Gereon Krantz -. Unter pechschwarzen Sternen
Kurzbeschreibung
In Berlin wird die Leiche einer Frau gefunden, mit Messerstichen übersät und grausig in Szene gesetzt. Ein Ritualmord? Die Tat eines psychisch Kranken? Der Auftakt einer Mordserie, die die Hauptstadt in Atem halten wird? Den Fall übernehmen zwei Kommissare, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die perfektionistische und ehrgeizige Claudia Vogt und Thomas Harder, ein Alkoholiker mit Todessehnsucht, der nach einem Disziplinarverfahren gerade den Dienst wieder angetreten hat.
Die Zusammenarbeit erweist sich als schwierig. Während Vogt sich beinahe besessen an die Dienstvorschriften hält, scheut Harder nicht davor zurück, auf der Jagd nach dem Mörder alle Regeln zu brechen. Immer wieder geraten die beiden aneinander und stehen sich selbst und der Lösung des Rätsels im Weg. Aber wenn sie den Täter fassen wollen, müssen sie ihre Konflikte überwinden. Und ihnen läuft die Zeit davon: Alles deutet darauf hin, dass es nicht bei diesem einen Mord bleiben wird.
Quelle: © Pro Talk Verlag
Meine Meinung
Dieses Buch wurde mir von einer Bekannten ans Herz gelegt und somit wagte ich den Sprung ins Ungewisse.
Vorweg muss ich wirklich anmerken, dass dem Autor hier wirklich ein herausragendes Debüt gelungen ist. Ich fürchte ja fast, er hat den Teufel im Blut.
Er geht mit so viel Finesse und Kalkül zu Werke, das es mich immer wieder erstaunt hat.
Das Cover mag ich jetzt , wo ich den Inhalt des Buches kenne, total gern. Denn es passt perfekt zur Story und spiegelt den Inhalt gekonnt wieder. In der Buchhandlung wäre es mir jedoch eher weniger aufgefallen.
Dank des sehr lebendigen und mitreißenden Schreibstils des Autors, hat mich die Story auch sofort gepackt.
Bereits der Beginn war äußerst beklemmend und nervenzehrend, was mich ordentlich auf Trab brachte.
Nach diesem doch sehr prägnanten Einstieg, wird zu den Ermittlern gewechselt, was mir äußerst unterhaltsame Stunden beschert hat.
Denn die beiden doch sehr unkonventionellen Ermittler stechen doch recht deutlich heraus. Vogt und Harder scheinen nur wenig zusammenzupassen, was einen ordentlichen Kontrast gibt.
Vogt doch eher zugeknöpft und unnahbar, Harder macht sein eigenes Ding und zwar nach seinen eigenen Methoden. Das alles schwört Konflikte förmlich herauf, sorgte aber auch dafür, daß man die beiden unheimlich ins Herz schließt.
Bei Harder wusste ich oft nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Sarkasmus und trockener Humor geben dem ganzen noch eine spezielle Note.
Was mir hier jedoch gut gefallen hat, der Autor schenkt den Ermittlern genauso viel Aufmerksamkeit wie dem Täter. Dadurch wird es sehr tiefgründig und facettenreich. Die Charaktere sind dabei äußerst authentisch und tragen mehr Dämonen in sich, als man für möglich halten würde.
Ich brauchte etwas, damit ich mich emotional darauf einlassen konnte. Aber ab einem gewissen Punkt gab es für mich kein Halten mehr und ich hab es einfach nur noch gefeiert.
Wie erfahren hier auch unterschiedliche Perspektiven, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt. Dadurch ist die Handlung auch nicht eindimensional und weitet sich immer mehr aus.
Bis zum Ende war es für mich wirklich unvorhersehbar, was mich wirklich erstaunt hat.
Dafür scheint der Autor , der Psyche des Täters auf die Spur zu gehen.
Man kommt in Berührung mit Wahnsinn, Gier und Besessenheit.
Das gab dem Ganzen eine sehr düstere Aura und konnte mich durchweg komplett im Atem halten.
Es hatte aber auch eine große Verletzlichkeit ansich,besonders wenn man das komplette Ausmaß begreift und verinnerlicht.
Das ist ein Punkt der mich wirklich beschäftigt und nicht losgelassen hat.
Wie leicht man zu beeinflussen ist und wie leicht man vom Weg abkommen kann, ohne das man es überhaupt erst realisiert.
Es ist auch nicht allzu blutig , was mich doch sehr überrascht hat. Dennoch lässt es nicht kalt. In keinster Weise.
Mich hat es immens schockiert, mit welchem Antrieb und welcher Gerissenheit und scheinbarer Empathielosigkeit , der Täter agiert hat.
Es macht ihn nicht nur immens gefährlich. Er scheint dadurch auch unbesiegbarer.
Haben die Ermittler da überhaupt eine Chance?
Dem Autor gelang es einige Wendungen einzuweben, die mich absolut überrascht haben. Zudem erfährt man allerlei Hintergründe, was bei mir für ordentlich Stoff zum nachdenken sorgte.
Obwohl der Autor einem gewissen Schema folgt, so entsteht hier auch etwas eigenständiges.
Das letzte Drittel war immens spannungsgeladen. Es ging Schlag auf Schlag und ich wusste teilweise nicht, wo oben und unten ist.
Das Ende sorgt definitiv dafür, daß ich unbedingt mehr davon möchte.
Schlussendlich ein herausragendes Debüt, das mich vollkommen begeistert und mitgerissen hat.
Unbedingt mehr davon.
Fazit
Ein unkonventionelles Ermittlerpaar und ein Täter, dem scheinbar nicht beizukommen ist.
Die Dunkelheit sucht und findet ihren Weg.
Egal wie. Egal wo. Egal wann.
Gereon Krantz ist hier ein herausragendes Debüt gelungen, das mich immer mehr begeistert und mitgerissen hat.
Sarkasmus, trockener Humor und kein Charakter, der frei von inneren Dämonen ist.
Unbedingt mehr davon.
Buchdetails
Autor: Gereon Krantz
Titel: unter pechschwarzen Sternen
Teil einer Reihe:
Genre: Kriminalroman
Erschienen: 6. November 2017
Verlag: Pro Talk Verlag
ISBN-10: 3939990442
ISBN-13: 978-3939990444
Seitenanzahl: 400
Preis: Taschenbuch 14,90€, Ebook 4,99€
Wertung: 5/5
Bildquelle/Cover: © Pro Talk Verlag