Rezension: Harlan Coben – Ich vermisse dich

Autor: Harlan Coben
Titel: Ich vermisse dich
Übersetzung aus dem amerikanischen: Gunnar Kwisinski
Originaltitel: Missing you
Genre: Thriller
Seitenanzahl: 512
Verlag: Page & Turner (23. März 2015)
ISBN:  978-3442204403
Ebook: 11,99€
Broschiert: 14,99€
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Harlan Coben wurde 1962 in New Jersey geboren. Nachdem er zunächst
Politikwissenschaft studiert hatte, arbeitete er später in der
Tourismusbranche, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine
Thriller wurden bislang in 41 Sprachen übersetzt und stehen
international immer wieder ganz oben auf den Bestsellerlisten. Harlan
Coben wurde als erster Autor mit den drei wichtigsten amerikanischen
Krimipreisen ausgezeichnet, dem Edgar Award, dem Shamus Award und dem
Anthony Award, und gilt als einer der wichtigsten und erfolgreichsten
Thrillerautoren seiner Generation. Er lebt mit seiner Frau und seinen
vier Kindern in New Jersey. 

Kat Donovan, Detective bei der New Yorker Kriminalpolizei, ist
überzeugter Single, seit sich einst ihre große Liebe einfach aus dem
Staub machte. Jetzt, 18 Jahre später, starrt sie fassungslos in die
Augen desselben Mannes – auf dem Profilbild einer Dating-Website. Noch
während sie überlegt, ob sie ihn kontaktieren soll, wird der Mann auf
dem Foto zum Verdächtigen in einem Mordfall – und Kats Ermittlungen
führen tief in ihre eigene schmerzhafte Vergangenheit. Währenddessen
belauert ein Mörder aus der Ferne jeden einzelnen von Kats Schritten.
Denn ihre Nachforschungen drohen einen sorgfältig ausgeklügelten Plan zu
stören. Einen Plan, der mit den Sehnsüchten und Hoffnungen einsamer
Herzen spielt, bei dem es um viel Geld geht – und der schon so viele
Menschenleben gekostet hat, dass es auf eins mehr nicht ankommt …

Ich muss gestehen, ich mag die Bücher von Harlan Coben unglaublich gern. Allein wie er es schafft die Spannung so unterschwellig aufzubauen, das einen hören und sehen vergeht, ist phänomenal.
Bei ihm weiß ich einfach, seine Bücher kann ich lesen, ohne den Klappentext zu wissen.
So auch hier.
Anfangs habe ich wirklich über den Titel nachgegrübelt und hab überlegt, warum gerade dieser.
Nach den ersten Seiten war es mir bereits klar und ich finde besser hätte man es nicht wählen können.
Der Anfang begann auch wirklich sehr spannend.
Detective Kate Donovan führt sein Jahren aus Überzeugung ein Single-Leben.
Es hat aber weniger mit ihrem Beruf sondern vielmehr mit ihrer Vergangenheit zutun.
Ihre Kollegin Stacy möchte ihr was gutes tun und meldet sie bei einem Datingportal an, wo man seine Liebe finden kann.
Kate passt das überhaupt nicht in den Kram, sie stöbert dennoch rum und muss fassungslos in die Augen von Jeff schauen. Ihrer einstigen Liebe von damals, die sie nie vergessen konnte.
Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse.
Jeff ist plötzlich ein Verdächtiger in einem Mordfall.
Soweit klingt das ja wirklich viel versprechend. Doch die ganze Geschichte entwickelte sich völlig anders als erwartet und wurde in ihrem Verlauf immer komplexer.
Schwierig und faszinierend fand ich den Aspekt: Wie findet man jemand , der nicht gefunden werden will und quasi nicht existiert?
Kein leichtes unterfangen.
Doch je mehr Kate in den Vermisstenfällen recherchiert umso mehr wird sie in ihre eigene Vergangenheit zurückversetzt.
Denn auch privat erwartet sie Unheilvolles.
Sie muss sich plötzlich fragen, was ist Sein und was ist Schein.
Im Laufe des Buch bekommen wir immer mehr Häppchen zugeworfen, die alles noch spannender gestalten.
Dazu muss man sagen, Harlan Coben schreibt gerade heraus, ohne viel Verschnörkelungen. Er schreibt, wie es ist und damit es gut.
Dadurch wird das ganze natürlich ziemlich vorhersehbar, aber mit einigen irreführenden Fährten hat es der Autor, zwischendurch doch geschafft, mich zu verwirren.
Zwischenzeitlich gab es auch mal eine kleine Ruhepause, umso spektakulärer wurde dann der Schlussakt. Dennoch muss ich leider sagen, dass mich das Ende nicht recht überzeugt hat. Das ging mir zu schnell über die Bühne. Da hatte es für mich auch etwas an Glaubwürdigkeit verloren. Die ein oder andere Szene konnte mich einfach nicht überzeugen.
Das ist aber auch schon das einzige, was ich zu bemängeln habe.
Kate hat mir von Anfang an recht gut gefallen. Anfangs kam sie noch recht kühl und unnahbar rüber, das änderte sich jedoch im Laufe des Geschehen. Sie bekam ein Gesicht und merklich Leben. Sie konnte immer mehr meine Sympathie gewinnen.
Da dieses Buch größtenteils aus Kates Sicht geschrieben ist, hat ihr mehr Tiefe gegeben. Sie steht ja im Zentrum des Geschehens und daher lernen wir sie ganz genau kennen. Was sie bewegt und was sie fühlt.
Aber nicht nur Kate wird uns näher gebracht, sondern auch der Täter sowie andere zentrale Personen. Immer mal wieder lernen wir auch ihre Perspektiven kennen. Wir erfahren warum es so ist, wie es ist. Und das fand ich richtig gut.
Denn nichts ist einfach nur gut oder böse. Und das wird uns hier richtig gut aufgezeigt.
Hinter jeder Entscheidung, steht auch immer eine Geschichte.
Die Thematik die der Autor hier aufgegriffen hat, hat mir auch sehr gut gefallen.
Onlinedating ist eine nette , aber auch gefährliche Sache, die man nicht unterschätzen sollte.
Ich fand es sehr authentisch rübergebracht.
Es ließ sich superleicht und fließend lesen, dieses Buch entwickelt einfach einen Bann, dem man sich nicht entziehen kann.
Ich war relativ schnell durch, wenn mal das Leben nicht immer dazwischenkommen würde.
Die kurzen Kapitel tragen dazu bei, dass man quasi über die Seiten fliegt.
Das Cover gefällt, mir mit seiner Düsterheit sehr gut und passt perfekt zum Inhalt des Buches.

 
Eine gelungene Story , mit einer sehr wichtigen Thematik aus der Feder von Harlan Coben.
Interessante und liebevoll ausgearbeitete Charaktere machen dieses Buch zu etwas Besonderem.
Ein Mordfall, der ungeahnte Ausmaße entwickelt.
Eine klare Leseempfehlung von mir.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen, weil es minimale Schwächen aufweist.

 

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