Fredrik P. Winter – Moosgrab


Kurzbeschreibung


Suchtrupps durchkämmen die Wälder am Fuße des gigantischen Wasserfalls von Trollhättan nach der kleinen Mira. Plötzlich blitzt ihre rote Jacke durch die Bäume. Doch statt Mira finden sie eine fast verrottete Kinderleiche, eingehüllt in das Kleidungsstück.

Fünfundzwanzig Jahre zuvor ist an dieser Stelle schon mal ein Kind verschwunden. Die zwölfjährige Anna sei in den Fluss gestürzt und ertrunken, so berichteten ihre Schulfreunde. Nun erweist sich diese Aussage als Lüge. Und aus den Kindern von damals sind Verdächtige geworden, die sich immer unerbittlicher gegenseitig die Schuld zuschieben.
Quelle: © HarperCollins Verlag


Meine Meinung


„Moosgrab“ von Fredrik P. Winter hat mich vom Klappentext her total angesprochen.
Daher war es auch kein Wunder, dass ich es direkt verschlingen musste.

Der Schreibstil des Autors ist sehr fesselnd und einnehmend. Zudem webt er hier eine sehr drückende und beklemmende Atmosphäre ein.
In dieser Story bekommen wir es mit Kristina, Maria, Robert und Erik zu. Deren Perspektive wir immer abwechselnd erfahren, was durchaus abwechslungsreich gestaltet ist.
Wirklich sympathisch ist leider niemand der vier, was aber nicht heißt, dass man keine tiefere Bindung zu ihnen aufbauen kann.
Allesamt sind sie irgendwo verloren gegangen. Es gab einen Punkt, an dem etwas zweifellos in Ihnen kaputt gegangen ist.
Ihr Leben entwickelte sich völlig anders als erwartet. Und gerade dieses Wissen, als auch die Hintergründe sind durchaus beklemmend und tragend. Und trotzdem sind sie zu nachgiebig, hinterfragen viel zu wenig und wirken oft sehr eindimensional.

Der Einstieg gefiel mir richtig gut und ich war direkt gefangen.
Ein verschwundenes kleines Mädchen und vier Menschen, die ein Geheimnis teilen.
Die Idee dazu hat mir richtig gut gefallen, auch wenn sie an sich nichts Neues darstellt.
Der Autor hält sich auch nicht mit langen Vorreden auf und kommt direkt auf den Punkt.
Was dazu führt, dass man die Charaktere sehr intensiv kennenlernt.
Dabei ist man erstaunt, aber auch erschüttert, wie sich ihre jeweiligen Leben entwickelt haben.
Dabei lässt sich auch eine gewisse Traurigkeit und Taubheit nicht abschütteln.
Besonders Eriks Schicksal hat mich nicht kalt gelassen.
Der Autor widmet besonders den psychologischen Aspekten sehr viel Raum. Wodurch auch deutlich wird, wie getrieben und verzweifelt sie sind.
Dabei hat man bis zum Schluss keine Ahnung, wer hinter allem steckt.
Auch wenn es sich langsam aber stetig herauskristallisiert.
Erschüttert war ich jedoch über den Wahnsinn, den Manipulationen, der puren Machtgier, als auch dem Egoismus.
Der Autor macht sehr gut klar, dass Geheimnisse dich immer zum Opfer machen. Egal ob du möchtest oder nicht.
Aber auch wie leichtgläubig und naiv Menschen sind, wenn sie am verletzlichsten sind.
Das Ende war an sich richtig gut, aber es gab auch Aspekte dabei, die zu einfach waren und deshalb weniger mit einem Wow Effekt punkten.
Insgesamt aber sehr lesenswert. Weil man seine Augen von diesem perfiden und manipulativen Psychospiel nicht lassen kann und es im Nu inhaliert.
Hier kommt der Autor weniger mit blutigen Details,als vielmehr mit ruhigen aber intensiven Spannungsmomenten aus.


Fazit


„Moosgrab“ von Fredrik P. Winter ist ein perfider und manipulativer Psychothriller, der seine Fährten geschickt legt und bis zum Ende unvorhersehbar ist.
Dabei geht es dem Autor um die psychologischen Aspekte, die er gekonnt ausgearbeitet hat.
Lediglich das Ende lässt mich etwas zwiegespalten zurück.
Beklemmend, perfide und manipulativ.
Absolut lesenswert.


Buchdetails


Quelle: © HarperCollins Verlag

Autor: Fredrik P. Winter
Titel: Moosgrab
Originaltitel: Olycksfåglar
Übersetzer: Ulla Ackermann
Teil einer Reihe: /
Genre: Thriller
Erschienen: 24. Januar 2023
Verlag: HarperCollins
ISBN-10: 3365001212
ISBN-13: 978-3365001219
Seitenanzahl: 400
Preis: Taschenbuch 12,00€, Ebook 8,99€,
Wertung: 4/5
Bildquelle: © HarperCollins Verlag

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