[Rezension] Nicole Böhm – Die Chroniken der Seelenwächter: Der Feind in mir

Autor: Nicole Böhm
Titel: Die Chroniken der Seelenwächter: Der Feind in mir
Teil einer Reihe: Die Chroniken der Seelenwächter – Band 18
Genre: Urban Fantasy, Fantasy
Erschienen: 7.November 2016
Verlag: Greenlight Press
Seitenanzahl: 218
Preis: Ebook 2,49€
Wertung: 5/5
Bildquelle/Cover: © Greenlight Press 

Sowie bei allen anderen Onlinehändlern erhältlich

„Für Akil zählt es: Hat er die richtige Entscheidung getroffen und den Dämon für immer gebannt, oder geht das Chaos erst los?
Auch Keira muss sich diese Frage stellen. Gemeinsam mit ihrer Erzfeindin reist sie auf Logans verlassenes Anwesen und sucht nach einer Möglichkeit, Jaydee zu finden. Noch weiß sie nicht, wie sehr ihre Hilfe vonnöten ist, denn Jess ist Anthony mittlerweile hilflos ausgeliefert. Auch Jaydee kann nichts mehr tun, um die Situation zu entschärfen. Gelähmt und unfähig zu handeln, muss er mit ansehen, wie Jess in Lebensgefahr schwebt.

Weitere Infos
www.die-seelenwaechter.de
www.twitter.com/Seelenwaechter

Quelle: © Greenlight Press

Eigentlich wollte ich ja noch etwas pausieren, aber kurzerhand habe ich Band 18 so ganz spontan doch noch gelesen.
Und jedes Mal denke ich, mehr geht nicht. Und doch schafft es die Autorin immer wieder, mich zu überraschen und auch zu begeistern.
Dieser Band ist vor allem düster, schwarzmagisch und absolut unheilvoll. Die Atmosphäre zaubert förmlich düstere Wolken am Himmel hervor, die selten etwas gutes zu bedeuten haben.
Und das macht sich auch sehr gut im Inhalt bemerkbar.
Dabei kämpft man auch hier wieder an verschiedenen Fronten. Sei es nun Jess/Jaydee, Akil oder auch Keira. Aus deren Perspektive man auch hier wieder alles erfährt.
Letztere hat mich besonders gefordert. Was vielleicht auch damit zutun hat, das sie mir in den letzten Bänden sehr ans Herz gewachsen ist. Ich mag einfach ihre Art und das was sie ausmacht. Mit Coco zusammenzusein bedeutet selten etwas gutes. Auch wenn ich diese ebenfalls sehr schätze. Aber es schwört das Unheil und die Dämonen förmlich herauf.
Doch das, was im Endeffekt tatsächlich mit Keira geschehen ist und welchen Weg sie hier gehen muss, darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet. Ich weiß jetzt nicht so recht, ob es mir gefällt. Das muss wahrscheinlich erst noch die Zukunft entscheiden. Aber Fakt ist, sie war sehr beeindruckend und ist auch hier nochmal enorm über sich hinausgewachsen. Ich hatte ein glückseliges Lächeln auf dem Lippen und gleichzeitig hat mich das Ganze auch unsagbar wütend gemacht. Dem ganzen Gefühlssturm der sich hier zusammenbraute, war man nur schwerlich gewachsen. Und dann die ganze Zeit empfindet man einfach nur Angst, Mitgefühl und unsagbare nie endende Verzweiflung. Sie hat sich förmlich an meiner Haut festgekrallt, so intensiv war sie. Aber gleichzeitig wurde man auch mit einem enormen Wissen überflutet, das alles nochmal neu ordnet.
Bei Jaydee ging es mir nicht viel anders. Ich liebe ihn wirklich, ja das tue ich. Aber hier fiel es mir enorm schwer. In all seiner Klarheit wurde mir nochmal seine dunkle Seite vor Augen geführt, die einfach nur Entsetzen und namenlose Wut fördert. Man denkt sich dann einfach nur, wie kann ich mich ihm trotzdem so nahe fühlen. Ich schätze mal, ich tue es wie Jess. Denn nur so ist es scheinbar möglich. Jaydees Seite ist zwar ziemlich erschreckend und nicht unbedingt leicht zu ertragen. Und dennoch flimmert da etwas wunderschönes hervor. Es ist nicht ganz greifbar und dennoch ist es da.
Das gibt Hoffnung, Hoffnung auf ein später.
Und auch bei ihm gibt es neues zu entdecken. Teilweise war ich doch etwas überrascht, aber es hat mir gefallen.
Auch Jess hat mir wieder sehr gut gefallen und einiges in mir berührt. Man kann es nicht beschreiben. Man muss sie einfach erleben und verinnerlichen.
Auch hier war der Schreibstil wie gewohnt angenehm fließend, lebendig und absolut bildgewaltig.
Dieser Band ist enorm actionreich und hat mich so einige Male an meine Grenzen gebracht.
Es passiert so vieles, was man nicht möchte und doch ist man ihm hilflos ausgeliefert.
Ich mag auch diese Seite sehr gern. Einfach weil sie das Dahinter auch sehr gut aufzeigt und auch weil nicht immer alles nur schön und glanzvoll sein kann.
Man erfährt hier einiges Neues und zugleich dringt man tiefer in die Oberfläche vor. Man kann vieles verstehen und auch nachvollziehen.
Man führt einen stetigen Kampf, dem man kaum gewachsen ist und der immer wieder neue Ängste heraufbeschwört. Aber man gewinnt auch Stärke und Kraft daraus und schöpft aus diesem.
Zum lachen oder gar lieben gab es hier nicht viel. Was auch nicht wirklich gut gepasst hätte. Dafür ist es einfach zu düster und zu quälend.
Nicole Böhm ist hier einen gewaltigen Schritt weitergegangen, auch wenn man es zunächst nicht sieht. Aber ich denke, es ist ein entscheidender Schritt für die Folgebände, den man einfach gehen muss.
Aber auch wenn es unheilvoll ist, man fühlt sich den Charakteren nahe und liebt sie gerade hier,mehr als je zuvor.
Ich hab unglaublich mit ihnen gelitten, gefiebert und ungeweinte Tränen vergossen.
Ein Band der zwar ziemlich komplex ist, aber seinen roten Faden behält und so einiges heraufbeschwört.
Auch diesmal wieder auf ganzer Ebene gelungen.

„Der Feind in mir“ verrät eigentlich schon alles über diesen Band.
Ich mag das Cover nicht, weil ich Anthony nicht mag, auch wenn er durchaus vielseitig ist.
Es ist düster, unheilvoll und schwarzmagisch.
Er zieht runter und zugleich ist man emotional vollkommen nahe am Geschehen und hofft und betet ständig.
Es passiert viel und man kommt einen Schritt vorwärts.
Auch wenn alles ziemlich komplex ist, so kommt man sehr gut mit und klebt einfach an den Zeilen fest. Gefühlsturm inklusive, der einiges heraufbeschwört.
Wieder auf ganzer Ebene gelungen.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

6 + fünfzehn =