Rezension: Bernhard Aichner – Totenfrau
Autor: Bernhard Aichner
Titel: Totenfrau
Medium: Hardcover
Preis: 19,99€
Verlag: btb Verlag
Erscheinungstermin: 10.03.2014
Seitenanzahl: 448 Seiten
Sprache: deutsch
ISBN – 10: 3442754429
ISBN – 13: 978-3442754427
Inhalt: Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie
besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness.
Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet.
Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den
Unfalltod ihres Mannes, eines Polizisten, aus den Fugen. Vor ihren Augen
wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum
trauert, will sich aber mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Das
Wichtigste in ihrem Leben ist plötzlich nicht mehr da. Ihr Halt, ihr
Glück. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres
Mannes steckt, dass fünf einflussreiche Menschen seinen Tod wollten.
Blum
sucht Rache. Was ist passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die
Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos. Warum sie das
tut? Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück.
Aufbau und Handlung: Es war einmal Brünhilde, als sie Mark kennenlernte war sie nur noch Blum.
Und das ist auch gut so.
Mit Mark fängt das Leben für Blum erst an.
Doch plötzlich wird er ihr genommen.
Und Blum sieht nur einen Ausweg – Rache
Erzählt wird aus der Perspektive von Blum.
Es ist eine Stakkatohafte Erzählweise, die mit eingewebten Dialoge , harmonieren sehr gut.
Es geht hier nicht um Emotionen.
Es gibt knallharte Fakten, aber dennoch ist das Buch sehr berührend geschrieben.
Es scheint, als wollte uns der Autor nicht näher an Blum ranlassen.
Aber wir sehen sie trotzdem, sie ist hart, gnadenlos und berührend.
Zwischenzeitlich wird es auch grauenhaft und bestialisch und man möchte es eigentlich nicht an sich heranlassen.
Die kurzen Kapitel und die flüssige Schreibweise lässt uns das Buch schnell weglesen.
Die Spannung ist das ganze Buch über spürbar. Wir haben Angst, wir haben Gänsehaut, aber wir dürfen auch schmunzeln. Das macht das ganze etwas weicher und menschlicher.
Es gibt jetzt keine großen Überraschungen, aber kurz vor Schluss hat mich der Autor doch kurz geschockt.
Meines Erachtens ist das Buch so wie es ist gut.
Es soll den Leser unterhalten, in eine andere Welt abtauchen lassen.
Und das ist dem Autor exzellent gelungen.
Meine Meinung: Ich liebe Blum.
Sie ist eine Rachegöttin erster Klasse.
Auch wenn man keine Sympathien für sie entwickeln sollte, ich tue es trotzdem.
Sie übt auf mich eine Faszination aus , so das ich mit ihr mitfühlen und sie verstehen kann.
Den Schreibstil fand ich ganz große Klasse.
Hier wird nicht groß drumherum geredet, sondern es kommt gleich alles auf den Tisch.
Und mal ehrlich, wollen wir das nicht alle so?
Von mir eine klare Leseempfehlung, auch wenn vieles zu reibungslos und manches nicht nachvollziehbar war.