[Rezension] Susanne Kliem – Das Scherbenhaus

Autorin: Susanne Kliem
Titel: Das Scherbenhaus
Teil einer Reihe: /
Genre: Psychothriller
Erschienen: 20.März 2017
Verlag: carl´s books
ISBN: 978-3570585665
Seitenanzahl: 336
Preis: Broschiert 14,99€, Ebook 9,99€
Wertung: 
4/5
Bildquelle/Cover: © carl´s books Verlag  

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„Carla Brendel wird seit Monaten von einem Stalker verfolgt, der ihr Fotos mit bedrohlichen Motiven schickt: Menschliche Haut. Ein Messer. Wunden. Aus Angst vor dem Fremden flüchtet sie aus ihrer idyllischen Heimatstadt in Norddeutschland zu ihrer Halbschwester nach Berlin. In Ellens luxuriöser Wohnanlage „Safe Haven“, die mit neuesten Sicherheitssystemen ausgestattet ist, fühlt sie sich beschützt. Doch kurz nach ihrer Ankunft verschwindet Ellen spurlos, ihre Leiche wird wenige Tage später aus der Spree geborgen. Ein tragischer Unfall? Oder wissen die anderen Hausbewohner mehr, als sie sagen? Carlas Zweifel wachsen. Sie bleibt und sucht nach der Wahrheit. Dabei merkt sie schnell, dass im „Safe Haven“ ganz eigene Regeln und Gesetze herrschen. Und es tödlich enden kann, wenn man zu viele Fragen stellt …“

Quelle: © carl´s books Verlag

Carlas Leben gerät aus den Fugen, als sie von einem Stalker bedroht wird.
Ihr Leben gerät damit zunehmend außer Kontrolle und so flüchtet sie nach Berlin zu ihrer Halbschwester Ellen.
Dort erreicht das Ganze eine völlig neue Dimension und Ellen findet sich in einem perfiden Spiel aus Intrigen und Wahnsinn wieder.

Auf den neuen Roman von Susanne Kliem hab ich mich total gefreut. Hier erhalten gleich verschiedene ernste und dramatische Themen Einzug. Sie verbindet das Ganze sehr gekonnt und das auf sehr subtile und beklemmende Art und und Weise.

Carla mochte ich sehr gern. Sie handelt manchmal etwas kopflos und überstürzt, was sie in meinen Augen aber auch authentischer gemacht hat. Ein wenig Naivität bleibt auch da nicht außen vor, was man aber angesichts der bestimmten Handlungen gut nachvollziehen kann.
Wir erfahren dabei auch Carlas Sicht, was ihr viel Tiefe und Präsenz verleiht.
Man taucht ein, in ihre Gedankenwelt und begreift immer mehr wie sie denkt und fühlt. Ja, was sie als Menschen ausmacht.
Man erfährt vieles aus Carlas Leben, nach und nach auch die Hintergründe in ihrer neuen Umgebung.
Die Atmosphäre ist sofort sehr düster und angespannt.
Ich hatte zwar schon relativ früh meine ersten Verdachtsmomente, dennoch wirkte zunächst alles noch etwas wirr und undurchdringlich.
Die Autorin hat es gekonnt verstanden mich immer wieder in verschiedene Richtungen zu schicken, was mich immer mehr in die Bredouille brachte.
Das Zusammenspiel der Kommissare kommt jedoch gut zum Ausdruck und verleiht dem Ganzen etwas Ordnung.
Man lernt dabei die verschiedensten Charaktere kennen, macht sich ein Bild und versucht sich in sie hineinzuversetzen .
Einige von Ihnen waren jedoch schwer für mich zu greifen, wodurch sich aber auch einige überraschende Momente ergaben.
Besonders Milan und Christian waren jedoch wirklich gut ausgearbeitet und haben in mir die unterschiedlichsten Gedankengänge ausgelöst.
Zwei Charaktere die wirklich facettenreich sind und dazu noch sehr interessant gehalten.
Erst zum Ende hin bekamen gerade die Emotionen mächtig Auftrieb. Man spürte die Kaltblütigkeit, die Verzweiflung und die Ängste.
Dabei ging mir mir die komplette Thematik immer mehr unter die Haut und ich hab unglaublich mitgezittert.
Die Abgründigkeit kennt dabei wirklich keine Grenzen und hat mich doch auch etwas schockiert zurückgelassen.

Die Emotionen kochten dann teilweise schon mal über und ich war komplett gefangen in diesem Strudel, aus dem ich nicht mehr herauskam.
Dazwischen gab es für mich aber auch ein Gefühl von Hoffnung und immer wieder hatte ich das Gefühl, Carla würde sich selbst verlieren.
Das was sie ausmacht.
Doch es geht hier nicht nur um sie. Es geht um Macht und Kontrolle.
Um Vertrauen, Liebe und Manipulation.

Ein Psychothriller der zwar zwischenzeitlich etwas langatmig wurde. Mich jedoch keinen Moment aus den Klauen ließ.
Die Autorin hat dabei eine sehr fließende und bildreiche Art zu schreiben, was die eigene Fantasie noch mehr ankurbelt und das Grauen noch mehr manifestiert.
Ich fand es extrem beängstigend und auch beklemmend. Besonders die Idee mit dem sicheren Haus hat mir ausnehmend gut gefallen und wurde auch sehr gut umgesetzt.

Im letzten Drittel wurde nochmal kräftig angezogen und es ging um alles oder nichts. Ein explosiver und nervenzehrender Showdown , der kein Ende nehmen wollte und für mich letztendlich zu einem guten Abschluss gefunden hat.
Dabei hat sie auch ein paar Wendungen eingewoben, die mich wirklich überrascht haben.
Letztendlich ein Buch das ich zwar sehr gelungen fand und das mich  zu keiner Zeit zur Ruhe kommen ließ, jedoch nicht ganz so bei mir einschlagen konnte, wie ihre vorherigen Werke.

In ihrem neuen Psychothriller bringt die Autorin einige Themen zur Sprache, die wirklich nicht ohne sind.
Sehr subtil und beklemmend geht sie zu Werke.
Carla, die komplexe Handlung und das ganze Ausmaß dessen , haben mich vollkommen in einen Rausch verfallen lassen.
Unbedingt lesen.

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