein eingespieltes Team sie sind.
Daneben fand ich Skipper und Hellinghaus unglaublich genial, immer ein lockerer Spruch auf den Lippen, was mich immer wieder zum schmunzeln brachte.
Ein besonderer Blickpunkt liegt auf den Charakteren.
Denn diese sind absolut authentisch und greifbar. Sehr einnehmend in ihrer Art und so gut zu spüren.
Egal ob Opfer, Täter oder Nebencharaktere, sie alle haben eine Geschichte zu erzählen und das manifestiert sich unmerklich.

In die Story selbst kam ich sofort gut hinein. Es macht auch gar nichts, wenn man die Bände davor nicht kennt. Denn die Fälle selbst sind abgeschlossen und darauf liegt auch der eigentliche Fokus.
Dieser Fall hat mich so einige Nerven gekostet.
Zunächst noch recht unspektakulär, regnet es plötzlich Leichen und man befindet sich mitten in einem perfiden Fall, bei dem es keinen Gewinner geben kann.
So viel Überheblichkeit, Ignoranz und Selbstverliebtheit hab ich selten erlebt. Da blieb mir direkt die Spucke weg.
Zunächst noch leicht verschwommen, kristallisiert sich immer mehr heraus, worum es hier wirklich geht.
Voll mit Niederträchtigkeit und Kalkül.
Recht bald wird auch der Kern dahinter klar.
Und ganz ehrlich, ich war sprachlos, erschüttert und schockiert zugleich.
Unsäglich schwer wiegt dagegen der menschliche und psychologische Aspekt, denn dieser scheint nichts wert zu sein.
So viel Trauer und Wut.
So viel Manipulation und Perfidität.

Stine und Stefan haben mich mit ihrer kontrollierten, aber dennoch einfühlsamen Art begeistert.
Besonders, weil es für Stefan persönlich wird und es ihm schwer im Magen liegt.
Der Autor greift hier eine Thematik auf, die ziemlich harter Tobak ist und mir wirklich zugesetzt hat.
Denn was da alles daran liegt, ist wirklich heftig. Es geht nicht nur um die Opfer, es geht um die Kreise ,die es zieht.
Scham, Verletzlichkeit und Stolz.

Ein enorm gut ausgearbeiteter Kriminalroman der mich erneut wieder sehr beeindrucken und begeistern konnte.
Denn der Autor blickt hinter die Fassaden und zeigt, was man mit bloßem Auge nicht sieht.
Ich bin gespannt, womit er sich als nächstes befasst.


Fazit


Für Stine Lessing und Stefan Grote geht es in Runde Nummer vier und diese wird sehr persönlich.
Ein sehr gut ausgearbeiteter Kriminalroman, der weite Kreise zieht und dabei unaussprechliches zutage fördert.
Ich war sprachlos, erschüttert und schockiert zugleich.
So viel Kalkül, so viel Empathielosigkeit.
Menschlichkeit, die einfach nichts mehr wert ist.
Mir fehlen die Worte.
Mich hat er mit diesem Ostfrieslandkrimi wieder absolut begeistern, überzeugen und berühren können.
Ich bin jetzt schon gespannt, womit er sich als nächstes befasst.


Buchdetails


Quelle: © Klarant Verlag

Autor: Hans-Rainer Riekers
Titel: Leybuchtmord
Teil einer Reihe: Ein Fall für Grote und Lessing – Band 4
Genre: Ostfrieslandkrimi
Erschienen: 22. September 2021
Verlag: Klarant Verlag
ASIN : B09GCQB74N
ISBN-10 : 3965864416
ISBN-13 : 978-3965864412
Preis: Ebook 3,99€, Taschenbuch 11,99€
Seitenanzahl: 200
Wertung: 5/5
Bildquelle/Cover: © Klarant Verlag


Seriendetails


Ein Fall für Grote und Lessing

Der erfahrene Hauptkommissar Stefan Grote weiß zuerst nicht so recht, was er von der hübschen Kriminalanwärterin Stine Lessing halten soll: zu zierlich, zu modisch für den Polizeidienst. Doch schon bald merkt Grote, dass seine junge Kollegin hochintelligent ist, die beiden wachsen zu einem echten Team zusammen. Allerdings hat Stine eine Schwäche, die sie bislang geschickt verbergen konnte: In bestimmten Grenzsituationen, unter hohem Druck und bei Gefahr, wird sie von ihrer Angst eingeschnürt und ist zu keiner rationalen Handlung mehr fähig.

Nach ihrem ersten gemeinsamen schicksalhaften Mordfall auf der Nordseeinsel Juist werden Grote und Lessing als Sonderermittler nach Aurich versetzt. In ganz Ostfriesland gehen sie nun dem Verbrechen auf die Spur.

  1. Dünenhausmord
  2. Emsdeichmord
  3. Springfluttod
  4. Leybuchtmord

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

zwei + dreizehn =