Jutta Maria Herrmann – Wähle den Tod


Kurzbeschreibung


Ein düsterer Psycho-Thriller über Schuld und Rache vor Berliner Kulisse – Jutta Maria Herrmann in Bestform!

Jana Langenfeld hat alle Brücken zu ihrem alten Leben eingerissen. Als liebevolle Gattin und Mutter lebt sie vor den Toren Berlins. Niemand ahnt, dass Jana nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. Doch als sie eines Morgens den Familienhund tot im Garten findet, kehrt die Angst zurück, und mit ihr die Erinnerung an ein längst vergangenes Unrecht. Dann verschwinden Janas Kinder, und Jana muss erkennen: Wenn dich die Vergangenheit einholt, wird die Gegenwart zur Hölle auf Erden …

Quelle:© Knaur Verlag


Meine Meinung


Jana führt ein perfektes Leben. Ein Leben wie es nicht besser sein könnte.
Bis zu dem Moment, als die Saat der Gewalt und unaufhaltsamen Bedrohung in ihr Leben einzieht.
Die Momente verdichten sich und plötzlich ist nichts mehr wie es war.

Jutta Maria Herrmann ist hier ein wirklich gut ausgearbeiteter Psychothriller gelungen, der bei jeder Zeile die Nackenhaare zu Berge stellen lässt.
Angefangen bei den Charakteren, die ich wirklich enorm interessant fand. Natürlich steht mehr oder weniger Jana im Fokus. Man baut die meiste Bindung zu ihr auf.
Jana ist, schwierig. Ich denke, das fasst sie wirklich gut zusammen. Eine Frau, die ich tatsächlich zu keinem Zeitpunkt durschauen konnte. Ich hatte kein Mitgefühl für sie. Ehrlich gesagt hat sie mich ziemlich geschockt mit ihrer Art. Doch was maße ich mir an, ihr Leben zu verurteilen. Wie könnte ich.
Jana hatte einfach einen sehr egoistischen Wesenzug an sich, den ich einfach nicht mochte.
Doch abseits ihrer Schuldgefühle merkt man deutlich, wie sehr sie ihre Kinder liebt.
Gewisse Alltagsumstände jedoch, haben mich immer wieder ins grübeln gebracht.
Dadurch das ich selbst Mutter bin, kann ich dies gut nachvollziehen und kam bei einigen Szenen tatsächlich ziemlich ins stolpern.
Insgesamt wurde mit Jana eine sehr interessante Protagonistin entwickelt, die nicht zwingend Sympathiepunkte sammelt. Und obwohl sie so ist, ist man dennoch unwiderruflich an die Handlung gebunden.
Man kann nicht aufhören mit lesen.
Spürt dieses Brennen, diese Verzweiflung und Angst.
Kann sich dem nicht entziehen und zittert förmlich jede Sekunde mit.
Mit großer Emotionalität gelingt es der Autorin aufzuzeigen, das nichts im Leben sicher ist.
Vergangenheit ist Vergangenheit.
Sie zeigt sich immer, wenn die Zeit dafür reif ist.
Schuld lässt sich nicht einfach wegwischen, als wäre sie nie dagewesen.
Sie ist wie ein Parasit, der sich immer weiter ausbreitet und immer mehr einfordert.

Diese Geschichte ist tatsächlich nicht spurlos an mir vorübergegangen.
Ich habe große Angst, Verzweiflung und Wut empfunden.
Aber nicht so, wie man letztendlich erwarten würde.
Es hat mich innerlich richtig getroffen, was mir hier unterkam. Es tat weh, brachte mich ins grübeln und straucheln.
Die Autorin bringt hier sehr interessante Ansätze zum Vorschein, die mich wirklich gefesselt und nicht losgelassen haben.
Ein Psychothriller, der tatsächlich das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Sie schreibt dabei sehr leicht und bildhaft, wodurch ich in einem Zug durch war.
Jede Zeile Spannung pur. Trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit,hat es die Autorin dennoch geschafft mich zu überraschen. Es gab einige Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen.
Sie offenbart so viel Verletzlichkeit,Abgründe die tiefer kaum kein könnten und präsentiert uns dabei Charaktere die authentischer und greifbarer kaum sein könnten.Besonders die Kinder gingen mir wirklich ans Herz. Mit ihnen hab ich wohl am meisten mitgefiebert. Schade dagegen empfand ich, das Janas Ehemann bei dem Ganzen etwas unterging und einfach blass blieb. Dadurch fehlte mir ein gewisses Verständnis in seinen Handlungen.
Insgesamt jedoch konnte ich sie in all ihrem Facettenreichtum erleben und das spüren, was sie ausmacht.

Die Handlung empfand ich als sehr vielschichtig und abwechslungsreich. Man erfährt hierbei unterschiedliche Perspektiven,was gerade den emotionalen Aspekt sehr erhöht und dadurch die Spannung auch höher steigen lässt.
Mit kleinen Spitzen schafft es die Autorin, bei der Handlung immer wieder Zweifel aufkommen zu lassen.
Zweifel, die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Zweifel, die noch mehr Bedrohungen in den Raum stellen.
Wahnsinn und Hoffnung reichen sich die Hand. Ein Konstrukt, das seine eigene Hölle schafft.
Im letzten Drittel kam besonders Tempo in die Handlung und ich war absolut gefesselt und überrascht.
Mit so einem Finale habe ich tatsächlich nicht gerechnet. Aber es hat einfach perfekt gepasst, um glaubwürdig zu sein.

Schlussendlich ist hier ein großartiger Psychothriller entstanden, der bis auf kleinere Schwächen auf ganzer Ebene begeistert und überrascht.
Ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Werk der Autorin.

 


Fazit


„Wähle den Tod“ ist ein ausgesprochen gut ausgearbeiteter Psychothriller, der unter die Haut geht und das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Eine spannende, durchweg abwechslungsreiche Handlung und absolut interessante Charaktere, die einiges im Leser auslösen.
Ein Psychothriller der aufzeigt, wo die wahre Angst begraben liegt.
Psychologisch gesehen wirklich gut ausgearbeitet. Auf diese Art und Weise, kommen Emotionen zum Vorschein, die man nicht unbedingt erwarten würde.
Es hat mich enorm gefesselt und zum grübeln gebracht.

 


Buchdetails


Autor: Jutta Maria Herrmann
Titel: Wähle den Tod
Teil einer Reihe: /
Genre: Psychothriller
Erschienen: 2.September 2018
Verlag: Knaur Verlag
ISBN: 978-3-426-51998-1
Seitenanzahl: 304
Preis: Taschenbuch 9,99€, Ebook 9,99€
Wertung: 5/5
Bildquelle/Cover: © Knaur Verlag

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