Rezension: Josephine Winter – Das Palais Reichenbach (Metropolis Berlin)

Autor: Josephine Winter
Herausgeber: Oliver Schütte
Titel: Das Palais Reichenbach
Genre: Historischer Roman, Frauenroman
Alter: ab 16 Jahren
Seitenanzahl: 280
Verlag: Bastei Entertainment (19. Mai 2015)
ISBN: 978-3-7325-0185-4
Ebook: 7,99€
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Bilderquelle und Infos vom Verlag: Hier

Josephine Winter (*1983) schreibt seit ihrem Studium der
Kulturwissenschaften in Hildesheim Liebes- und Erotikromane. Sie benutzt
viele Pseudonyme, hat noch mehr Happy Ends verfasst und eine große
Schwäche für die Zwanzigerjahre. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Quelle: Bastei Lübbe

1926. Die Goldenen Zwanziger Jahre. In Berlin tobt das pralle Leben,
Kunst und Kultur blühen auf, die Menschen amüsieren sich in den
Filmpalästen und Tanzlokalen der Stadt. Für die adelige Familie
Reichenbach hingegen sind es schwere Zeiten: Der einstige Reichtum ist
nur noch Fassade, und das Volk verlangt die Enteignung des deutschen
Adels.

Da Fürst Paul als Familienoberhaupt der drohenden
Katastrophe tatenlos zusieht, ist Fürstin Juliane gewillt, alles zu tun,
um die Familie zu retten. Doch ihre drei Kinder haben ganz eigene Pläne
und Sorgen. Während Prinz Fridolin Karriere in der Deutschnationalen
Volkspartei machen will, muss Prinz Georg ein dunkles Geheimnis vor
seiner Familie verbergen. Und Prinzessin Ina begegnet dem glücklosen
Schriftsteller Theodor Barbach, der sie schon bald vor die schwerste
Entscheidung ihres Lebens stellt…

WAS IST „METROPOLIS BERLIN“?
Berlin in den Goldenen Zwanziger Jahren ist die Welt von „Metropolis
Berlin“ – Schauplatz der drei Romane „Die Rote Burg“, „Champagner,
Charleston und Chiffon“ und „Das Palais Reichenbach“. Jeder Roman
erzählt eine in sich abgeschlossene Handlung. Die Figuren begegnen sich
jedoch über die Romangrenzen hinweg, ihre Wege kreuzen sich und ihre
Geschichten sind eng miteinander verwoben.

Berlin in den goldenen zwanziger Jahren, die Romanwelt der Metropolis Berlin umfasst drei Romane “Die rote Burg”, “Champagner, Charleston und Chiffon” und  “Das Palais Reichenbach”.
Man kann diese Bücher jedoch unabhängig voneinander lesen.

 
In diesem Teil der Romanreihe dreht sich alles um Familie Reichenbach.
Die schwierigen Zeiten haben dafür gesorgt, dass es der Familie schlecht geht, sie stehen mittlerweile kurz vor dem Ruin.
Längst ist nicht mehr alles wie es war, nichts funkelt oder glitzert mehr.
Nun gilt es den Schein zu wahren und einen Ausweg zu finden.
Denn Fassade ist in diesen Kreisen alles.
Während das Fürstenpaar verzweifelt nach einem Ausweg sucht , haben ihre Kinder ihr eigenes Päckchen zu tragen.
Alle drei Ferdinand, Georg und Ina sind verliebt, aber leider entsprechen die Verbindungen nicht den Vorstellungen der Eltern.
Schlimmer noch, es könnte womöglich sogar ein Skandal daraus entstehen.
Aber auch sie müssen Entscheidungen treffen die womöglich alles verändern könnten.
In diesem Teil erfahren wir relativ viele Perspektiven , überwiegend der Reichenbachs.
Mir hat jedoch Ina am meisten gefallen.
Am Anfang musste ich erst noch mit ihr warm werden, doch nach und nach mochte ich sie richtig gern.
Ihre Sehnsucht, ihre Leidenschaft und ihre Liebe haben mir sehr gut gefallen.
Man spürt förmlich ihre Angst , aber auch ihre Liebe und Verzweiflung.
Obwohl man meinen sollte, gerade durch die vielen Perspektiven gehe die Tiefgründigkeit verloren. So tat sie dies nicht.
Ich konnte mich sehr gut in jeden hineinversetzen und ihr Handeln sehr gut nachvollziehen.
Einzig das Fürstenpaar blieb mir etwas fremd. Gerade ihre Gedanken hätten mich noch mehr interessiert. Wir erfahren zwar auch etwas aus ihrer Sicht, aber es blieb trotzdem eher verschwommen für mich.
In diesem Roman dreht sich alles um Ansehen, Geld und Liebe, aber auch Tragik kommt hier nicht zu kurz.
Dieses Buch ist sehr facettenreich aufgebaut. Man lernt viele Personen kennen und ihre Geschichten.
Das hat mich sehr berührt, aber auch schmunzeln lassen.
Gegen Ende des Buches wurde ich aber auch etwas traurig und musste mich etwas zusammenreißen, da ich doch etwas nah am Wasser gebaut bin.
Da ich ja vor diesem Buch schon “Champagner, Charleston und Chiffon “ gelesen habe, war es schön einige Personen aus dem anderen  Roman wiederzusehen.
Es ist erstaunlich  aus welchem anderen Blickwinkel man sie hier betrachtet.
Dieses Buch ist durchweg recht spannend gehalten. Hier ist jedoch die Spannung nicht vordergründig, sondern eher unterschwellig spürbar.
Das hat mich enorm gefesselt und ich hätte am liebsten gar nicht aufgehört mit lesen.
Wie auch schon im anderen Roman haben wir auch hier wieder die Möglichkeit einige Szenen (durch Leseproben der anderen beiden Romane) aus dem Blickwinkel anderer Personen zu betrachten und das hat mir wieder sehr gut gefallen.
Nachdem ich nun auch den zweiten Teil der Romanreihe gelesen habe, bin ich gespannt was mich im letzten Buch “Die rote Burg” erwartet.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und sehr einnehmend.
Ich fand auch diesen Roman sehr bildreich beschrieben, was uns dem ganzen noch mal näher bringt.
Auch der Berliner Dialekt hat mir wieder sehr gut gefallen.
Man konnte sich sehr gut in die Zeit von damals hineinversetzen.
Dieses Buch ist in 3 Teile gegliedert , die jeweiligen Kapitel haben eine kurze bis normale Länge.
Die Gestaltung der einzelnen Kapitel hat mir sehr gut gefallen, es gibt dem ganzen etwas liebevolles.
Am Anfang des Buches gibt es wieder eine Karte von Berlin 1926, hat mir wieder sehr gut gefallen.
Man bekommt hier auch ein Einblick darauf , was der Unterschied zwischen Arm und Reich ist.
Aber gibt es wirklich so viele Unterschiede?
Ich denke jeder hat so sein Päckchen zu tragen. Es gab einige Szenen in diesem Buch, die auch die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede sehr gut unterstrichen haben .
Das Cover und auch der Titel passen sehr gut zum Buch.

Ein gelungener weiterer Teil der Metropolis Berlin Reihe.
Hier dreht sich alles um den Adel, es gibt aber auch Tragik.
Ein sehr vielschichtiges Buch, das mich sehr gut unterhalten hat.
Wir bekommen Einblicke in verschiedene Gesellschaftsschichten und wie sich die Beteiligten damit fühlen.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen, weil es mich vollkommen überzeugen konnte.

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