Timo Leibig – Blasse Spuren (Leonore Goldmann ermittelt 2)
Kurzbeschreibung
Eine alte Geschichte, ein verschwundener Wanderer und ein frisch geharktes Grab …
Der neue Krimi von Bestsellerautor Timo Leibig
Luisa Mäderer kämpft mit den Geistern der Vergangenheit. Die Suche nach ihrem Vater, der vor 33 Jahren spurlos verschwand, scheint aussichtslos – bis ihr ein ominöses Paket zugestellt wird. Voller neuer Hoffnung beauftragt sie Privatdetektivin Leonore Goldmann.
Leonore nimmt umgehend die Ermittlungen auf und reist ins Allgäu, wo sich die Spuren von Luisas Vater einst verloren. Doch einige alte Bekannte leben dort noch, und Leonore beschleicht schnell das Gefühl, dass sie mehr wissen, als sie zugeben. Und dann ist da noch der Inhalt jenes Pakets, der sie alle in helle Aufregung versetzt …
Quelle:© Timo Leibig
Meine Meinung
Das erste Mal , dass ich ein Buch mit Leonore Goldmann lese, das nicht Teil der Goldmann und Brandner Reihe ist. Dabei ist das schon der zweite Fall, in dem Leonore als Detektivin agiert.
Ich kann aber ohne Probleme zusichern, das diese beiden Bände unabhängig voneinander lesbar sind.
Bereits die Goldmann und Brandner Reihe fand ich unglaublich toll. Und wichtig ist dabei wirklich, das man diese beiden Reihen nicht miteinander vergleichen sollte. Denn sie sind völlig unterschiedlich gezeichnet.
Aber auch Leonore alleine , kann sich definitiv sehen lassen und oh Freude, selbst Walter bekam einen kleinen Auftritt, was ich unglaublich klasse fand.
Aufgrund dessen das man überwiegend Leonore begleitet, dringt man immer tiefer in sie sein. Auf mich wirkte sie sehr einsam und nicht völlig zufrieden mit ihrer Situation. Die Polizeiarbeit fehlt ihr , das merkt man mit jeder Zeile und irgendwie hat man das Gefühl, sie hätte einen Teil von sich selbst verloren. Dennoch sollte sie nicht immer so hart mit sich selbst ins Gericht gehen und einfach nach vorn schauen.
Leonore hat mich teilweise wirklich nachdenklich gestimmt. Ihre Art, ihren Charakter, ihre Art Emotionen rauszulassen, mochte ich unglaublich gern. Eine sehr vielschichtige Persönlichkeit, die noch längst nicht alles rausgelassen hat.
Aufgrund des leichten und fesselnden Schreibstils des Autors war ich in einem Rutsch durch.
Timo Leibig versteht es die passende ländliche Atmosphäre des Allgäus zu schaffen. Was auch sprachlich gesehen sehr gut zum Ausdruck kommt. Das ganze hat einen Charme, dem man sich schwerlich entziehen kann.
Das Rauhe und Wilde, das dabei hervorkam, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Dabei agieren die Personen teilweise sehr impulsiv und auch etwas jähzornig.
Interessant fand ich hier tatsächlich, das man hier als Fremder , in dem Fall Leonore, nicht allzu leicht Zutritt bekommt.
Demzufolge muss sich Leonore doch ziemlich anstrengen, um in ihrem Fall weiterzukommen und der ist nicht ohne.
Vergangenheit wird zur Gegenwart.
Ein ominöses Paket und längst verschüttete Geheimnisse werden zum Feind.
Ich muss zugeben am Anfang brauchte ich etwas um richtig durchzublicken. Denn ganz so einfach war es nicht.
Anfangs war auch alles noch sehr gemütlich und vor allem vom Flair der Ermittlungsarbeit geprägt. Was manchmal doch etwas trocken sein kann. Aber keinesfalls langweilig.
Dabei führten die Ermittlungen in verschiedene Richtungen und ich war nicht sicher, welche die Richtige ist.
Doch was sich dahinter verbarg sprach von Missgunst, Egoismus und gleichzeitig einer gewissen Tragik und Dramatik.
Ein Fall der uns in Gewässer führt, die nicht so durchschaubar sind, wie es zunächst scheint.
Es steckt viel mehr dahinter als Boshaftigkeit und Niedertracht. Eine gewisse Traurigkeit lässt sich nicht leugnen und ohne es zu wollen, konnte ich alle Beteiligten wirklich gut verstehen, ebenso ihre Handlungen nachvollziehen.
Der Mensch lässt sich nicht in Gut oder Böse gliedern. Es sind erst die Facetten dessen, die uns erst menschlich werden lassen. Das verleiht auch diesem Kriminalroman wirklich viel Authentizität und Lebendigkeit.
Die Auflösung war nicht allzu überraschend. Der Autor hat es jedoch geschafft, ordentlich Spannung und Wendungen reinzubringen, das ich praktisch am Buch festgeklebt habe.
Auch auf psychologischer Ebene bringt es einige Denkanstöße mit sich und das bringt doch ordentlich zum sinnieren.
Wie oft hinterfragen wir etwas? Wie oft nehmen wir immer gleich das schlechteste und schlimmste an?
Wie oft fragt keiner nach dem davor oder danach?
Das sind Dinge, die mich doch traurig machen und gleichzeitig so viel darüber aussagen, wie Menschen ticken und wie sie handeln.
Von meinem ersten Ausflug in die Welt vom Leonore bin ich absolut angetan. Mir kam nur etwas das Privatleben von Leonore zu kurz.
Einfach das perfekte Buch für zwischendurch.
Fazit
Geheimnisse, Vergangenheit und ein ominöses Paket.
Leonores neuester Fall ist spannend, interessant und voller Facetten.
Es bringt zum mitfiebern und zeigt, daß wir nie vor niederträchtigen Aspekten der Menschlichkeit gefeit sind.
Sehr herzerwärmend, aber auch erschütternd.
Perfekt für zwischendurch.
Buchdetails
Autor: Timo Leibig
Titel: Blasse Spuren
Teil einer Reihe: Leonore Goldmann ermittelt – Band 2
Genre: Thriller
Erschienen: 01. September 2019
Verlag: Independently published
ISBN-10: 1689933925
ISBN-13: 978-1689933926
ASIN: B07X2WMM2G
Seitenanzahl: 208
Preis: Taschenbuch 9,99€, Ebook 0,99€ (Einführungspreis)
Wertung: 4/5
Bildquelle/Cover: © Timo Leibig
Seriendetails
Leonore Goldmann ermittelt
- Nacht im März
- Blasse Spuren