[Rezension] Sarah Beth Durst – Die Blutkönigin (Die Königinnen von Renthia 1)
Autor: Sarah Beth Durst
Titel: Die Blutkönigin
Originaltitel: The Queen of Blood (The Queens of Renthia 1)
Übersetzer: Michaela Link
Teil einer Reihe: Die Königinnen von Renthia – Band 1
Genre: Fantasy
Erschienen: 30.Oktober 2017
Verlag: Penhaligon
ISBN: 978-3764531881
Seitenanzahl: 544
Preis: Broschiert 15,00€, Ebook 11,99€
Wertung: 5/5
Bildquelle/Cover: © Penhaligon Verlag
„Sie ist die größte Königin aller Zeiten – doch zu welchem Preis?
Daleina gehört zu den wenigen Frauen, die über die Gabe verfügen, die Elementargeister zu kontrollieren, die das Königreich Renthia terrorisieren. Diese Frauen werden Königin – oder sterben bei dem Versuch, zerfetzt von den Klauen und Zähnen der Elementare. Daleina ist bei weitem nicht die mächtigste der potentiellen Erbinnen der Königin. Doch dann wird ausgerechnet jener Mann ihr Mentor, der die amtierende Königin liebt – und von ihr verraten wurde …“
Quelle:© Penhaligon Verlag
Auf diesen Reihenauftakt habe ich mich sehr gefreut. Als ich das Buch dann in den Händen hielt, war ich völlig verzaubert von dem Anblick. Das Cover ist schlicht und dennoch wunderschön und sehr ausdrucksstark. Denn es spiegelt den Inhalt des Buches perfekt wieder.
Als ich die ersten Zeilen las, überschwemmte mich eine Welle von Schmerz und Traurigkeit.
So viel Traurigkeit, Verderben und Verlust. Man spürt es bis ganz tief drinnen. Was darunter schwelt, was es heraufbeschwört und auch , was sich daraus ergeben kann.
Der Weltentwurf ist einfach grandios. Nie hätte ich mit so etwas gerechnet. Es ist atemberaubend, wunderschön in seiner Art und gleichzeitig herrscht da so viel Finsternis, das man sich sofort zurückziehen möchte. So ein Setting wie dieses, ist mir noch nie begegnet. Vielleicht ist es deshalb so eindrucksvoll und überwältigend. Die Autorin verwöhnt uns mit vielen Details wodurch man sich alles sofort sehr gut vorstellen kann.
Leben, man spürt es einfach. Egal ob es die Welt an sich, die Charaktere oder die Emotionen sind. Man wird sofort weggetragen und fühlt sich jedem verbunden. Es ist mit einer Leichtigkeit, aber gleichzeitig auch mit Schwere durchzogen. Man kann sich dem Ganzen nicht entziehen, es nistet sich ein und man verlangt immer nur nach mehr.
Wir befinden uns in einer Welt, in der eine Königin von immenser Bedeutung ist. Wie sehr erfährt man nach und nach. Auch die Hintergründe werden sehr detailreich vor Augen geführt. Man lernt die Schatten- und Sonnenseiten kennen und man versteht und verinnerlicht es einfach.
Es ist eine Welt in der es Elementargeister gibt. Und diese sind wirklich sehr vielschichtig und absolut magisch gestaltet. Sie haben mich wirklich sehr fasziniert und gleichzeitig auch abgeschreckt.
Verderben, Blut, Macht.
Sie terrorisieren das Königreich Renthia bis aufs Blut.
Das bedeutet man muss sie unter Kontrolle halten.
Daleina ist eine von wenigen, die die Gabe hat, diese zu kontrollieren.
Doch ist das überhaupt möglich oder ist es mehr Schein als Sein?
Daleinas Weg ist ohne Zweifel enorm steinig und man denkt einfach nur. Es geht einfach nicht mehr. Sie schafft es nicht. Sie opfert sich selbst und zerbricht daran.
Gleichzeitig entwickelt sie aber enorm viel Stärke und Mut. Ich habe ihre Entwicklung voller Staunen verfolgt. Sie hat mich zum lächeln, zum weinen und zum wüten gebracht. Sie hat mich ein ums andere Mal überrascht. Mit ihrem Facettenreichtum. Wie sie die Dinge sah und letzlich damit umging. Es geschah nicht selten, das ich sie am liebsten die Arme um sie geschlungen hätte, um sie vor all dem Übel zu beschützen.
Ich hab mit ihr gekämpft, gelitten und gezittert.
So viel Hürden, Wahrheiten und Wagnisse. es nimmt kein Ende und es wirkt die Ganze Zeit so zerbrechlich. Jeden Moment denkt man, ein Sturm bricht über einen herein.
Daleina ging mir unheimlich nahe. Gerade weil man von ihr das meiste erfährt. Dabei erfahren wir hier jedoch alles aus der Sicht eines Erzählers. Was mir enorm gut gefallen hat. Man konnte sich gut in die jeweiligen Charaktere hineinversetzen, ihr Handeln nachvollziehen und sie einfach spüren. Man folgt dabei verschiedene Handlungssträngen. Ob es nun Königin Fara, Daleina oder auch Meister Ven sind. Aber daneben fand ich auch Merecot sehr eindrucksvoll, aber auch furchterregend. Ihre Rolle hätte man auch gern noch mehr ausbauen können. Denn sie brachte enorm viel Feuer mit rein.
Alle Charaktere sind sehr ausdrucksstark und lebendig, so das man sich wirklich in jeden hineinversetzen kann. Selbst auf die Geister trifft dies zu.
Die Autorin hat dabei eine sehr fließende, einnehmende und bildgewaltige Art zu schreiben. Ist man erstmal drin, so kommt man nicht mehr davon los. Dabei legt sie teilweise auch richtig Poesie hinein, was wirklich sehr gut passt und dem Ganzen einfach das Besondere verschafft. Man fühlt sich geborgen und obwohl die Handlung viel Grauen in sich birgt, möchte man einfach nicht mehr davon loskommen. Man krallt sich förmlich daran fest und weigert sich loszulassen.
Die Handlung geht sehr sanft und leise vonstatten, aber gleichzeitg ist es auch sehr explosiv und von tiefen Emotionen durchzogen.
Es ist spannend und mit jeder Zeile tun sich neue , größere Dinge auf.
Auch wenn man das ein oder andere erahnt, so versteht es die Autorin doch geschickt Wendungen einzuweben, die mich überrascht und sprachlos gemacht haben.
Besonders am Ende wurde es nochmal gewaltig und enorm emotional.
Für mich ist dieser Auftakt ein sehr überwältigendes Leseerlebenis. Auch wenn es keinen Cliffhanger gibt, so bin ich doch sehr gespannt, wie es weitergehen wird.
Liebe, natürlich geht es auch um Liebe. Aber nicht so. Liebe zieht durch jede Zeile und dient oft als Antrieb. Viel mehr geht es noch um Vertrauen, Freundschaft und den Mut, mehr von sich selbst zu geben, als man bereit ist. Über sich selbst hinauszuwachsen, den Mut nicht zu verlieren und gleichzeitig auch den Glauben an sich selbst und an andere nie aufzugeben.
Doch wer mit Romantik oder gar einer Liebesgeschichte rechnet, ist hier fehl am Platz. Denn dies spielt nur nebensächlich eine Rolle.
Ich hibbel jetzt förmlich dem Folgeband entgegen und bin gespannt , was dieser zu bieten haben wird.
Doch eins kann ich euch versprechen. Dieser Auftakt tut weh, er macht glücklich und löst wahre Euphorie aus.
Für mich ein absolutes Highlight.
Mit dem Auftakt der Trilogie von „Die Königinnen von Renthia“, ist der Autorin etwas sehr gewaltiges, atmosphärisches und ungleich magisches gelungen.
Ich bin völlig geflasht von dieser Ausdruckskraft und der Lebendigkeit. Es ist echt, es ist greifbar und man versinkt förmlich darin.
Es tut weh, macht glücklich und zugleich auch wütend und traurig.
Man hofft, man betet und zittert immens mit.
Ein atemberaubendes Setting und Charaktere, die einfach Faszination pur auslösen.
Ich bin absolut begeistert, hingerissen und kann es nur jedem ans Herz legen.
Es ist einfach etwas sehr überwältigendes, dramatisches und tief emotionales.
Enorm mitreißend und voller Höhen und Tiefen.
Bitte mehr davon.
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