Lesen und die Sicht auf die Dinge

Hey ihr Lieben,

Habt ihr euch eigentlich mal Gedanken über euer Leseverhalten gemacht oder warum ihr überhaupt lest?

Was gibt es euch für ein Gefühl?
Was für Erwartungen habt ihr dabei?
Sind die Geschichten gleich wieder verschwunden, sobald ihr das Buch zugeschlagen habt oder hinterlässt es bei euch Spuren?

Wie sehr identifiziert ihr euch mit den Charakteren?
Mögt ihr sie perfekt oder lieber mit spürbaren Ecken und Kanten?

Momentan hab ich das Gefühl nichts neues mehr zu lesen und es entsteht dadurch eine Leere in mir. Ich fühle mich unterfordert . Die Luft war in letzter Zeit irgendwie raus.
Und dann halte ich ein Manuskript in den Händen und es packt mich sofort. Dann weiß ich wieder, das eben nicht alles Einheitsbrei ist. Es muss nicht ständig etwas neu erfunden werden oder besonders wichtige Messages mit auf den Weg geben.

Denn ganz tief drinnen, das Gefühl muss stimmen. Es muss mich sofort in Erwartung und Aufregung versetzen. Es muss lebendig sein, mich neugierig machen . Mich berühren und einfach zeigen, diese Geschichte ist für mich besonders. Für mein Innerstes. Für meine Seele.
Es müssen Geschichten sein, die einfach etwas bewegen. Und wenn es nur für mich so ist. Das spielt keine Rolle. Das ist der Moment wo ich wieder weiß und erkenne, warum ich es liebe zu lesen.

Was bedeutet für euch lesen?
Es ist mehr als dem Alltag entfliehen. Es ist ein Teil von mir und so viel mehr, als man mit Worten beschreiben könnte.

Auch wenn wir Bücher rezensieren, so spiegelt es doch nur einen Teil davon wider, was wir dabei fühlen und was wir tatsächlich erleben.
Wut, Trauer, Schmerz
Liebe, Sinnlichkeit, Prickeln
Magie, Hochgefühl und Aufregung.
Die Authentizität ist ohne Frage wichtig, aber manchmal geht es um mehr, als das.
Wir erleben mitunter Welten, die wir auf normalem Wege so nie entdecken würden. Doch trotz allem schafft es der Autor auch dies glaubhaft erscheinen zu lassen.
Habt ihr auch mal gefragt warum das so ist?

All diese Empfindungen und Erlebnisse, die wir Tag für Tag in uns aufnehmen, können wir manchmal nicht richtig zum Ausdruck bringen und manchmal geht es einfach nicht.
Denn wir wollen auch, das ihr die Möglichkeit habt, all dies selbst zu erleben und mit euren Sinnen wahrzunehmen.
Eine Geschichte ist mehr als das.
Oft steckt viel mehr dahinter, als uns womöglich klar ist.
Eigene Erfahrungen, etwas, was uns nicht loslässt, weil man evtl. negative Erfahrungen, in welcher Form auch immer gemacht hat.
Machmal ist es einfach eine Thematik, die auch andere Menschen erreichen soll.
Ja, aber manchmal sollen sie tatsächlich das Leben leichter und schöner machen, ohne das mehr dahintersteckt.

Ich habe Hochachtung vor jedem Autor und mag mir nicht mal ansatzweise vorstellen, was es für Kraft und auch Mut erfordert, all dies zu bewerkstelligen. Ich denke, es verändert auch die eigene Persönlichkeit etwas. Man wird weitsichtiger und sieht es vielleicht nicht mehr ganz so eindimensional.
Und dennoch denke ich , ist auch Kritik wichtig.
Damit man sich weiterentwickeln und an sich arbeiten kann.

Kurzum: Lesen ist mehr als das.
Es macht das Leben leichter und eröffnet uns eine Sicht auf Dinge, über die wir so nie nachdenken würden.
Und manchmal verändert es auch etwas.
In uns.
Unserem Umfeld und das, was wir zu wissen glauben.

Eure Susi Aly

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