Gedanken zum Thema Buch und Menschlichkeit
Manchmal gibt es Tage , an denen ich meinen Gedanken nachhänge und auf der Suche bin.
Auf der Suche nach Antworten.
Auf der Suche nach Erfüllung.
Auf der Suche nach der Wahrheit.
Auf der Suche nach mir selbst und dem , was mich wirklich, aus tiefstem Herzen glücklich macht.
Es gibt Tage, da kann ich mich selbst nicht leiden. Ich zweifle, verzweifle und die Traurigkeit und auch ein Stück weit Wut bricht über mich herein.
Heute ist der Tag, an dem es um Bücher geht.
Wie oft hören wir die Aussage: „Es hat mich so sehr berührt.“
Aber was genau hat uns so berührt?
Die Person, die Geschichte,die Handlung oder das, was sie aussagt?
Ich möchte mir nicht mal ansatzweise vorstellen, was es bedeutet ein Buch zu schreiben.
Was es bedeutet all das Leid, die Sehnsucht und die Trauer zu spüren.
Verändert sich dadurch nicht etwas in uns selbst?
Verändert es unsere Blickwinkel?
Was fühlen Menschen, wenn sie das Wort Ende unter ihr Manuskript gesetzt haben?
Welche Erwartungen trägt man dann in sich?
Bücher bedeuten Ausgleich, Flucht vor der Realität. Ein Moment des loslassens.
Ein Moment, der uns die unterschiedlichsten Emotionen schenkt.
Unbewusst hat „Weil Wolken weich wie Watte sind“ von Katharina Groth zu diesem Beitrag geführt.
Ein Buch , das mehr als zum nachdenken anregt.
Es öffnet die Augen für das wesentliche. Für unsere Mitmenschen.
Es stellt die Frage in den Raum, ob wir tatsächlich helfend eingreifen würden. Oder ob es nichts als leere Worte sind.
Worte in Unbedachtheit ausgesprochen.
Worte, die anderen Menschen unglaublich viel bedeuten und in dem Moment Vertrauen in uns setzen.
Keine Frage , wir alle tragen unser Päckchen.
Man kann nicht in die Menschen hineinsehen,aber oft kann man es fühlen.
Es gibt Dinge im Leben, die erschüttern mich zutiefst und ich kann es einfach überhaupt nicht nachvollziehen. Da geht mir die Hutschnur hoch.
Wie kann man da mit sich selbst im Reinen sein?
Wie kann man jeden Tag aufs neue aufstehen und leben?
Was bedeutet Menschlichkeit dann noch?
Ich bin der Meinung , es sollten nicht nur fiktive Welt bereist werden und auch Happy Endings gibt es mehr als genug.
Ich wünschte , es gäbe mehr solcher Bücher, die aufrütteln, zum nachdenken bringen und auch etwas verändern in unserer Welt.
Die schwierige und ernste Themen beinhalten. Die uns Schicksale näherbringen, die schwer und kaum zu ertragen sind.
Was bedeuten euch Bücher?
Warum lest ihr so gern?
Was erhofft ihr euch zu finden?
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit werde ich besonders sensibel und angreifbar.
Vieles geht mir besonders nahe, was ich lese oder erlebe.
Ich merke, das ich mir oft zu wenig Zeit für die wirklich wichtigen Dinge nehme.
Dabei wäre das so wichtig.
Jeder Tag zerrinnt mir zwischen den Fingern, die Kinder werden so schnell groß und ich immer älter.
Jeder Tag sollte mit dem bedacht sein, was er ist.
Wichtig.
Am Ende möchte ich sagen können, ich habe gelebt und Spuren hinterlassen.
Darum meine Bitte an euch: Lebt , jeden Tag so intensiv wie nur möglich.
Kostet jeden Moment aus und nehmt etwas daraus mit.
Traurigkeit, Wut , Liebe, Glück und Erfahrungen prägen uns. Sie formen uns und helfen uns dabei Mensch zu sein.
Eure Susi Aly