Rezension: Keigo Higashino – Böse Absichten
Autor: Keigo Higashino
Titel: Böse Absichten
Originaltitel: Akui
Aus dem japanischen übersetzt von: Ursula Gräfe
Genre: Kriminalroman
Seitenanzahl: 288
Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1., Aufl. (23. Mai 2015)
ISBN: 978-3608980271
Ebook: 11,99€
Broschiert: 14,95€
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Bilderquelle und Infos vom Verlag: Hier
Keigo Higashino, wurde 1958 in Osaka, Japan, geboren. Nach seinem
Ingenieurs-Studium begann der Kapitän einer Bogenschützenmannschaft
Kriminalromane zu schreiben. Viele seiner Kriminalromane wurden für Kino
und Fernsehen adaptiert und mit Preisen ausgezeichnet. Sein größter
Erfolg war »Verdächtige Geliebte«, das sich in seiner Heimat mehr als
zwei Millionen Mal verkauft hat. Er lebt zurückgezogen in Tokio.
seinem Haus brutal ermordet, kurz bevor er nach Kanada auswandern will.
Seine Ehefrau und sein erfolgloser Kollege Osamu Nonoguchi finden die
Leiche, aber beide haben wasserfeste Alibis und kein Motiv. So scheint
es zumindest.
Am Tatort erkennt Kommissar Kyochiro Kaga den besten Freund
des Ermordeten wieder. Vor vielen Jahren unterrichteten er und Nonoguchi
gemeinsam an einer öffentlichen Schule. Kaga ging in den Polizeidienst,
während Nonoguchi den Lehrerberuf an den Nagel hängte, um sich mit
mäßigem Erfolg dem Schreiben zu widmen. Im Laufe der Ermittlungen findet
Kaga Hinweise, dass die Beziehung der beiden Schriftsteller alles
andere als freundschaftlich war. Doch die eigentliche Frage ist nicht
wer oder wie, sondern warum. Wenn Kaga kein Motiv für den Mord
nachweisen kann, wird die Wahrheit nie ans Licht kommen. In einem
brillanten Katz-und-Maus-Spiel kämpfen der Kommissar und der Killer um
die Vergangenheit und den tatsächlichen Tathergang.
Erstmal muss ich ganz tief durchatmen… was für ein geniales Buch.
Der erfolgreiche Bestsellerautor Kunihiko Hidaka wird in seinem Haus ermordet, kurz bevor er mit seiner Frau auswandern möchte.
Gefunden wird er von seiner Frau und seinem erfolglosen Schriftstellerkollegen und Freund Osamu Nonoguchi.
Zunächst scheiden beide als Verdächtige aus, da sie handfeste Alibis haben.
Doch was geschah hinter dem Gemäuer?
Sind sie wirklich so unschuldig wie es scheint?
Der Anfang ging zunächst ziemlich ruhig vonstatten. Aber das war nur die berühmte Ruhe vor dem Sturm.
Zunächst erfahren wir alles wie es sich zugetragen hat, aus der Sicht von Osamu Nonoguchi.
Die Erläuterungen sind sehr kühl und wirken recht emotionslos.
Das fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, aber es passt sehr gut zum Buch und es muss einfach so sein.
Wer das Buch liest wird bald verstehen warum.
Der Ermittler Kommissar Kaga ist sehr brillant in seinem Beruf. Er kannte Osamu Nonoguchi bereits aus seiner alten Zeit als Nonoguchi noch als Lehrer tätig war.
Im Laufe der Geschichte verändern sich die Persönlichkeiten immer mehr und man gerät vollends in Verwirrung.
Immer wieder werden neue Spuren gelegt und man weiß einfach nicht mehr , was Sein und was Schein ist.
Der Schlüssel zu diesem Fall liegt in der Vergangenheit, das wird relativ schnell klar.
Die Frage liegt nur in dem Warum.
Das hat auch mir Zweifel beschert, weil die Richtungen immer wieder gewechselt wurden und man plötzlich wieder woanders war.
Meinte man , man wäre auf dem richtigen Weg, wird man wieder woanders hingeschickt.
Dieser Mordfall gestaltet sich im Laufe des Geschehen so völlig anders , als man es erwarten würde und er ist sehr brillant konstruiert.
Nichts aber auch gar nichts ist hier vorhersehbar.
Man tappt bis zum Schluss im dunkeln.
Auch die Charaktere bleiben ziemlich schemenhaft. Man erfährt einiges von ihnen, aber nicht gut genug um sie richtig kennen zu lernen.
Gegen Ende des Buches wird es immer verzwickter und man weiß einfach nicht, was man glauben soll.
Das Ende dieses Kriminalromans hat mich richtig von den Socken gehauen, denn damit hätte ich nie im leben gerechnet.
Sehr brillant und wirklich enorm abgründig.
Eine tiefe Bösartigkeit die ihren Bahn bricht.
Das dunkle lauert immer im verborgenen und das wird uns auch hier auf sehr eindrucksvolle Weise präsentiert.
Psychologisch gesehen, ist dieser Roman einfach genial.
Mich hat am meisten Kommissar Kaga beeindruckt. Seine Ermittlungsweise ist einfach brillant.
Er gibt sich nicht mit dem offensichtlichen zufrieden. Er gräbt solange bis er die Wahrheit gefunden hat.
Auch wenn alle anderen glauben , der Fall ist abgeschlossen.
So ist er erst abgeschlossen, wenn Kaga überzeugt ist.
Ihn als Mensch lernen wir gar nicht weiter kennen, aber das ist hier auch nicht von Belang.
Es geht hier einzig und allein um den Fall und nur darum.
Auch Osamu Nonoguchi fand ich sehr gut dargestellt. Er ist ein Buch mit siebene Siegeln, dass es zu entschlüsseln gilt. Bis zum Schluss hat man ihn nicht durchschaut und alleine diesen Aspekt finde ich schon sehr erstaunlich und faszinierend.
So was setzt enorme Kraft, Stärke und Selbstsicherheit voraus.
Auch von ihm als Menschen erfahren wir nur soviel von ihm wie wir wissen müssen.
Der zentrale Teil dieses Buches macht die Vergangenheit aus.
Aber sucht man nicht meist bei einem Verbrechen nach der Vergangenheit?
Zum größtenteils beschäftigt sich dieses Buch mit Ermittlungsarbeit.
Es war mal etwas völlig anderes und hat mir richtig gut gefallen.
Wir erfahren hier die Perspektiven von Osamu Nonoguchi und Kommissar Kaga , aber obwohl wir sie dadurch besser verstehen sollten, so tun wir es dennoch nicht.
Vielmehr steht die Tat im Vordergrund und seine Umstände.
Der Schreibstil des Autors ist sehr nüchtern und trocken, dennoch kommen vereinzelt Emotionen auf.
Man ist schockiert was man hier liest, weil man es einfach nicht glauben kann.
Aber auch von Schmerz ist dieses Buch gezeichnet.
Sehr gut hat mir die Gestaltung der einzelnen Kapitel gefallen, anhand der Überschriften erfahren wir auch immer , womit wir es zutun bekommen.
Die Kapitel sind mitunter aber sehr lang, dennoch kann man sich dem Buch einfach nicht entziehen. Die Spannung ist unterschwellig spürbar und baut sich während des Lesens immer weiter auf, bis man es schließlich kaum noch aushalten kann.
Es ist ein Meisterwerk
Das Cover und auch der Titel passen sehr gut zum Buch.
Ein unglaubliches Buch, voller überraschenden Wendungen und einer Handlung die wirklich sehr brillant aufgebaut ist.
Die Charaktere und der Mordfall an sich sind was völlig anderes, als wie man es gewohnt es.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich bin völlig begeistert von diesem genialen Werk
Ich vergebe 5 von 5 Punkten
2 Kommentare
Jacqueline Szymanski
Das klingt ja richtig gut ! Das wandert sofort auf meine WuLi.
booksline
Hei hei hei, keine Ahnung ob das was für mich wäre, ich glaube, die Namen würden mich da wieder ins stolpern bringen. LG Danni