[Rezension] Michael E. Vieten – Atemlos: Beim Sterben ist jeder allein

Autor: Michael E. Vieten
Titel: Atemlos: Beim Sterben ist jeder allein
Teil einer Reihe: Band 1
Genre: Kriminalroman
Erschienen: 22. Februar 2013
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN:  978-1482616286
Seitenanzahl: 262
Preis: Taschenbuch 12,90€, Ebook 4,99€
Wertung: 3/5
Bildquelle:  © Michael E. Vieten

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„Anselm Jünger lebt zurückgezogen. Er ist freundlich, unscheinbar und still. Der chronische Asthmatiker führt ein unauffälliges Leben. Von Kollegen und Nachbarn gleichsam geschätzt. Er sitzt gerne alleine in der Kirche, ist höflich, überaus höflich und zurückhaltend. Wer ihn bemerkt, empfindet so etwas wie Sympathie für ihn. Doch tief in ihm lauert eine tödliche Gefahr. Seine überaus niedrige Reizschwelle kombiniert mit der unterentwickelten Fähigkeit zur Konfliktbewältigung. Anselm Jünger ist ein psychopathischer Mörder. Intelligent, pragmatisch, eiskalt. Wer ihn kränkt, unhöflich oder unaufmerksam ist oder ihn zurückweist oder einfach nur sein grundsätzliches Missfallen auslöst, schwebt in größter Gefahr. Allein die Prostituierte Anna Nowak hat Zugang zu diesem überaus verschlossenen Menschen und gefährlichen Psychopathen. Auf dem Schreibtisch der Mordkommission Trier liegen die Akten von vier Fällen. Die einzige Gemeinsamkeit ist, alle Opfer starben durch Ersticken, und es lässt sich weder ein Motiv noch ein Verdächtiger ermitteln. Der aus gesundheitlichen Gründen beurlaubte, aber überaus erfolgreiche Ermittler Hauptkommissar Krieger wird gebeten, sich die vier Fälle anzusehen und neue Ermittlungsansätze zu erarbeiten. Der übergewichtige Krieger soll seinem sportlichen aber wenig geschätzten Kollegen Rottmann zuarbeiten. Während Horst Krieger die Ratschläge der Polizeipsychologin und die Anweisungen seiner Ärztin ignoriert, frisst und säuft er sich dem Herztod entgegen. Doch er ist und bleibt ein brillanter Ermittler. Ein Denker. Dreißig Jahre Erfahrung im Polizeidienst arbeiten gegen den Serienmörder Anselm Jünger. Dann stehen sie sich gegenüber und wissen, nur einer von beiden wird sich danach irgendwo einen Kaffee bestellen.“

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Der Einstieg in dieses Buch war doch gleich recht kaltblütig, wir erleben wie Anselm Jünger, die Katze seiner Nachbarin umbringt.
Dann begleiten wir den Alltag von Anselm Jünger.
Er ist kühl, berechnend und ohne jede Emotion.
Er ist ruhig,zu ruhig.
Wer ihn stört oder reizt , für den wird er zur tödlichen Gefahr.
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich mochte Anselm nicht.
Er hat keine Gefühle gezeigt und reagierte seiner Umwelt gegenüber völlig gleichgültig.
Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum wir Anselm überhaupt begleiten. Zunehmend wurde das ganze dann doch etwas nervig für mich.
Obwohl ich zurückblickend erkennen konnte, warum das ganze stattfand.
Doch dann hat sich das Blatt gewendet und wir sehen durch die Augen eines erfolgreichen Polizeiermittlers.
Das gab dem ganzen nochmal Aufschwung und die Spannung nahm enorm zu.
Mir war eigentlich nie klar, worauf das Ganze hinauslaufen soll.
Durch einige Überraschungen hat es der Autor doch recht geschickt verstanden, mich vollkommen zu verblüffen.
Der Abschluss hierbei ist wirklich sehr gut gelungen.
Ein weiterer Aspekt dieses Buches ist ja, die Reise durch die Gastronomie.
Man kann sich dadurch den Beruf sehr gut vorstellen und bekam direkt Hunger auf all die köstlichen Speisen.
Das alles wirkt auch recht authentisch, da ich mich in dem Beruf ja doch etwas auskenne.
Aber zurück zu Anselm.
Diese Geschichte besticht vor allem durch Berechnung und Emotionslosigkeit, aber auch durch ziemliche Überheblichkeit.
Teilweise kam mir Anselm so vor, als hielte er sich für Gott.
Allein dafür, hätte er schon einen Denkzettel verdient.
Hier bekommen wir wirklich das absolut Böse präsentiert.
Es ist unheimlich und ziemlich erschreckend zugleich.
Man muss aber auch sagen, der Autor macht von Anfang an, kein Geheimnis daraus, um wen es sich bei dem Mörder handelt.
Darum geht es auch gar nicht.
Es geht viel mehr um das Katz- und Mausspiel, daß uns hier präsentiert wird
Dieses ist zwar gut dargestellt, jedoch ist es mir zu flach.
Dabei wird auch alles recht detailliert dargestellt, ohne dabei recht grausam zu wirken.
Die zentralen Personen werden mit der nötigen Tiefe gezeichnet, die erforderlich ist.
Dadurch entwickeln sie zunehmend mehr Leben und man kann besser die jeweiligen Handlungen nachvollziehen.
Wenn man sie auch nicht immer verstehen kann.
Ich bin immer wieder geschockt, mit welchem Gesicht die Abgründigkeit der menschlichen Seele zu Tage tritt.
Es kann schleichend kommen, unsichtbar, oder in voller Größe.
Aber alle haben sie eins gemeinsam, man sieht sie nicht kommen.
Ich bin doch sehr überrascht wie gut mir dieser Roman gefallen hat, hätte ich so nicht erwartet.
Jedoch hat mich dieses Buch nicht emotional erreicht, was ich teilweise wirklich schade finde.

Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektiven von Anselm und Kommissar Krieger, was ihnen noch mehr Tiefe verleiht, da sie ziemlich im Fokus stehen.
Im ersten Teil erfahren wir ausschließlich Anselms Perspektive und im zweiten Teil die vom Kommissar. Ein Zusammenspiel von Anfang an, hätte mir dabei besser gefallen, da es einfach noch mehr Spannung und Nervenkitzel reingebracht hätte.
Die Kapitel sind normal bis lang gehalten.
Der Schreibstil des Autors ist sehr fließend, fesselnd und sehr mitreißend. Dieses Buch hat mich so dermaßen gebannt, daß ich in einem Rutsch durch war.
Das Cover finde ich als zu unscheinbar für dieses Buch gewählt.
Der Titel passt jedoch sehr gut.

Eiskalt, berechnend und emotionslos.
Ein eiskalter Mörder der eine blutige Spur hinter sich herzieht, ein erfolgreicher Kommissar der ihm auf der Spur ist.
Ein Kriminalroman der vor allem durch Details besticht.
Es ist mal etwas völlig anderes und genau deshalb sticht er auch so heraus.
Ich vergebe 3 von 5 Punkten, weil es noch einige Schwächen aufweist.

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